Whiplash
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Jahresrückblick (2015)

2016 »

Nun ist das Filmjahr 2015, welches einiges zu bieten hatte, Geschichte. Ganze fünf Filme haben mit ihrem Einspielergebnis die 1 Milliarde-Dollar-Schallmauer durchbrochen. So gab es nicht nur äußerst innovative Filme, wie zum Beispiel Victoria und Mad Max: Fury Road, zu bestaunen, sondern auch die Fortsetzung von beliebten Franchises, mit Filmen wie Avengers: Age of Ultron oder James Bond 007: Spectre. Zu den Highlights gehörten für viele wahrscheinlich die Neubelebungen beliebter Filmreihen, in Form von Jurassic World oder Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht.

Was nun folgt ist eine Auflistung mit den Filmen und Serien, die uns im abgelaufenen Kalenderjahr am besten gefallen haben, sowie den schauspielerischen Leistungen, die uns am meisten an die Kinosessel gefesselt haben. Des weiteren rekapitulieren wir unsere persönlichen Höhepunkte aus der Filmwelt und erinnern uns auch an die größten Enttäuschungen in Verbindung mit dieser zurück. Schlussendlich bieten wir Euch noch einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2016.

Und nun viel Spaß beim durchstöbern der persönlichen Top-Listen unserer Autoren!

Bastian Quednau

Top 10 Filme:

1. Whiplash:

Ein Film, der keinen Spaß macht, sondern einer, der unter die Haut geht. Soundtrack, Darsteller, Erzähltempo, Thematik, Dialoge: Für mich stimmt hier einfach alles.

2. Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit):

Andersartig, überspitzt, komisch, aber doch irgendwie real. Alejandro González Iñárritus Oscargewinner ist ein Fest für alle Filmliebhaber.

3. Max Max: Fury Road:

Erzählerisch ist er zwar etwas dünn, aber dafür optisch umso überwältigender und ausgestattet mit einer atemberaubenden Action.

4. Mission: Imposible – Rogue Nation:

Endlich gibt es in diesem Franchise mal eine etwas verzwicktere Handlung! Und weil man sich auch ansonsten an den alten Stärken des Vorgängers orientiert, hat man hier den besten Teil der gesamten Reihe geschaffen!

5. Sicario:

Wenn es um Thriller geht, ist Denis Villeneuve für mich momentan einer der besten Regisseure seines Fachs. Dies beweist er einmal mehr mit seinem spannenden und kompromisslosen Sicario.

6. Codename U.N.C.L.E.:

Einem so charmanten und humorvollen Agentenfilm verzeiht man gerne auch mal kleinere Schwächen auf der Handlungsebene.

7. Der Marsianer – Rettet Mark Watney:

Dass man die Vorlage von Andy Weir so humorvoll und unterhaltsam umsetzen würde hat mich schon ein wenig überrascht, dennoch hatte ich hier lange Zeit meinen Spaß.

8. Spy – Susan Cooper Undercover:

Eine unfassbar hohe Gagdichte und die total überzeichneten Figuren allein reichen bei diesem Film schon aus, um ihn als die beste Komödie des Jahres zu betiteln.

9. Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht:

Über den fehlenden Ideenreichtum in der Handlung kann man hier getrost hinwegsehen, denn der Freude, endlich wieder einen Star Wars-Film zu sehen, der der Ur-Trilogie gerecht wird, kann nichts entgegenwirken.

10. Ewige Jugend:

Ein ungeheuer tiefsinniger Film, mit Dialogen, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen und der mit einer im gesunden Maße gepflegten Absurdität ausgestattet ist.

Top 5 Serien:

1. House of Cards (US):

Zwar hat die 3. Staffel etwas weniger Biss, als man es bisher gewohnt war, doch House of Cards bleibt auch weiterhin eine geniale Serie, die bald in die vierte Runde geht.

2. Utopia:

Die erzählerische und visuelle Wucht, mit der man hier konfrontiert wird, sucht ihresgleichen. Eine Serie, über die man nicht reden kann, sondern die man sehen muss!

3. Gomorrha:

Ich bin zwar mit mit der ersten Staffel noch nicht ganz fertig, doch nach dem, was ich bisher gesehen habe, muss ich diese Serie einfach in meine Top-Liste mit aufnehmen, denn sie wirft einen realistischen, harten und doch so differenzierten Blick auf die Mafia in Italien.

4. Brooklyn Nine-Nine:

Brooklyn Nine-Nine erinnert an vielen Stellen an die Kult-Sitcom Scrubs – Die Anfänger, schafft es aber auch dank ihrer liebenswürdigen Charaktere eine gesunde Eigenständigkeit zu entwickeln.

5. Arrow:

Eine düstere und ernsthafte Umsetzung der Comicvorlage, die dank einiger erzählerischer Freiheiten sowohl spannend, als auch unterhaltsam ist.

Top Newcomer:

Alicia Vikander:

Durch ihr Mitwirken in Ex Machina und Codename U.N.C.L.E. gelang ihr im vergangenen Jahr der große Durchbruch. Und für ihre Rolle in The Danish Girl wurde sie bereits mit einer Golden Globe-Nominierung bedacht. Darüber hinaus wird sie dieses Jahr auch noch im neuen Bourne-Film zu sehen sein. So kann eine Karriere doch weitergehen!

Top Schauspieler:

Steve Carell:

Im unterkühlten und intensiven Drama Foxcatcher konnte sich Steve Carell trotz eines bärenstarken Casts in den Vordergrund spielen, was seine Leistung nur umso bemerkenswerter macht.

Top Schauspielerin:

Emily Blunt:

Ihre Figur fungiert in Sicario selber über eine lange Zeit hinweg nur als Beobachterin, und doch schafft sie es durch ihr eindringliches Schauspiel dem Zuschauer zu zeigen, dass es in dieser von Männern dominierten Welt auch starke Frauen geben kann.

Top 3 Höhepunkte:

1. Zurück in die Zukunft – Triple Feature:

Als großer Zurück in die Zukunft-Fan war es für mich die Gelegenheit, Marty McFly und Doc Brown das erste und vielleicht auch einzige Mal auf der großen Leinwand zu sehen. Und als sich dann noch Christopher Lloyd mit einer rührenden Videobotschaft an die Zuschauer wandte, wurde mir im Kinosessel zum ersten Mal klar, wie weitreichend und zeitlos diese Filme doch sind.

2. Ankündigung eines Director’s Cut zu Der Marsianer:

Als Buchkenner hatte ich bei Der Marsianer – Rettet Mark Watney lange Zeit meinen Spaß und freute mich über die werkgetreue Umsetzung, die sich die besten Stellen aus dem Buch herausgepickt hat. Nur gegen Ende löste sich Ridley Scott ein wenig zu weit von der Vorlage und lässt meines Erachtens nach ein wenig zu viel aus. Meine Hoffnung beim angekündigten Director’s Cut liegt nun darin, dass das Ende noch ein wenig gestreckt wird und den Film so für mich perfekt abrundet.

3. Ankündigung zum Spin-Off von Eine schrecklich nette Familie:

Die Serie rund um die Familie Bundy gehört zu meinen absoluten Lieblingen. Wirklich zeitgemäß wirkt sie heute nicht mehr, doch ich hoffe, dass das angekündigte Spin-Off einen Weg findet, die Luft der alten Folgen zu atmen, aber sich dennoch ein wenig an die heutige Zeit anpasst.

Top 3 Enttäuschungen:

1. Das Serien-Aus von Hannibal:

Wirklich überraschend soll es ja nicht gekommen sein, doch hundertprozentig nachvollziehen kann man das Aus einer seiner Lieblingsserien wahrscheinlich nie.

2. Die uninspirierte Flut von Marvel-Superhelden-Filmen:

Es vergeht nun kein Jahr mehr, in dem nicht mindestens ein oder zwei Superheldenfilme aus dem Hause Marvel/Disney in die Kinos kommen. Für sich genommen sind es zwar immer noch gute Filme, doch man wird das Gefühl nicht los, dass sie alle nach dem selben Strickmuster ablaufen. Und so wirkt das Ganze nur noch wie reine Geldmacherei.

3. James Bond 007 – Spectre:

Trotz guter Voraussetzungen ist James Bond 007 – Spectre am Ende bei weitem nicht das, was man hätte erwarten können. Dies liegt vor allem an einem schlechten Drehbuch, welches versucht die Hauptstory mit einigen kleinen Nebengeschichten zu ergänzen, was aber viel zu gewollt daherkommt.

Top 3 meist erwarteten Filme/Serien 2016:

1. Sherlock: Die Braut des Grauens:

Die zahlreichen Fans der britischen Ausnahmeserie Sherlock sind lange Wartezeiten gewohnt. Da sich die Ausstrahlung der vierten Staffel nun noch etwas hinzieht, kommt einem diese im viktorianischen England stattfindende Spezialfolge doch gerade recht.

2. The Revenant:

Leonardo DiCaprio gegen Tom Hardy in einem eisigen Survival-Thriller in der eisigen amerikanischen Wildnis. Das Ganze dann auch noch mit begleitet vom Regisseur, sowie dem Kameramann von Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit). Eigentlich kann da doch gar nicht mehr so viel schief gehen!

3. Batman v Superman – Dawn of Justice:

Die Hoffnungen, dass die DC-Comicverfilmungen sich in fast allen Elementen zu denen von Hauptkonkurrent Marvel unterscheiden, sind durch die bisher veröffentlichten Trailer ins Unermessliche gestiegen. Ob der fertige Film den hohen Erwartungen der Zuschauer gerecht und unter den kritischen Augen der Comic-Fans bestehen kann, steht derweil auf einem anderen Blatt.

Lorenz Mutschlechner

Top 10 Filme:

Der Überraschungsfilm des Jahres für mich persönlich. Brillant inszeniertes Drama das für manchen vielleicht fad wirken mag, mich aber komplett in seinen düsteren Sog gezogen hat

2. Whiplash:

Toller Film mit grandiosen Schauspielleistungen der für mich gleichzeitig auch als bittere Allegorie auf die immer brutaler werdende Leistungsgesellschaft durchgeht.

3. Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit):

Totgeglaubte leben länger: ein herrliches Comeback von Michael Keaton und eine wirklich interessante optische Erfahrung einen Film ohne sichtbare Schnitte zu sehen.

4. Mad Max: Fury Road:

Optisch wie inhaltlich für aktuelles Mainstream-Kino sehr gewagte Fortsetzung der 80er Kult-Trilogie die bei mir voll ins Schwarze getroffen hat.

5. Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht:

Zwar wenig überraschende Fortsetzung der weltberühmten SciFi-Saga, technisch allerdings einwandfrei inszeniert wurde und das Fan-Herz höherschlagen lässt.

6. Asterix im Land der Götter:

Tolles Comeback der Gallier das beweist, dass auch ein Klassiker trotz Computeranimation und neuester Technik nicht seinen Charme verlieren muss.

7. Love & Mercy:

Grandiose Leistung von John Cusack und Paul Dano die einen spannenden Einblick ins Musikerleben von Brian Wilson gewähren.

8. City of McFarland:

Überraschend interessanter Sportfilm der mit Sicherheit nicht bei jedem eine so hohe Platzierung wie bei mir bekommen dürfte.

9. Still Alice:

Gefühlvoller Film mit einer tollen Julianne Moore die endlich ihren längst überfälligen Oscar heimtragen durfte.

10. American Sniper:

Kam bei den meisten Kritikern ja nicht sonderlich gut weg, bei mir persönlich aber trotzdem noch in den Top 10 vertreten.

Top 5 Serien:

1. House of Cards (US):

Alleine wegen der Performance von Kevin Spacey ist die Serie mehr als empfehlenswert, obwohl es sich auch hier tatsächlich „nur“ um ein Remake handelt.

2. Fargo:

Geniale Weiterentwicklung des 1996 erschienen, gleichnamigen Film der Coen-Brüder.

3. Game of Thrones:

Fesselnde und imposant inszenierte Adaption der Romane die auch mich in ihren Bann gezogen hat.

4. Mr. Robot:

Geniale Hacker-Serie mit viel Spannung und das Beste aus altbewährtem wie Matrix oder Fight Club abkupfert und neu verschmelzt.

5. Silicon Valley:

Lustiger Blick hinter die Kulissen des berüchtigten Silicon Valley, der Wiege der IT-Industrie. Warnung: eher nur was für Nerds.

Top Newcomer:

John Boyega:

Allerdings nur aus Mangel an Alternativen, sein Auftritt in Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht war ok, aber auch nicht mehr.

Top Schauspieler:

Oscar Isaac:

Seine geniale Performance in A Most Violent Year hat es mir angetan und ist mitunter auch Grund dafür, dass dieser Film bei mir auf Rang 1 steht.

Top Schauspielerin:

Julianne Moore:

Ganz ehrlich, den Oscar hätte sie sich schon viel früher verdient, nicht nur wegen ihrer soliden Leistung in Still Alice.

Top 3 Höhepunkte:

1. Ennio Morricone schreibt die Musik zu The Hateful Eight:

Seit wann ist mitten im Sommer schon Weihnachten? Genau dann, wenn ein Spaghetti-Western-Liebhaber und Tarantino-Fanboy wie ich im Juli davon Wind bekommt, dass kein geringerer als Ennio Morricone die Musik zum neuen Western von Quentin Tarantino schrieben wird.

2. Die Rückkehr von Harrison Ford als Han Solo:

Auch wenn es wohl sein letzter Auftritt im Star Wars-Universum war, hat das Wiedersehen zusammen mit Chewbacca an seiner Seite große Freude bereitet.

3. Kevin Smith macht Clerks III:

Als begeisterter Kevin Smith-Fan bin ich prinzipiell von allem begeistert was der Mann anfängt, bin gespannt was die „Ladenhüter“ diesmal aushecken.

Top 3 Enttäuschungen:

1. Das Serien-Aus von Hannibal:

Ich habe es bisher noch nicht übers Herz gebracht die vielmals verschmähte, finale Staffel anzuschauen. Mein Unterbewusstsein will wahrscheinlich, dass ich die schönen Erinnerungen zu den ersten beiden Staffeln nicht gefährde.

2. Zu wenig Zeit für Filme:

Aus privaten Gründen hatte ich 2015 einfach zu wenig Zeit um öfters ins Kino zu gehen oder lange Spielfilme im Heimkino zu sehen. Zum Glück existieren aber qualitativ immer besser werdende Serien mit verhältnismäßig kurzen Episoden für Zwischendurch.

3. Langeweile regiert den Markt:

Immer noch ist kein Major-Studio bereit ein Risiko einzugehen, stattdessen wird der Markt lieber mit Remakes und Fortsetzungen überschwemmt. Was ist nur mit Miramax passiert?

Top 3 meist erwarteten Filme/Serien 2016:

1. The Hateful Eight:

Als Tarantino-Fanboy steht der Film bei mir natürlich auf den ersten Platz.

2. The Revenant:

Ein neuer Film von Iñárritu? Das allein ist bei mir schon ein Pflichttermin fürs Kino. Seit ich den Trailer gesehen habe, ist die Erwartung nochmals deutlich nach oben gestiegen.

3. The X-Files Season 10:

Die Ankündigung ließ mein (kleines) Nerd-Herz deutlich höherschlagen, vor allem da tatsächlich David Duchovny und Gillian Anderson wieder mit dabei sind.

Thorleiv Nicolai Klein

Top 10 Filme:

1. Kiss the Cook – So schmeckt das Leben:

Kulinarische Hochgenüsse im Sekundentakt und rhythmische Musik, die auch eingerostete Hüften zum Schwingen verleitet. Ein absoluter Feel-good Movie.

2. Baymax – Riesiges Robowabohu:

Wieder mal ein Allroundtalent aus dem Hause Disney. Dazu ein dicker weißer Roboter, den man schnell in sein Herz geschlossen hat.

3. Whiplash:

Miles Teller und J.K. Simmons sind ein unvergleichbares Duo zwischen Blut, Schweiß und Tränen.

4. Star Wars:

In einer Galaxy weit weit weg scheint es auch ohne Jar Jar Binks zu funktionieren. Der erste Teil der neuen Trilogie macht definitiv Hunger auf mehr.

5. Ich und Earl und das Mädchen:

Die fantastische Verfilmung zum Roman. Besonders die künstlerischen Einbindungen, in Form von Stop-Motion und Film-Hommagen, machen ihn zu einer echten Filmperle.

6. Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit):

Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein es ist Birdman. Verrückt, vernarrt, fantastisch. Edward Norton in einer seiner besten Rollen seit langem.

7. The F-Word – Von wegen nur gute Freunde:

Danie Radcliffe zeigt, dass er noch mehr kann, als mit dem Zauberstab zu wedeln. Eine schöne romantische Komödie.

8. The Walk:

Ein solider Mix aus Ocean’s Eleven und Biografie. Ein Mann, ein Seil, ein Traum und die beiden World Trade Center Türme.

9. Man lernt nie aus:

Ein wenig Witz, ein wenig Drama und Robert De Niro beim Yoga. Ein Rezept für gute Unterhaltung.

10. St. Vincent:

Alte verbitterte Männer machen doch die besten Hauptprotagonisten. Bill Murray legt alle Manieren ab und lässt die Sau raus.

Top 5 Serien:

1. Mr. Robot:

Fight Club im Hacker-Gewand. Zwischen Alltag und Revolution. Eine Serie die man gesehen haben sollte.

2. House of Cards (US):

Leider fehlt ein wenig der Charme der ersten beiden Staffeln. Kevin Spacey schafft es dennoch alles und jeden in seinen Bann zu ziehen.

3. Ballers:

Entourage mit Football und jeder Menge Bling Bling. Dwayne „The Rock“ Johnson zeigt sich endlich wieder von seiner guten Seite.

4. Death Parade:

Ein Leben nach dem Tod? Himmel oder Hölle? Der Anime regt zum nachdenken an und bricht mit der Norm.

5. One-Punch Man:

Ein Mann, eine Bürde – Er ist zu stark. Ein humorvoller Anime der Superlative.

Top-Schauspieler:

Benedict Cumberbatch:

Sie werden so schnell erwachsen. Als Sherlock machte er sich einen Namen und inzwischen ist er einer der meist gefragten Schauspieler in Hollywood. Dieses Jahr überzeugte er als Alan Turing in The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben. 2016 gibt es wieder Nachschlag mit einem Sherlock Holmes Special und seiner Rolle als Doctor Strange im gleichnamigen Marvel Blockbuster.

Top-Schauspielerin:

Jennifer Lawrence:

Endlich gehört Katniss Everdeen (Die Tribute von Panem) der Vergangenheit an und J. Law kann sich wieder anderen Projekten widmen. Mit Joy – Alles außer gewöhnlich konnte sie dieses Jahr ebenfalls auf sich aufmerksam machen. Es bleibt abzuwarten, welche Rollen sie 2016 für uns bereit hält.

Top-Newcomer:

Miles Teller:

Dabei gibt es ihn doch schon seit Jahren und dennoch gelang ihm erst mit Whiplash der Durchbruch. Gleich gefolgt von seinem wohl größten Flop Fantastic Four. Für 2016 steht er mit bereits vier weiteren Filmprojekten in den Startlöchern.

Top 3 Höhepunkte:

1. Leonardo DiCaprio und Martin Scorsese drehen Film über den Serienmörder Dr HH Holmes:

Ein Hotel voller mörderischer Räume und das erfolgreiche Duo DiScorsese … ScorCaprio? Ich freue mich und lege all meine Thriller-Hoffnungen in die fähigen Hände der beiden Hollywood Größen.

2. Benedict Cumberbatch und Mads Mikkelsen in Doctor Strange:

Sherlock Holmes und Hannibal in einem Film? Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen, hoffe auf weniger Marvel Action und dafür mehr Dialoge.

3. James Spader ist wieder da:

Nach Boston Legal wurde es relativ still um ihn. Hier ein Auftritt bei der amerikanischen Erfolgsserie The Office und dort ein Rolle in Lincoln. Doch mit seiner Rolle als Raymond Reddington in der Serie Blacklist, hat er über die letzten Jahre wieder auf sich aufmerksam gemacht. In diesem Jahr spielte er die Rolle des Ultron in Avengers: Age of Ultron. Spader is back!

Top 3 Enttäuschungen:

1. Hannibal Staffel Finale:

Die Trauer sitzt tief und mit jeder Folge der letzten Staffel wächst die Wut. Die letzte Staffel enttäuscht in jeder Hinsicht und ist für alle Fans der Serie ein Stich ins Herz.

2. Avenger: Age of Ultron:

Die Unterhaltung stimmt, doch hatte ich hohe Erwartungen für die Rolle des Ultron (James Spader). Ein Mix aus Witzfigur und pubertierender Teenager war das Ergebnis, welches mich kopfschüttelnd auf die noch kommenden Marvel Filme blicken lässt.

3. Fantastic 4:

Der Reinfall des Jahres. Josh Tranks Ticket aus Hollywood. Vielleicht nicht ganz so drastisch. Dennoch ist der Film ein absoluter Reinfall. Lieblos, leblos und inhaltslos.

Top 3 Meist erwarteten Filme/Serien 2016:

1. Game of Thrones Staffel 6:

Wird die Serie endlich die Bücher überholen oder kommt es doch alles anders als man denkt? Die Fan-Gemeinschaft zittert, bangt und wartet gespannt. Lang lebe Jon Snow?

2. Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind:

Das Universum rund um Harry Potter bekommt Zuwachs. Eddie Redmayne lässt in der Rolle des exzentrischen Zauberers Newt Scamander endlich wieder den Zauberstab kreisen.

3. Sherlock: Die Braut des Grauens:

Sherlock wer? Fast genau zwei Jahre sind vergangen, seitdem die letzte Staffel über die heimischen Fernseher flimmerte. Doch er ist wieder da, wenn auch nur für ein Special.

Oliver Armknecht

Top 10 Filme:

1. Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit):

Michael Keaton als ehemaliger Superheldendarsteller, der das Comeback sucht – das war nur einer der vielen brillanten (Meta-)Einfälle, die den inhaltlich wie formal ungewöhnlichen Film zu einem Kinoerlebnis der besonderen Art machen.

2. Whiplash

Wenn hier ein Musikschullehrer seine Schüler rücksichtslos zu Höchstleistungen quält, gewinnt das Drama eine Spannung und Intensität, wie sie kaum ein Thriller erreicht.

3. Alles steht Kopf:

Da hatte man Pixar gefühlsmäßig schon ein wenig abgeschrieben, und dann meldet sich das Animationsstudio mit einer bewegenden und originellen Geschichte zurück, wie man sie bei einem Blockbuster gar nicht erwarten durfte.

4. Ewige Jugend

Der neue Film von Paolo Sorrentino ist eine optisch gewohnt brillante, messerscharf-satirische und dabei zugleich wehmütige Reflexion über das Leben und das Alter.

5. Mistress America:

Nach den hoch gelobten, für mich aber sehr enttäuschenden Komödien Top Five und Dating Queen endlich mal wieder ein Film, der nicht nur lustig sein will, sondern es auch tatsächlich ist.

6. Der Junge und die Welt:

Ein brasilianischer Zeichentrickfilm ohne Dialoge? Das ist ungewohnt, wird nach einem etwas langsamen Beginn aber zu einer wunderschönen und fantasievollen Reise durch Südamerika.

7. Frank:

Für Freunde experimenteller Alternativemusik ein Muss, erzählt der Film die tragikomische Geschichte eines verschrobenen Musikgenies. Das lohnt sich allein schon für den herzzerreißenden Abschlusssong und Michael Fassbenders ungeahntes Gesangstalent.

8. Ex Machina:

Kann eine künstliche Intelligenz eine echte Persönlichkeit sein? Das ist keine neue Frage, aber sie wurde selten so spannend gestellt wie hier – von der exzellenten Besetzung ganz zu schweigen.

9. Victoria:

Auch wenn der Hype etwas nervte und die Länge etwas kürzer hätte sein dürfen, die 144-minütige Non-Stop-Reise durchs nächtliche Berlin ist einer der faszinierendsten und mutigsten deutschen Filme der letzten Jahre.

10. Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht:

Das Tempo stimmt oft nicht, die Nostalgie wird mit dem Holzhammer eingedroschen, einige Einfälle sind kaum ausgearbeitet oder schlichtweg dumm. Aber der Film macht Spaß wie kaum einer dieses Jahr, beschert Lacher und Gänsehautmomente im Sekundentakt und eine Reihe würdiger Nachwuchshelden und -schurken.

Top 5 Serien:

1. Aku no hana – Die Blumen des Bösen:

Wer braucht Monster, wenn er solche Schüler haben kann? In dem verstörenden Anime wird so tief im seelischen Dreck der jugendlichen Protagonisten gesuhlt, dass man danach das dringende Bedürfnis hat zu duschen.

2. Orange is the New Black:

Ein bisschen überfordert war ich ja anfangs schon von den vielen Charakteren. Aber hat man sie erst einmal kennengelernt, will man die Leute aus dem Gefängnismikrokosmos nicht mehr missen.

3. Jonathan Strange & Mr. Norrell:

Die Serie wurde mir eigentlich aufgeschwatzt, war dann aber doch eine meiner persönlichen Höhepunkte. Zwei grundverschiedene Magier wollen alte und neue Künste lernen und stürzen dadurch die Welt fast ins Chaos – das ist witzig, spannend und visuell hervorragend umgesetzt.

4. Looking:

Endlich mal eine Serie, die Schwule nicht zu Paradiesvögeln degradiert, sondern unaufgeregt von deren Leben in einer Großstadt erzählt.

5. The Wrong Mans:

Zugegeben, zwei inkompetente Nobodys, die in eine große Verschwörung geraten, das ist jetzt nicht wahnsinnig anspruchsvolle Unterhaltung. Aber im Fall von The Wrong Mans einfach sehr sehr komisch.

Top Newcomer:

Bel Powley:

Bel wer? Vor The Diary of a Teenage Girl sagte mir der Name gar nichts. Wer es aber schafft, in der Rolle einer sexhungrigen Jugendlichen Alexander Skarsgard und Kristen Wiig vergessen zu lassen, den sollte man sich für die Zukunft merken.

Top Schauspieler:

Oscar Isaac:

Auch wenn Michael Fassbender und Domnhall Gleeson nahe dran waren, am Ende setzte sich für mich doch der charismatische Guatemalteke mit seinem Triple A Most Violent YearEx Machina und Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht durch. Wann kommt endlich Show Me A Hero nach Deutschland?

Top Schauspielerin:

Rinko Kikuchi:

Eigentlich ist die Japanerin ja mehr auf toughe Rollen gebucht. Als geistig verwirrte Schatzsucherin in dem skurril-traurigen Kumiko, the Treasure Hunter darf sie zeigen, dass sie auch die ruhigen Momente beherrscht.

Top 3 Höhepunkte:

1. Fantasy Filmfest:

Mit einer Pressedauerkarte sich alle Filme ansehen zu dürfen, hatte zwei große Vorteile: 1. Man entdeckt kleine Schätze, die man sonst übersehen hätte. 2. Man muss sich nicht drüber ärgern, wenn ein vermeintliches Highlight doch wieder Murks ist – schließlich hat es einen kein Geld gekostet.

2. 15. Dezember:

Direkt aufeinanderfolgend erst in der Pressevorführung von Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht und anschließend der von Die Peanuts – Der Film gewesen zu sein, das war ein Nostalgietag deluxe.

3. Animationsfilme:

Das war schon ein tolles Jahr in dem Bereich. Pixar schafft das Comeback, Asterix im Land der Götter ist trotz Zwangsmodernisierung überraschend gut, Manolo und das Buch des Lebens und Die Peanuts – Der Film liefern den Beweis, dass Computergrafiken auch mal anders aussehen können. Besonders schön war aber, dass zum Ende des Jahres mit Der Junge und die Welt und Die Melodie des Meeres zwei auch noch sehr gute Zeichentrickfilme in die deutschen Kinos kamen.

Top 3 Enttäuschungen:

1. Fantasy Filmfest:

Ja, der Höhepunkt war gleichzeitig eine Enttäuschung. Es liefen viele gute Filme, spaßige Filme, originelle Filme, sogar bewegende Filme. Nur spannend waren sie kaum, was ist aus dem guten alten Horror geworden? Außerdem: Dauerkartenbesitzer, die sich aufführen, als gehörte ihnen das ganze Kino, haben auf einem solchen Community-Festival nichts zu suchen.

2. Juni:

Innerhalb eines Monats starben mit Christopher Lee und Patrick Macnee zwei meiner großen Helden aus Kindheitstagen.

3. Animeflut:

So sehr ich mich darüber freue, dass nach längerer Flaute wieder deutlich mehr japanische Zeichentrickfilme und -serien ihren Weg hierherfinden, da ist schon unglaublich viel Schrott dabei, den keine Sau braucht. Dafür sind Shirobako, Barakamon, Mushi-shi – Next Passage und Ping Pong allenfalls als Stream hierzulande erhältlich.

Top 3 meist erwarteten Filme/Serien 2016:

1. Anomalisa:

Ein neuer Film von Charlie Kaufman? Noch dazu als Stop Motion? Ein Glück habe ich erst recht spät davon erfahren, die Wartezeit wäre sonst unerträglich geworden.

2. The Revenant:

Wenn der Regisseur meines Favoriten von 2015 einen neuen Film zeigt, noch dazu mit Leonardo DiCaprio, Tom Hardy und Domnhall Gleeson, dann muss ich mir nicht erst einen Trailer anschauen, um ihn sehen zu wollen. Dass die bisher gezeigten Aufnahmen auch noch umwerfend sind, ist da nur das Tüpfelchen auf dem i.

3. Kubo and the Two Strings:

Stop Motion die zweite: Diesmal melden sich mit Laika die Macher von Coraline und ParaNorman zurück, nehmen uns mit ins alte Japan. Das verspricht zumindest optisch eine ganze Menge.



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