Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest
© Walt Disney

Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest

(„Tinker Bell and the Legend of the NeverBeast“ directed by Steve Loter, 2014)

„TinkerBell und die Legende vom Nimmerbiest“ läuft ab 30. April im Kino

Ob klein, ob groß, Fee Emily kann einfach an keinem Tier vorbeifliegen, ohne sich darum zu kümmern – was ihr ständig Ärger mit den anderen Feen einbringt. Doch dieses Mal wird es selbst ihr ein wenig zu viel: In einer Höhle entdeckt sie ein riesiges, mystisches Wesen, welches wohl irgendwie mit dem grünen Feuerball kürzlich zusammenhängt und das Emily auf den Namen Grummel tauft. Wie es ihrer Natur nun mal entspricht, hilft sie dem Neuankömmling, selbst als es anfängt, seltsame Türme zu bauen. Die anderen Bewohner im Wald sind hingegen weniger begeistert von dem fremden Riesen, handelt es sich dabei doch um das Nimmerbiest, das einer alten Sage zufolge das Feenreich zerstören wird.

Dass Disney nicht abgeneigt ist, aus einem erfolgreichen Animationsfilm durch Quasifortsetzungen oder Spin-offs noch ein bisschen mehr Geld herauszuquetschen, ist hinlänglich bekannt: Das Dschungelbuch, Die Schöne und das Biest, Arielle die Meerjungfrau, Ein Königreich für ein Lama, sie alle bekamen zweite, manchmal dritte Teile spendiert. Doch kaum eines dieser Projekte war ähnlich erfolgreich wie die Reihe um Tinkerbell. Ursprünglich eine Nebenfigur in Peter Pan und dessen Fortsetzung durfte sie seit 2008 in gleich sieben eigenen Filmen die Hauptrolle übernehmen.

Wobei, so ganz richtig ist das nicht. Auch wenn Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest nach seiner berühmten Protagonistin benannt ist, steht hier nicht die blonde Fee im Mittelpunkt, sondern deren Freundin Emily. TinkerBell selbst taucht zwar auf, wurde hier jedoch zu einer Nebenfigur degradiert. Der Qualität hat das jedoch nicht sonderlich geschadet, ihre Nachfolgerin ist mir ihrer lebhaften, manchmal etwas ungeschickten Art ein mehr als adäquater Ersatz. Doch der eigentlich „Star“, das ist natürlich Grummel, das riesenhafte, wilde Biest, das einen starken Kontrast zu den winzigen Waldbewohnern bildet und allein damit schon für diverse Lacher sorgt.

Humor ist dann auch reichlich vorhanden, teilweise wird es jedoch auch ungewohnt düster. Schon am Anfang wird mit einer actionreichen Verfolgungsjagd das allzu harmlose Terrain verlassen, später kommen diverse dunkle Bilder hinzu, etwas dramatischer wird es zum Schluss auch. Wer die Reihe nicht kennt, sollte dennoch keinen typischen Disneyfilm wie zuletzt Ralph reichts oder Baymax erwarten: Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest richtet sich von seinen Figuren und der simplen Geschichte her eindeutig an ein jüngeres und weibliches Publikum. Während die Filme aus der „richtigen“ Disney-Animationsreihe – in Deutschland „Meisterwerke“ genannt – versuchen, von jung bis alt alle irgendwo zu bedienen, ist das Abenteuer im Feenreich auf ein deutlich engeres Zielpublikum zugeschnitten.

Diesem dürfte dann auch nicht weiter auffallen, dass das Budget im Vergleich zu den großen Filmen weiter unten angesiedelt ist. Farbenfroh sind die Landschaften sicherlich, jedoch nicht ganz so detail- und abwechslungsreich wie gewohnt, auch die Animationen fallen eine Nummer sparsamer aus. Ein Wunder ist das nicht, denn während Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest hierzulande auf der großen Leinwand zu sehen ist, wurde der Film in den USA wie die meisten Werke der Disney Toon Studios vorwiegend für den DVD-Markt produziert. Aber auch im größeren Format macht er eine gute Figur, jüngere Zuschauer dürfen bei dem fantasievollen Abenteuer ihren Spaß haben, ein bisschen mitzittern und den großen Grummel dabei tief ins Herz schließen.



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Der mittlerweile siebte Film um Tinkerbell sollte Fans der kleinen Fee gut gefallen, auch wenn sie neben Emily und dem Fabelwesen nur eine unbedeutende Rolle spielt. Ältere Zuschauer greifen eher zu den regulären Disneywerken zu, denn inhaltlich und optisch wird es bei „TinkerBell und die Legende vom Nimmerbiest“ doch deutlich einfacher.
6
von 10