(„Mission: Impossible – Ghost Protocol“ directed by Brad Bird, 2011)
Es droht Gefahr! Kurt Hendricks (Michael Nyqvist), auch unter dem Decknamen Cobalt bekannt, plant die Welt durch eine Atomexplosion in Chaos zu versetzen. Die IMF-Agenten Ethan Hunt (Tom Cruise), Benji Dunn (Simon Pegg) und Jane Carter (Paula Patton) sind mit der Aufgabe betraut, Hendricks daran zu hindern, alle für einen Atomraketen-Abschuss benötigten Information und Daten in seine Hände zu kriegen. Die erste Mission in Moskau läuft dabei gewaltig schief und endet mit der teilweisen Explosion des Kremls. Für die Russen ist klar, dass dies ein kriegerischer Akt der Amerikaner war, weshalb diese umgehend das Phantom-Protokoll aktivieren. Die IMF wird umgehend aufgelöst und Ethan Hunt und seine Männer sollen sich umgehend ihrer Regierung stellen. Dennoch schaffen sie es, gemeinsam mit dem Analysten William Brandt (Jeremy Renner), rechtzeitig zu verschwinden. Nun sind sie die Einzigen, die von Hendricks‘ Plänen wissen. Und nur sie können ihn aufhalten.
Mission: Impossible – Phantom Protokoll markiert den vierten Teil des Franchises und wurde vom vierten verschiedenen Regisseur inszeniert. Diesen Wechsel merkt man jedem Film an. War Brian De Palmas Auftakt ein spannender und gut inszenierter Agentenfilm, so war John Woos Fortsetzung ein langweiliger Film mit miesen Actionsequenzen. Auch der dritte Teil, bei dem J. J. Abrams auf dem Regiestuhl Platz nahm, brachte keine richtige Kontinuität in die Reihe, wenngleich auch sein etwas oberflächlicher und actionüberladener Film die Richtung, die Teil 2 vorgab, weiterging. Den nächsten Schritt macht nun Brad Bird, der nicht versucht dieses Franchise neu zu erfinden, sondern einen Film abliefert, der teilweise aus alten Fehlern lernt und die Reihe somit im positiven Sinne weiterentwickelt.
In einem muss ich mir dann doch teilweise widersprechen, denn die ein oder andere Konstante gibt es dann doch. Die Story ist mal wieder nichts für anspruchsvolle Gemüter, sondern eher Mittel zum Zweck. Die ein oder andere Komponente, die dies hätte ändern können hat man leider viel zu früh wieder verworfen. Das „erneute kalte Kriegs-Szenario“, welches zwischendurch angedeutet wird, findet im weiteren Verlauf der Geschichte keinerlei Bedeutung mehr. Dafür hat man es endlich geschafft, ein gutes Team rund um Ethan Hunt zu versammeln, was so auch größtenteils in einem weiteren Film zum Einsatz kommt. Die darin spielenden Nebendarsteller bekommen auch allesamt ein bisschen mehr Freiraum, um sich in Szene zu setzten und können sich so durch eigene Hintergrundgeschichten oder lustige Sprüche ein eigenes Gesicht verschaffen. So ist das Franchise insgesamt in der heutigen Zeit angekommen. Dies merkt man nicht nur an der Bedeutung, die man den Nebendarstellern zukommen lässt und am Humor, der aber zu keiner Zeit zu dick aufgetragen oder gar störend ist, sondern auch am ein oder anderen Product-Placement, welches hier zum Einsatz kommt.
Dennoch ist Mission: Impossible – Phantom Protokoll genau wie seine beiden Vorgänger, im Kern ein Actionfilm, der erneut mit überzeugender Action daherkommt, aber zu keinem Zeitpunkt mit ihr überfüllt ist, wie es noch bei Teil 3 der Fall war. Dennoch macht es Spaß, dem Team bei der Arbeit zuzugucken und zuzuhören, weshalb einem auch nie wirklich langweilig wird. Daran kann auch ein erneut nicht durchgehend überzeugender und sehr eindimensional gezeichneter Gegenspieler nichts ändern. Ab und an wird man dann noch Zeuge von kleinen Hommagen an den ersten Mission: Impossible, die hier aber nicht so plump gehalten sind, als dass jemand einfach an Seilen befestigt von der Decke hängt. Außerdem werden sie einem auch nicht so aufgedrängt wie beispielsweise bei Jurassic World. Nein, im vierten Teil der Reihe sind sie viel feiner gesetzt, was auch manchmal dazu führt, dass man sie manchmal gar nicht bemerkt.
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