Infini
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(„Infini“ directed by Shane Abbess, 2015)

Infini
„Infini“ läuft ab 5. August im Rahmen des Fantasy Filmfests und erscheint am 16. Oktober auf DVD und Blu-ray

Keiner kann so genau sagen, was auf dem entfernten Außenposten passiert ist, nur dass dort ein Virus grassiert, der die Menschen umbringt oder ausrasten lässt. Nur einer hat dort die biologische Katastrophe überlebt: Whit Carmichael (Daniel MacPherson). Als ein Elite-Suchtrupp den Vermissten retten soll, bietet sich den erfahrenen Soldaten ein entsetzlicher Anblick, die ehemalige Minenanlage gleicht einem Schlachthaus, keins der Geräte funktioniert mehr. Doch das ist nicht die einzige böse Überraschung, welche den Trupp erwartet, denn was auch immer das blutige Massaker ausgelöst hat, es ist immer noch dort.

Unsere Musik ist längst digital, Filme und Bücher zunehmend auch, die Kommunikation sowieso – wie lange wird es da dauern, bis auch unser Leben als solches in Datenmengen umgewandelt wurde? Diese Gedanken schwirren einem durch den Kopf, wenn Infini seine Welt beschreibt, in der Menschen als Digitalvariante durch das Weltall reisen. Ein spannender Nachkomme des Beamens, zumal hier auch davon die Rede ist, dass unterwegs Daten korrumpiert werden können. Im Film selbst merkt man davon jedoch fast nichts, auch die im Vorspann angesprochene extrem Ungleichheit der Bevölkerung – 95 Prozent der Bevölkerung leben an oder unter der Armutsgrenze – wird gleich im Anschluss sang und klanglos fallengelassen.

Es ist schade, wenn interessante Ideen kaum verwertet werden, vielleicht sogar ärgerlich, zumal Infini im Anschluss keinen gleichwertigen Ersatz bietet. Statt den Blick in die Zukunft zu richten, schaut man hier erst einmal weit zurück, Aliens dürfte bei der konkreten Umsetzung ganz weit oben auf der Inspirationsliste gestanden haben, erzählt wird der bekannte Kampf in einer verlassenen Station gegen eine unbekannte Bedrohung. Nun ist das nicht das schlechteste Vorbild, Teile des Außenposten sind auch sehr schön heruntergekommen und unheimlich designt. So spannend wie der Sci-Fi-Klassiker ist der australische Nachkomme jedoch nicht, was an den Figuren liegt, die kaum Zeit haben, vor ihrem raschen Tod Konturen zu entwickeln und so nicht unbedingt zum Mitfiebern geeignet sind. Überhaupt ist das mit dem Tempo hier so eine Sache: Entweder passiert nichts, dann wieder zu viel.

Wo Infini glänzt, das sind die Szenen, in denen Whit oder auch die Mitglieder des Einsatzkommandos langsam dem Wahnsinn verfallen. Immer wieder leiden sie unter Halluzinationen, die trotz bescheidener Mittel – Regisseur und Ko-Autor Shane Abbess stand offensichtlich nicht viel Geld zur Verfügung, was sich in der billigen Ausrüstung bemerkbar macht – auch auf den Zuschauer verstörend wirken. Die größtenteils unbekannten Schauspieler dürfen in schöner Regelmäßigkeit die Kontrolle über sich verlieren, was erstaunlich eindrucksvoll dargestellt wird. Und zum Schluss hin gibt es noch eine kleine Wendung, die den Beitrag vom Fantasy Filmfest 2015 noch einmal aufwertet. Wirklich ausgearbeitet ist jedoch auch diese Idee nicht, Infini ist ein streckenweise zwar atmosphärischer Sci-Fi-Thriller, der jedoch so viel mehr hätte sein können.



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Infini (2015)
fazit
„Infini“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie interessante Ideen ungenutzt bleiben. Anstatt seine Welt und seine Technologien ins Geschehen zu integrieren, erwähnt der australische Sci-Fi-Thriller sie nur am Rande, lässt sie zugunsten eines bekannten Kampfes auf einem heruntergekommenen Außenposten fallen. Das ist streckenweise zwar atmosphärisch, hat aber mit Tempoproblemen zu kämpfen.
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