The Man with the Iron Fists 2

The Man with the Iron Fists 2

(„The Man with the Iron Fists 2“ directed by Roel Reiné, 2015)

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The Man With the Iron Fists 2
„The Man with the Iron Fists 2“ ist seit 16. Juli auf DVD und Blu-ray erhältlich

Nicht nur, dass die Dorfbewohner unter dem grausamen, selbstgerechten Ho (Carl Ng) zu leiden haben, eine seltsame Anhäufung von Frauenleichen erschüttert die Gemeinschaft. Aber weder Ho, noch Bürgermeister Zhang (Cary-Hiroyuki Tagawa) scheinen etwas dagegen tun zu wollen. Als es zum offenen Schlagabtausch kommt und sein Bruder tot aufgefunden wird, schwört Bergarbeiter Li Kung (Dustin Nguyen) Rache. Unterstützung bekommt er dabei von dem legendären Schmied Thaddeus (RZA), der von Kungs Tochter Innocence (Pim Bubear) in der Nähe schwer verletzt aufgefunden und verarztet wurde.

Drei Jahre nach RZAs künstlerisch wie kommerziell enttäuschendem Regiedebüt The Man with the Iron Fists folgte kürzlich etwas überraschend eine Fortsetzung, wobei man diesmal aber das Kino übersprang und stattdessen gleich den Heimmarkt anpeilte. Die Entscheidung war sicherlich richtig, denn im Videoregal ist die Chance größer, mit einem großen Namen unbedarfte Zuschauer zu ködern – selbst wenn die mit dem Film nicht viel zu tun haben. Zwar stammte das Drehbuch zum Teil auch dieses Mal von dem bekannten Rapper, der zudem seine alte Rolle erneut annehmen durfte. Viel mehr als eine Nebenfigur war dieses Mal aber nicht drin, Regie übernahm dann auch nicht er, sondern der auf Trash spezialisierte Niederländer Roel Reiné.

Und Trash – da sollte man sich nichts vormachen – ist sein The Man with the Iron Fists 2 dann auch geworden. Das betrifft jedoch nicht die Grundgeschichte um einen sadistischen Ausbeuter und einen wackeren Helden, der aus Ehrgefühl und natürlich auch Rache nach dessen Leben trachtet. Denn die ist so klischeebeladen, wie man auch nur irgendwie sein kann. Anfangs deutet deshalb auch nur wenig darauf hin, dass der Martial-Arts-Film mehr oder etwas anderes sein will als seine zahlreichen fernöstlichen Kollegen. Zum Schluss jedoch nimmt das Ganze einen immer abstruseren Verlauf, es gibt einen bizarren Twist. Und dann natürlich auch die Waffen: RZA setzt statt auf Schwert oder Lanze lieber auf zwei überdimensionale Stahlhandschuhe, mit denen er alles platt machen kann.

Schön anzusehen ist das weniger, nicht nur aufgrund der größeren Menge verspritzten Blutes, sondern auch aufgrund der fehlenden Eleganz – normalerweise eine der Stärken dieses Genres. Zwar versucht Reiné die recht plumpen Kämpfe durch hektische Schnitte aufzuwerten, was jedoch nicht wirklich funktioniert. Hätten er und RZA dann auch wenigstens die Konsequenz daraus gezogen, The Man with the Iron Fists 2 völlig ins Absurde zu überdrehen und eine Parodie à la Tai Chi Zero daraus zu machen, hätte der Film vielleicht noch eine Daseinsberechtigung gefunden. So aber wirkt das hier wie Fanfiction eines kleinen amerikanischen Jungen, der gerade seinen ersten Eastern gesehen hat und die Vorstellung abgetrennter Gliedmaßen cool findet.

Die ganz große Katastrophe ist The Man with the Iron Fists 2 vielleicht nicht, wer Absurditäten zu schätzen weiß, findet hier vereinzelt „interessantes“ Material. Und auch die Landschaftsaufnahmen sowie die Ausstattung im Dorf kann sich sehen lassen, Hip-Hop-Fans dürfen sich zudem auf einen wunderbar unpassenden Soundtrack freuen. Wem das schon reicht, kann die Direct-to-Video-Produktion mit ein paar Freunden und viel Bier ausleihen und hier teilweise herzlich lachen. Mehr sollte man jedoch nicht erwarten, dafür ist der Film dann doch zu billig und einfallslos.



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Die Fortsetzung ist wie schon der erste Teil eine Mischung aus Martial Arts und Hip-Hop-Allüren, angereichert mit einigen grotesken Ideen. Das ist streckenweise komisch, aber nicht konsequent genug, um die plumpen Kämpfe und die langweilige Grundgeschichte ausgleichen zu können.
4
von 10