Reach Me

Reach Me – Stop at Nothing

(„Reach Me“ directed by John Herzfeld, 2014)

Reach Me
„Reach Me – Stop at Nothing“ ist seit 28. Mai auf DVD und Blu-ray erhältlich

Seit Jahren schon hat sich Teddy Raymonds (Tom Berenger) nicht mehr wirklich unter die Leute gewagt. Doch das musste er auch nicht, denn mit seinem immens erfolgreichen Selbsthilfebuch „Reach Me“ hat er auch so das Leben zahlreicher Menschen verändert, darunter das des Undercover-Cops Wolfie (Thomas Jane), des Gangsters Dominic (David O’Hara) und das von Colette (Kyra Sedgwick), die nach einem Streit das Haus ihres Mannes anzündete und im Knast von einem Neuanfang träumt. An Träumereien ist Zeitungsboss Gerald (Sylvester Stallone) weniger interessiert, er will lieber Fakten über den zurückgezogenen Bestsellerautor. Und so schickt er seinen Reporter Roger (Kevin Connolly) los, damit der die Identität lüftet und ein großes Exklusivinterview bringt.

Verwirkliche deinen Traum! Du kannst alles schaffen, was du willst! Lass dich von niemandem aufhalten! So oder ähnlich klingt die Grundaussage vieler Bücher, die mit Grußkartensprüchen anderen zu einem neuen Leben und dem eigenen Geldbeutel zu einer Menge Füllstoff verhelfen sollen. Daraus eine Komödie zu machen, wäre eine gute Idee, Material für satirische Spitzen gibt es in dem Umfeld genügend. John Herzfeld, Regisseur und Drehbuchautor von Reach Me, schien etwas anderes vorgehabt zu haben. Doch was genau das war, das ist auch rund anderthalb Stunden später nicht so ganz klar.

Schon bei der Genrezuordnung wird die Arbeit erschwert. Ein Drama soll Reach Me sein, so liest man es auf den gängigen Filmseiten. Und tatsächlich, einen Mangel an traurigen Geschichten gibt es hier nicht zu beklagen. Doch nahegehen will einem das nicht, dafür sind die Figuren dann doch zu überzeichnet und teilweise zu skurril. Also vielleicht doch eine Komödie? Auch das trifft es nicht so ganz, denn witzig ist der Film zu keiner Zeit, Begriffen wie Nazidackel zum Trotz.

Letzten Endes krankt dann auch der gesamte Film daran, nicht wirklich etwas Interessantes zu sagen zu haben, so wie die meisten Selbsthilfebücher aus. Beeindruckend ist allenfalls die erstaunlich hohe Zahl an bekannten Gesichtern. Neben den oben genannten spielen auch Danny Aiello, Elizabeth Henstridge, Nelly, Danny Trejo, Christoph M. Ohrt und Ryan Kwanten mehr oder weniger wichtige Rollen, wenngleich sie ebenso wenig wie ihre Kollegen in Erinnerung bleiben. Anfangs ist das große Schaulaufen der Stars noch vergleichsweise anziehend, zum einen weil man darauf wartet, wer sonst noch alles auftauchen mag. Zum anderen ist man auch auf die Zusammenhänge gespannt, denn wie bei episodenhaften Filmen üblich, will man dann doch wissen, wie die einzelnen Fäden zusammenlaufen. Bis einem dämmert, dass dieser Showdown letztendlich genauso nichtssagend und unmotiviert ist wie der Rest, Reach Me bei all dem Gerede über die Bedeutung des Lebens ein völlig bedeutungsloser Film ist.

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Was passiert, wenn ein Haufen bekannter Gesichter eines Selbsthilferatgebers zusammen kommt? Nicht viel, trotz großer Namen und dem Fokus auf der Bedeutung des Lebens, ist „Reach Me“ ein nichtssagender Film, der weder als Komödie noch als Drama funktioniert.
4
von 10