Hail Caesar!
© Universal Pictures

Hail, Caesar!

(„Hail, Caesar!, directed by Joel Coen & Ethan Coen“, 2016)

Hail Caesar
„Hail, Caesar!“ läuft ab 18. Februar im Kino

Los Angeles zu Beginn der 50er Jahre: Eddie Mannix (Josh Brolin) ist ein Problemlöser. Er arbeitet für das Filmstudio „Capital Pictures“ und sorgt dafür, dass über die angestellten Darsteller keinerlei schlechte Presse publik wird, die dem Studio schaden könnte. An einem Tag hat er besonders viel zu tun. Zum einen gibt es kleinere Komplikationen mit dem launischen Filmsternchen DeeAnna Moran (Scarlett Johansson), sowie mit dem Regisseur Laurence Laurentz (Ralph Fiennes), der mit der Besetzung des Western-Stars Hobie Doyle (Alden Ehrenreich) in seinem neuesten Film alles andere als zufrieden ist. Zum anderen, und dies ist das viel größere Problem, wurde der Filmstar Baird Whitlock (George Clooney) entführt. Die Lösegeldforderung ist kein Problem, nur darf die Presse natürlich nichts davon erfahren. Denn der Ruf des Studios steht über allem.

Immer wenn die Coen-Brüder einen neuen Film ankündigen, kann man sich sicher sein, dass die Liste mit den mitwirkenden Schauspielern mehr als hochwertig ist. Doch für Hail, Caesar! haben sie ohne Zweifel noch einmal einen oben drauf gesetzt. Mit Josh Brolin, George Clooney, Tilda Swinton und Frances McDormand  kehren einige Darsteller für einen Coen-Film zurück. Andere Darsteller wie Channing Tatum, Jonah Hill und Alden Ehrenreich stehen zum ersten Mal für die beiden Regisseure vor der Kamera. Doch egal wen man sich nun rauspickt, am Ende machen sie alle einen tollen Job und verkörpern die etwas schablonenhaften, aber dennoch liebenswerten Figuren mit einer Menge Spaß.

Doch was ist Hail, Caesar! eigentlich für ein Film? Der Trailer deutete bereits auf eine bunte und konventionslose Genremischung hin. Und genau so farbenfroh und zwanglos ist auch das Endprodukt geworden. Ohne sich auf ein Genre festzulegen findet man immer wieder Elemente aus Krimis, Musicals und Komödien, die hier gekonnt miteinander verflochten werden. Ungeachtet davon hat der Film ein großes Problem mit seiner Geschichte. Denn die ist nicht so wirklich vorhanden. Die etwas oberflächlichen Einzelschicksale der Schauspieler werden am Ende mit der Haupthandlung zusammengeführt, was aber nicht so richtig nachvollziehbar ist. Denn letztlich basiert alles etwas zu sehr auf einem Zufall und die ganzen Vorgeschichten dienen auch mehr der Unterhaltung, als einer stringenten Handlung. Schlussendlich wirken die einzelnen Handlungsstränge nur wie Fragmente von anderen Geschichten, die man hier einfach so zusammengeworfen hat.

Dafür ist der Unterhaltungsfaktor sehr hoch. Es gibt viel zu lachen, aber auch eine Menge zu entdecken. Der ganze Film ist übersät mit Anspielungen auf das Hollywood der frühen 50er Jahre. Diese äußern sich in unzähligen Hommagen, die an manchen Stellen recht offensichtlich sind, und an anderen etwas versteckter. Und so ist Hail, Caesar!  in erster Linie eine Liebeserklärung an den damaligen Film. Doch hier und da wird sich auch mit etwas Kritik nicht zurückgehalten. Diese richtet sich vor allem gegen das damalige Studiosystem und gegen die nach außen hin falsche vorgetäuschte Schönheit in der Traumfabrik. Um den Film vollständig genießen zu können, sollte man sich also ein wenig mit der Filmgeschichte auskennen. Doch mit ein paar Vorkenntnissen kann man sich in Ruhe zurücklehnen und diesen Film auch ohne eine zusammenhängende Story genießen.



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"Hail, Caesar!" ist nicht der beste Film der Coen-Brüder! Doch durch seinen Humor, seine Darsteller und seine zahlreichen Anspielungen auf das damalige Hollywood kann der etwas zusammenhangslose Film trotzdem punkten.
7
von 10