Fantasy Filmfest 2012
Szenenbild aus dem Eröffnungsfilm „Sightseers“

Fantasy Filmfest (2012)

2013 »

Am 21. August ging es los, am 13. September war es vorbei: Rund drei Wochen tourte das 26. Fantasy Filmfest anno 2012 durch deutsche Großstädte, bot die gewohnte Mischung aus Horror und Thriller, garnierte dies aber mit einigen interessanten Komödien, Dramen und ein bisschen Martial Arts – und Filmen, bei denen man gar nicht so genau wusste, zu welchem Genre man sie zählen sollte. Ein solcher war der Auftakt Sightseers, der pechschwarzen Humor mit viel Blut, aber auch dramatischen Elementen kombinierte. Und auch bei der brachialen Actionkomödie The Baytown Outlaws, die das Festival abschloss, hielt man sich nicht unnötig an Grenzen auf.

Allgemein wurde während des Festivals so manche persönliche (Schmerz-)Grenze überschritten, wie kaum ein Jahrgang wimmelte es 2012 vor empfehlenswerten Verstörern. The King of Pigs etwa warf einen Blick auf den Mobbingalltag an südkoreanischen Schulen, Excision nahm die amerikanische Vorstadtidylle auseinander, das auf wahren Begebenheiten beruhende Compliance ließ uns an der menschlichen Natur verzweifeln, We Need To Talk About Kevin war eine zwischenmenschliche Hölle, Replicas – In Their Skin verzerrte das Home-Invasion-Thriller-Genre durch eine ungekannte Tragik.

Gelacht werden durfte aber auch nicht zu knapp beispielsweise bei der Werwolf-Hommage Game of Werewolves, der skurrilen Videospielverfilmung Ace Attorney – Phoenix Wright, der absurden Zombieschlacht in Juan of the Dead, der Mediensatire God Bless America und der irischen Sci-Fi-Alk-Komödie Grabbers. Der schönste Film von allen war jedoch der Gewinner des Fresh Blood Awards: Beasts of the Southern Wild war ein rührendes Ökomärchen, das uns wieder träumen ließ. Last but not least auf der Tippliste: Killer Joe, in dem Matthew McConaughey eine unbekannte böse Seite an sich zeigte, der alptraumhafte Thriller Sleep Tight, das hinreißende Killerinnenduo Violet & Daisy, das fernöstliche Kampfepos Flying Swords of Dragon Gate, das mysteriös-wendungsreiche The Tall Man und das norwegische Fabelwesen Thale.

Die rezensierten Filme von 2012 im Überblick:

* Lief im Rahmen der Fantasy Filmfest Nights



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