Auch wenn es der Sonnenschein und die gelegentlich frühlingshaften Temperaturen kaum vermuten lassen: Der Winter steht wieder vor der Tür, kalendarisch zumindest. Das nur wenig winterhafte Wetter konnte man in der Form natürlich nicht vorhersehen, was sich auch im mittlerweile zehnten Themenspecial der Sendung mit der Maus deutlich zeigt, das passend zur Jahreszeit in der prall gefüllten Sendungsschatzkiste gewühlt hat. Anders als vor einem Jahr bei Die Maus 7 – Frohe Weihnachten! spielen die Feiertage dabei jedoch keine große Rolle. Es gibt eine längere Geschichte rund um eine Wichtelfamilie, die auf ihren jährlichen Weihnachtspudding von den Menschen besteht. Ansonsten aber dreht sich hier alles um Eis und Schnee.
Das ist als Thema natürlich charmanter als zuletzt die Krankheiten bei Gesund und munter mit der Maus. Ganz ohne geht es dieses Mal zwar auch nicht, bei frostigen Temperaturen holt man sich nun mal schnell eine Triefnase. Ansonsten aber steht der Spaß im Vordergrund, Spaß für die Protagonisten, Spaß für die Zuschauer. Das sieht man vor allem bei den beiden Sachgeschichten, die traditionell auf den Maus-DVDs zu finden sind. In dem einem dürfen wir sehen, wie eigentlich so ein Schlitten gebaut wird. Das andere hat sogar einen praktischen Nutzen, werden darin doch die wissenschaftlich belegten Tricks für einen perfekten Schneeball verraten – Nachmachen erwünscht!
Wie es bei dem jahrzehntelangen Dauerbrenner rund um die schlaue orangefarbene Maus üblich ist, besteht also auch die zehnte DVD-Kompilation aus der üblichen Mischung aus Zeichentrickgeschichten, Sachfilmen und kleinen Sequenzen mit Maus, Elefant und Ente, welche die einzelnen Beiträge voneinander trennen. Dass die angesichts ihrer hohen Anzahl – 23 verschiedene gibt es – nicht alle auf demselben Niveau sein können, ist klar, tatsächliche Ausfälle sind aber keine zu beklagen. Ein bisschen fehlt es dieses Mal jedoch an wirklich herausragenden Episoden. Die Slapstick-Nummern von Shaun das Schaf sind natürlich wie immer witzig und liebevoll gestaltet, auch die Auftritte des Maulwurfs sind wieder gern gesehen. Die restlichen Zeichentrick- und Realfilme sind gut, aber auch themenbedingt nicht wirklich abwechslungsreich.
Das angesprochene jüngere Publikum darf dennoch unbesorgt rund 70 Minuten vor dem Fernseher platziert werden, mit den beliebten TV-Figuren lachen, träumen und lernen. Sämtliche Beiträge sind kindgerecht und von einer eher ruhigen Natur: Hier gibt es keine großen Actionszenen, keine lärmenden Soundtracks, sondern nette, manchmal etwas altmodische Unterhaltung. Das gilt auch für die Optik, die – von Shaun einmal abgesehen – technisch recht einfach ist, weder mit umwerfenden Hintergründen noch großen Spezialeffekten protzen kann, die Animationen sind recht spärlich. Gerade bei den älteren Produktionen merkt man zudem, dass sie nicht für die heutigen Großbildschirme gedacht sind, das ist manchmal schon sehr grob. Insgesamt aber sind die Bilder gefällig, bieten einen passenden Rahmen für die kleinen, nur wenige Minuten langen Geschichten, die einem das Leben da draußen näherbringen, egal ob wir nun gerade tiefsten Winter stecken oder doch Frühjahr haben.
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