(„Caedes – Die Lichtung des Todes“ directed by Slavko Spionjak, 2015)
Ein netter Wochenendausflug sollte es für die vier Freunde Dan (Bernhard Bozian), Mahesh (Burak Akkoyun), José (Ewald Der) und Jorrun (Jakob Graf) werden. Als sie und die anderen Camper nach einer durchzechten Nacht auf der Lichtung aufwachen, ist jedoch keinem mehr nach Feiern zumute: Viele sind über Nacht zu eigenartigen Monstern mutiert, die sich über jeden hermachen, der ihnen über den Weg läuft. Plötzlich muss das Quartett zusammen mit Leen (Lena Baader) und Fritz (Max Meyer) um sein Überleben kämpfen und zeitgleich wenn möglich die Gründe für die Verwandlung herausfinden.
Deutsche Filmemacher und das Horrorgenre, das ist eine Kombination, die meist weder beim Publikum noch bei Kritikern gut wegkommt. Wer angesichts solcher geschmacklicher Verbrechen wie Bela Kiss, Sin Reaper oder German Angst dennoch einen Genrebeitrag leisten will, ist entweder wahnsinnig, unbelehrbar oder auch einfach nur sehr mutig. Bei Caedes – Die Lichtung des Todes kommt noch hinzu, dass hier keine vergleichsweise günstig zu inszenierende Schauermär erzählt werden soll, sondern ein Zombiegemetzel. Und das ist riskant: Wenn die bestialisch müffelnden Untaten nichts hermachen, kann der Rest der Films meist auch nichts mehr retten.
Caedes macht hierbei noch eine vergleichbar gute Figur. Natürlich ist das Budget weit unten angesetzt, wer hier mitmacht, dann aus Leidenschaft und Freude am Trash. Die nicht ganz so filigranen Masken der Angreifer werden jedoch durch die temporeichen Kämpfe wieder wettgemacht. Dass das auf Spaß, Sex und Alkohol fixierte Quartett allesamt ehemalige Soldaten sein sollen, mag mal wieder heillos übertrieben sein, die akrobatischen Kampfkunsteinlagen nimmt man ihnen aber ohne Zweifel ab. Und diese dürfen sie ausgiebig präsentieren: Schon nach 13 Minuten geht das Gemetzel los, bis zum Schluss geht es hier recht blutig zu.
Inhaltlich ist das heitere Zombieschlachten jedoch sehr viel weniger spannend, vor allem bei den Figuren gab man sich keine große Mühe – wenn überhaupt, werden hier nur Klischees geliefert. Oft nicht einmal das. Sonderlich viel Abwechslung gibt es ebenfalls nicht, wohl auch geldbedingt spielt nahezu der gesamte Film auf der im Untertitel genannten Lichtung. Immerhin: Im Gegensatz zu vielen Filmen, die den Auslöser der Apokalypse geflissentlich ignorieren, wird dieser hier nicht nur genannt, er ist auch bewusst völlig lächerlich.
Allgemein nahm man sich hier nicht allzu ernst, Caedes ist an vielen Stellen mehr Komödie denn Horror. Das ist für sich genommen auch kein Fehler, schließlich sind einige Einfälle wirklich herrlich bescheuert geworden. Nur sind es insgesamt zu wenige, selbst bei einer eher bescheidenen Laufzeit von nicht mal 90 Minuten bleibt der Film zu oft im Leerlauf stecken. Suboptimal sind auch die Darsteller, die teilweise ihre Sache gut machen, teilweise überhaupt nicht – was ebenfalls eine Mitschuld an den nicht immer zündenden Gags hat. Wer unbedingt Nachschub im humoristischen Splatterbereich braucht oder auch dem deutschen Genrefilm unter die Arme greifen will, kann es mal hiermit versuchen, internationale Kollegen wie Wyrmwood oder Deathgasm sind da aber ungleich lustiger.
(Anzeige)