Rodencia und der Zahn der Prinzessin

Rodencia und der Zahn der Prinzessin

(„Rodencia y el diente de la princesa“ directed by David Bisbano, 2012)

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Rodencia und der Zahn der Prinzessin
„Rodencia und der Zahn der Prinzessin“ ist seit 23. Juni auf DVD und Blu-ray erhältlich

Das Leben im fernen Mäusereich Rodencia könnte so schön sein, wären da nicht diese elenden Ratten. Deren König Rotex hat es sich nämlich in den Kopf gesetzt, das Land zu erobern und alle Mäuse einzusperren. Den Eindringlingen körperlich unterlegen, gibt es für die Mäuse nur eine Hoffnung, diesem Schicksal zu entkommen: Ausgerechnet der mäßig erfolgreiche Zauberlehrling Edam soll ins Land der Menschen reisen und dort den magischen Zahn einer Prinzessin besorgen. Und so macht er sich zusammen mit zwei Kriegern und der Mäusedame Brie auf den Weg und erlebt dabei unvergessliche Abenteuer.

Ob Bernard und Bianca oder Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh, Ernest & Célestine oder Feivel der Mauswanderer – in der Geschichte der Animationsfilme mangelt es nicht an wundervollen Vertretern, in denen Mäuse die Hauptrolle spielen. Ein Wunder selbst ist das nicht, schließlich sollen junge Zuschauer in solchen Filmen erleben, wie ein kleiner Held über sich hinauswächst. Und was eignet sich da besser als ein Tier, das wie kein anderes dafür steht, klein und schutzlos zu sein?

Auch David Bisbano nimmt sich nun des Nagetiers an, um damit ein klassisches Abenteuer zu erzählen, in denen traditionelle Werte wie Mut und Freundschaft betont werden, sowie der Glaube an sich selbst gestärkt werden soll. Schließlich, so lautet die positive Aussage des Films, wird das Gute immer über das Böse triumphieren, so lange es nur an sich selbst glaubt. Ein Großteil von Rodencia und der Zahn der Prinzessin wird einem daher doch sehr bekannt vorkommen, das meiste hier hat man in der Form woanders schon gesehen. Wer also gehofft hat, dass ein Animationsfilm aus Südamerika – es handelt sich hier um eine Koproduktion zwischen Argentinien und Peru – vielleicht einen eigenen Ansatz oder folkoristische Elemente finden würde, wird schnell eines Besseren belehrt.

Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass der Regisseur und Ko-Autor inhaltlich keine wirklichen Fehler macht, alles funktioniert, alles ist da, wo es hingehört. Und ein paar interessante Ideen finden sich ja auch in Rodencia und der Zahn der Prinzessin. Witzig ist beispielsweise, dass alle Mäuse den Namen einer Käsesorte tragen, gelacht werden darf zudem über den dicken und verfressenen Krieger, der mit der Reise dann doch ein wenig überfordert ist. Und auch das Märchen der Zahnfee einmal aus der Sicht der Fee – welche hier aber eine Maus ist – zu erzählen, ist eine originelle Abwandlung vom Bekannten. Wie so viele Animationsfilme der letzten Zeit ist auch dieser daher durchaus brauchbar, wenn es darum geht, pädagogisch wertvollen Nachschub für den Nachwuchs zu finden. Nur dass Bisbano eben nicht wirklich mehr macht als nötig, sein Mäuseabenteuer nur ein Film von vielen ist und ein wenig die Gründe fehlen, ausgerechnet diesen anzuschauen und nicht einen der anderen.

Das liegt auch an der optischen Umsetzung, die es schon budgetbedingt nicht mit der Speerspitze aufnehmen kann: Gerade am Anfang, wenn die Mäuse durch den Dschungel toben, sieht das recht bieder aus, es fehlt sowohl an Details wie auch an ausgefeilten Objekten, das sieht teilweise schon sehr grob und blockig aus. Besser wird es wie so oft, sobald die Stadt erreicht ist, die mir ihren kantigen Formen auch mit wenig Geld nach was aussieht. Ein paar hübsche Effekte gibt es zum Schluss auch noch zu bestaunen, so wie der Film am Ende allgemein dank einiger netter Einfälle seinen Höhepunkt erreicht. Mehr als Durchschnitt wird zwar trotz des Endspurts nicht geboten, als Zeitvertreib für die Kleinen reicht das aber.



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„Rodencia und der Zahn der Prinzessin“ ist ein nettes Animationsabenteuer aus Südamerika mit bewährten Elementen. Einige Ideen sind interessant, die Grundaussage pädagogisch wertvoll, insgesamt ist der Film aber nur einer unter vielen, zumal auch die Optik nichts Besonderes ist.
5
von 10