Was macht ein Schauspieler in den mittleren Jahren, der nicht unbedingt mit Rollenangeboten überschüttet wird? Genau, er wechselt die Seiten und wird Regisseur. So auch Clovis Cornillac, der immerhin 2007 in Asterix bei den Olympischen Spielen den berühmtesten Gallier aller Zeiten spielen durfte, um den es zuletzt jedoch ein wenig ruhiger wurde. Und das scheint einiges einiges in ihm aufgestaut zu haben: In seinem ersten Debüt als Filmmacher lässt es sich der Franzose nicht nehmen, zusätzlich die Hauptrolle zu spielen und am Drehbuch mitzuschreiben.
Dieses erzählt die Geschichte zweier Nachbarn: Der eine (Cornillac) ist ein Einzelgänger, der für seine Arbeit als Geduldsspielerfinder besonders viel Ruhe braucht. Die junge Pianistin (Mélanie Bernier) hingegen kann ohne Musik nicht leben und übt gerade für einen großen Wettbewerb. Bei einer solchen Konstellation ist Krach natürlich vorprogrammiert. Die einzige Gemeinsamkeit der beiden ist dann auch eine Wand, welche ihre jeweiligen Wohnungen voneinander trennt und über die hinweg sämtliche Kommunikation erfolgt – was das nachbarschaftliche Verhältnis nicht unbedingt verbessert.
Regiedebüts von Schauspielern sind nicht unbedingt immer ein Grund zur Freude, jenes von Cornillac soll französischen Kritikern zufolge jedoch durchaus gelungen sein. Auch das Publikum brachte Un peu, beaucoup, aveuglément viel Sympathie entgegen, in der Startwoche schaffte es die Liebeskomödie immerhin auf Platz drei. Ein deutscher Termin ist derweil noch nicht angekündigt.
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