(„The DUFF“ directed by Ari Sandel, 2014)
Eigentlich lief das Leben von Bianca (Mae Whitman) gar nicht so schlecht: Sie ist gut in der Schule, kann auf treue Freundinnen zählen, ist bei den Mitschülern beliebt. Bis die Teenagerin von ihrem Nachbarn, dem minderbemittelten Supersportler Wesley (Robbie Amell) erfährt, dass sie eine DUFF ist, die „designated ugly fat friend“ ihrer Clique, die von anderen lediglich zur Kontaktaufnahme zu ihren ungleich heißeren Freundinnen gebraucht wird. Tief verletzt überredet sie Wesley, ihr alles beizubringen, um den Status wieder loszuwerden und ihren Schwarm Toby (Nick Eversman) zu erobern, im Gegenzug würde sie ihm helfen, den Chemiekurs zu bestehen. Dabei machen die beiden sogar recht schnell Fortschritte, sehr zum Missfallen von Madison (Bella Thorne), deren Stolz es nicht zulässt, dass Bianca soviel Zeit mit ihrem designierten Partner verbringt.
Wenn ein Film 8,5 Millionen kostet, er aber über 40 Millionen einspielt – nur in den USA, wohlgemerkt – dann kann man hier mit Sicherheit von einem größeren Erfolg sprechen. Duff – Hast du keine, bist du eine schaffte im Februar dieses Kunststück, und das obwohl keine größeren Stars darin zu sehen waren. Aber vielleicht war das sogar besser so, denn die Teeniekomödie lebt letztendlich davon, eine Projektionsfläche für von Selbstzweifeln geplagte Mädchen zu sein. Der wenig attraktive Außenseiter, der es den eingebildeten High-School-Schönheiten so richtig zeigt und am Ende den Traumjungen bekommt – sowas sieht die Zielgruppe doch immer wieder gerne.
Aus diesem Grund versucht der Film auch gar nicht, aus den bewährt-beliebten Mustern auszubrechen, um niemanden zu verschrecken: Sieht man einmal von den Social-Media-Elementen ab, der Film hätte schon vor 30 Jahren gedreht werden können. Und wurde es in der Form auch oft genug. Das intendierte Publikum wird es wohl nicht stören, schade ist es aber schon, wie mutlos hier letztendlich agiert wird, an manchen Stellen sogar ärgerlich. Dass in einer Teenie-Komödie nicht die Realität abgebildet wird, ist klar. Wenn aber Whitman in der Filmskala unter fett und hässlich fällt, zumindest aber unter wenig anziehend, ist das schon ein sehr fragwürdiges Signal. Hinzu kommt, dass man sich nicht konsequent an die eigene Aussage hält. „Das Aussehen ist nicht alles“, wollte man zwar irgendwie mitgeben, doch ist an jeder Stelle ein „ja, aber wichtig ist es schon“ impliziert.
Immerhin ist Duff dafür recht witzig geworden, hat einige nette optische Einfälle, ein paar skurrile Nebenfiguren – Allison Janney spielt Biancas hyperaktive Supermutter, Ken Jeong (Hangover) den quirligen Lehrer Mr. Arthur – und mit DUFF eines der coolsten Akronyme, die man in der letzten Zeit im Kino hören und sehen durfte. Dass Mae Whitman die Rolle des ungeliebten schwarzen Entleins mit viel toughem Charme und Schlagfertigkeit spielen darf, hat dem Unterhaltungsfaktor auch nicht unbedingt geschadet. Wer also noch nicht genug von vergleichbaren High-School-Märchen hat, darf hier ein bisschen lachen, ein bisschen seufzen, ein bisschen träumen. Denn am Ende wird dann doch alles gut, man muss nur fest genug daran und an sich glauben. So einfach kann das sein.
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