Der zweite Weltkrieg bietet immer wieder eine dankbare Kulisse für Filme, vor allem wenn es spannend oder emotional werden soll. In die zweite Kerbe schlägt eindeutig Suite Française, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Irène Némirovsky. In dem erst 60 Jahre später entdeckten Werk schilderte die 1942 in Ausschwitz gestorbene französischen Schriftstellerin die Geschichte einer Französin aus besseren Kreisen, die sich während der Besatzung in einen deutschen Soldaten verliebt.
Auffällig ist bei der europäischen Koproduktion – Frankreich, Belgien und Großbritannien waren daran beteiligt – die prominente, wenn auch kuriose Besetzung. Die Französin wurde von der amerikanischen Schauspielerin Michelle Williams (My Week with Marylin, Die fantastische Welt von Oz) gespielt, der französische Soldat Benoit vom Briten Sam Riley (On the Road, Maleficent). Der Belgier Matthias Schoenaerts (Der Geschmack von Rost und Knochen, The Drop) wiederum darf den deutschen Soldaten mimen. Genützt hat das internationale Ensemble eher weniger, die Kritiker waren nur mäßig. Und auch in den französischen Kinocharts reicht es nur für Platz sieben in der ersten Woche – da hat man sich angesichts der preisgekrönten Vorlage sicher mehr erhofft.
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