Quatsch und die Nasenbaerenbande
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Quatsch und die Nasenbär-Bande

(„Quatsch und die Nasenbär-Bande“ directed by Veit Helmer, 2014)

Quatsch und die Nasenbaerbande
„Quatsch und die Nasenbär-Bande“ ist seit 22. Mai auf DVD und Blu-ray erhältlich

Bis vor Kurzem war die Welt noch in Ordnung für die Kinder von Bollersdorf: Rieke (Nora Börner), Max (Justin Wilke), Lene (Charlotte Röbig), Paul (Pieter Dejan Budak), Suse (Henriette Kratochwil) und Ben (Mattis Mio Weise) konnten ungestört herumtollen, mit ihren Großeltern Spaß haben oder mit ihrem Maskottchen, dem Nasenbären Quatsch, ein bisschen Erdbeer-Milchshake schlürfen. Bis die Gesellschaft für Konsumforschung darauf aufmerksam wurde, wie durchschnittlich Bollersdorf doch ist und damit der ideale Platz für neue Markentests. Um diese nicht zu gefährden, ist fortan alles verboten, was irgendwie aus der Reihe tanzt – und damit alles, was den Kindern lieb und teuer ist. Die Sache ist also klar: Die Nasenbär-Bande muss sich der Sache annehmen und die Welt davon überzeugen, dass ihre Heimat alles andere als durchschnittlich ist.

Nieder mit der Konformität! Dass in Filmen gerne mal für Außenseiter und Sonderlinge gekämpft wird, ist kein Geheimnis. Vergleichbar leidenschaftlich wie hier ist aber noch kaum ein Plädoyer für die Individualität ausgefallen. Und auch beim Witz zeigt Quatsch und die Nasenbär-Bande so manchem Erwachsenen, wie man das Thema auch angehen kann. Tatsächlich ist hier alles absurd überzeichnet: Ob es nun die fast roboterhaften Mitarbeiter der GfK sind, die unbarmherzigen Pfleger im Altersheim oder die steif-altmodischen Vertreter vom Guinnessbuch der Rekorde, das ist alles schon sehr satirisch. Und manchmal auch politisch wenig korrekt.

Zielgruppengerecht wird hier auch nicht allzu viel Geduld verlangt: Ständig passiert etwas, es wird von einem Ort zum nächsten gerannt und gekreischt, dazu gibt es knallige Farben und schöne Aufnahmen aus der Provinz. Und auch gesungen wird kräftig, gleich zu Beginn wird das junge Publikum mit einem flotten Lied eingestimmt, bis zum Schluss wird das Geschehen immer mal wieder von Gesangseinlagen untermalt. Langeweile wird deshalb eher nicht aufkommen, in den 80 Minuten bleibt ja kaum Zeit zum Luftholen.

Nachteil der frenetischen Höchsttempoanarchie: Es bleibt nicht so wahnsinnig viel von allem zurück, sieht man einmal von der gut gemeinten Grundaussage des Films ab. Schon bei den Kindern wird es einem schwerfallen, sie anschließend wirklich auseinanderhalten zu können. Gleiches gilt für die Erwachsenen: Auch wenn hier immerhin Schauspieler wie Benno Fürmann, Rolf Zacher und Samuel Finzi durchs Bild huschen, einen wirklichen Charakter hat keiner von ihnen spielen dürfen. Sonderlich tragisch ist das aber nicht, denn der eigentliche „Star“ ist ohnehin der pfiffige und äußerst geschickte Nasenbär Quatsch, ohne den die Bande immer wieder aufgeschmissen wäre und der geradezu prädestiniert ist, Kinderherzen zu erobern.

Dass die kleinen Helden hier den doofen Erwachsenen ein Schnippchen schlagen dürfen, kommt als Bonus noch obendrauf, denn der Triumph David gegen Goliath zieht schließlich immer. Aufgrund der unbedachten und wenig nachahmenswerten Abenteuer der Truppe gehört Quatsch und die Nasenbär-Bande nicht unbedingt zu den pädagogisch wertvollsten Kinderfilmen. Aber wenn es rein um den Spaß geht, da landet der Kampf gegen die Durchschnittlichkeit auf jeden Fall auf einem der vorderen Plätze.



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Pädagogisch wertvoll ist der Kampf einer Kinderbande gegen die Konformität ihres Dorfes eher nicht, durch die große Hektik auch etwas zusammenhangslos. Dafür stimmt der Spaß: „Quatsch und die Nasenbär-Bande“ gefällt durch seine hohe Energie, die satirischen Übertreibungen und einen tierisch starken Anführer.
7
von 10