Life after Beth
© Universal Pictures

Life after Beth

(„Life after Beth“ directed by Jeff Baena, 2014)

Life After Beth
„Life after Beth“ ist seit 1. Oktober auf DVD und Blu-ray erhältlich

Als seine Freundin Beth (Aubrey Plaza) in Folge eines Schlangenbisses stirbt, ist es für Zach (Dane DeHaan) so, als wäre auch er gestorben. Um den Tod besser verarbeiten zu können, beginnt der Jugendliche daher, mehr Zeit mit ihren Eltern (John C. Reilly und Molly Shannon) zu verbringen. Doch die ziehen sich irgendwann zurück, gehen mehr und mehr auf Distanz. Ein unangekündigter nächtlicher Besuch bringt die Antwort, und die fällt gelinde gesagt überraschend aus: Beth ist nach wie vor am Leben, kann sich aber an nichts erinnern. Und da niemand etwas von der Untoten erfahren darf, soll diese das Haus nicht mehr verlassen – was zunehmend schwieriger wird.

Den Abschlussfilm beim Fantasy Filmfest abliefern zu dürfen, das ist schon eine gewisse Ehre und verlangt nach einem echten Crowdpleaser. Ein solcher ist Life after Beth sicher, der 2014 an der Reihe war und dabei tatkräftige Unterstützung einer „Lebensform“ erhält, die bei den Festivalgängern grundsätzlich gern gesehen wird: der Zombie. Und doch war das Regiedebüt von Jeff Baena ein klein bisschen anders, als man es von einem Auftritt der unkaputtbaren Untoten erwartet. Große Kampfszenen gibt es nicht, dafür stehen hier die Figuren im Vordergrund und wie diese mit der Situation umgehen.

Die Grundidee ähnelt dabei der fantastischen französischen Serie The Returned, bei denen ebenfalls Verstorbene plötzlich wieder auftauchen, sich an nichts erinnern können und in das Leben integriert werden müssen. Der Unterschied ist jedoch, dass Baena das Horrorthema nicht als Drama inszenierte, sondern die Komödie wählte, mit kleineren Elementen der Romanze. Das wiederum provoziert natürlich Vergleiche zum Kassenschlager Warm Bodies, welcher den Liebesaspekt jedoch deutlich stärker betonte. Allgemein kann es Life after Beth nicht ganz mit den beiden Vorbildern aufnehmen, ist nicht so bewegend, nicht so spannend, nicht so originell wie die Kollegen.

Wer dies aber gar nicht erwartete, der durfte hier eine Menge Spaß haben, denn zu lachen gibt es hier mehr als genug. Der Humor ist dabei manchmal alberner Slapstick, manchmal aber auch sehr dunkel gefärbt. Schön sind zudem die kleinen Spitzen gegen Smooth Jazz und wenn sich über andere Zombiefilme lustig gemacht wird. Das Genre als solches anzugehen, wie es der Zombiekomödienurvater Shaun of the Dead einst getan hat, das wollte man hier dann aber doch nicht: Life after Beth ist ein kleiner, unambitionierter Film, der mit Charme punktet. Und seiner wundervollen Besetzung.

Das Herzstück ist dabei natürlich Aubrey Plaza, der Partnerin von Baena, die schon in den Indieproduktionen Die To-Do Liste und Journey of Love ihr komödiantisches Talent zeigte. Hier gibt sie die Jugendliche, die nicht genau weiß, wie ihr geschieht, und die nach und nach etwas eigenartige, aus Zuschauersicht amüsante (Ess-)Eigenheiten an den Tag legt. Und auch die ständigen Streitigkeiten zwischen Dane DeHaan und Matthew Gray Gubler als schießwütiger Filmbruder Kyle sind immer wieder erheiternd. Abgerundet wird der Film durch die Veteranen John C. Reilly und Paul Reiser als Filmväter. Ein bisschen fehlt der Fokus und auch die Begründung, warum hier plötzlich Zombies herumlaufen. Dennoch ist es schön, dass das etwas unfair von den Kritikern abgestrafte Life after Beth mit einem Jahr Verspätung doch noch seinen Weg hierher findet.



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Stell dir vor, du bist eine Untote und weiß es nicht. „Life after Beth“ nimmt diese Grundidee, lässt dabei Horror- wie Dramaaspekte jedoch größtenteils außen vor und beschränkt sich stattdessen auf die komische Seite. Das ist zwar ohne große Ambition oder Fokus, nicht zuletzt wegen der wunderbaren Besetzung aber doch ziemlich spaßig.
7
von 10