Misfits - Die komplette 1. Staffel

Misfits – Die komplette 1. Staffel

(„Misfits – Season 1“ directed by Tom Green and Tom Harper, 2009)

Misfits Die komplette Serie
„Misfits – Die komplette Serie“ ist seit 28. August auf DVD und Blu-ray erhältlich

Nachdem sie straffällig geworden sind, müssen fünf Jugendliche zu Sozialstunden antreten. Doch bereits die erste Stunde gestaltet sich alles andere als normal. Als ein Gewitter heraufzieht, schafft es niemand mehr das rettende Gemeindezentrum zu erreichen. Doch nachdem die jugendlichen Straftäter von einem Blitz getroffen wurden, sind sie nicht etwa tot, sondern kommen noch einmal mit dem Schrecken davon. Doch von nun an entwickeln der sehr redselige Nathan (Robert Sheehan), die toughe Kelly (Lauren Socha), der ehemalige Leichtathletik-Star Curtis (Nathan Stewart-Jarrett), die sehr auf ihr Äußeres bedachte Alisha (Antonia Thomas) und der etwas abseits stehende Simon (Iwan Rheon) besondere und individuelle Superkräfte, mit denen sie erst mal lernen müssen klar zu kommen.

Unglücklicherweise hat auch ihr Bewährungshelfer das Unwetter nicht folgenlos überstanden. infolgedessen trachtet er seinen Schützlingen nach dem Leben. In einer Notwehrsituation töten diese ihren Angreifer und so tut sich sofort das nächste Problem auf. Aus Angst, dass die Polizei ihnen nicht glauben würde, lassen sie die Leiche verschwinden. Doch es wird nicht lange dauern, bis einige Personen auftauchen, die sich für das plötzliche Verschwinden des Bewährungshelfers interessieren. An Problemen wird es den fünf Jugendlichen in Zukunft nicht mangeln, doch wenn man alle erfolgreich lösen will, muss man lernen innerhalb einer Gruppe zu denken und nicht nur an sich selbst.

Eines muss einem als Zuschauer bei dieser Serie von Anfang an klar sein: Trotz ihrer Qualität, die sie zweifelsohne besitzt, werden viele Menschen nicht über die zweite oder dritte Episode hinaus weiterschauen. Denn Misfits ist eine sehr spezielle Serie, deren Humor derb ist und an manchen Stellen nerven kann. Die Figuren sind keine Sympathieträger und auch die Erwartungen, die man vor dem Ansehen gehabt haben wird, werden wohl in keinerlei Hinsicht erfüllt. Doch wenn man sich mit all dem anfreunden kann, wird man mit einer erfrischend andersartigen Superheldenserie belohnt, die mit allen gängigen Konventionen bricht.

Humor à la Hollywood ist in britischen Serien ohnehin schwer zu finden, doch die Anzahl politisch höchst unkorrekter Sprüche, die hier auf einen einprasseln, sind in dieser Form nur schwer ein zweites Mal zu finden. Was dann doch wieder typisch britisch daherkommt, sind die Charaktere. Zwar finden keine nennenswerten Entwicklungen statt, doch die nur leicht überzeichneten Figuren sind in ihrem Verhalten ausgesprochen realitätsnah und so fällt es dem Zuschauer nicht schwer, trotz fehlender Sympathie, eine gewisse Bindung zu diesen aufzubauen.

Im Gegensatz zu Serien, wie Arrow und The Flash, hat Misfits so ziemlich gar nichts mit einer Superheldenserie zu tun. Die einzelnen Figuren haben zwar übernatürliche Kräfte, doch Helden sind sie bei  weitem nicht. Sie wissen mit ihren neugewonnenen Fähigkeiten kaum etwas anzufangen und sind auch weit davon entfernt, einen Dienst für die Allgemeinheit zu vollbringen (es ei denn, sie gehen tatsächlich mal der Arbeit ach, die sie während ihrer Sozialstunden verrichten sollen). Folglich gibt es auch keinen wirklichen Antagonisten, der zwischendurch immer mal wieder auftaucht  und den Hauptfiguren das Leben schwer macht. Somit gibt es auch keine große Geschichte, die man verfolgen kann. Die einzelnen Episoden sind mehr eine Aneinanderreihung von Abenteuern, bei denen nur manchmal das Geschehen aus vergangenen Folgen wieder aufgegriffen wird.



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Im weitesten Sinne könnte man Misfits als eine Mischung aus Superhelden- und Dramaserie beschreiben. Allerdings wird mit typischen Genrekonventionen gebrochen, und so kommt man dazu, etwas gänzlich Neues zu sehen. Zwar gibt es keine größere Geschichte, die man über die gesamte Zeit verfolgen kann, dafür kommt man jedoch in den Genuss von starken Figuren und andersartigem Humor.
8
von 10