Wreckers
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Wreckers

(„Wreckers“ directed by Dictynna Hood, 2011)

Wreckers
„Wreckers“ ist seit 26. Februar auf DVD erhältlich

Eigentlich sind die beiden Schullehrer Dawn (Claire Foy) und David (Benedict Cumberbatch) ein glückliches Paar: Sie sind verheiratet, haben sich in Davids altem Heimatdorf ein kleines Häuschen gekauft, das sie nun liebevoll renovieren. Wäre da nur nicht ihr bislang unerfüllt gebliebener Kinderwunsch. Da taucht eines Tags Davids jüngerer Bruder Nick (Shaun Evans) unerwartet auf, der gerade von einem Einsatz als Soldat zurückgekehrt ist. Zunächst ist die Freude über das Wiedersehen groß, bis Nick anfängt einige Geheimnisse über seinen Bruder und das Dorf auszuplaudern, von denen Dawn bislang keine Ahnung hatte.

Hat ein Schauspieler erst einmal den großen Durchbruch geschafft, dauert es meistens nicht lange, bis die Verleihe akribisch das bisherige Filmwerk durchforsten und so auch frühere Arbeiten noch an den Mann bringen wollen. Oder im Fall von Benedict Cumberbatch an die Frau. Ein bisschen überraschend ist es daher schon, dass Wreckers erst jetzt seinen Weg hierherfindet, war der Engländer 2011 dank Sherlock doch längst einem größeren Publikum bekannt. Und auch der etwas versteckte Release kommt etwas unerwartet, zumal das Drama ein durchaus solides Niveau erreicht – leider aber auch nicht mehr.

Vor allem atmosphärisch ist das Spielfilmdebüt der britischen Regisseurin und Drehbuchautorin Dictynna Hood gut gelungen. Auf der einen Seite haben wir das beschauliche Landleben mit seiner intakten Natur, mit Sonnenschein, mit eigenen Hühnern. Aber eben auch die Anzeichen, dass da etwas nicht stimmt, etwas kaputt ist – veranschaulicht durch das renovierungsbedürftige Haus und den Hund des Ehepaares, dessen psychisches Ungleichgewicht dem von Evans entspricht. Manchmal verliebt sich Hood ein bisschen zu sehr in diese Symboliken und das Spiel mit den Andeutungen. Über weite Strecken stimmt das Ergebnis jedoch, Wreckers ist von einer unheilvollen Stimmung geprägt, die keine Wörter braucht, um etwas zu sagen.

Problematischer wird es, wenn doch noch Wörter hinzukommen, die einzelnen großen und kleinen Geheimnisse trotz größter gegenteiliger Mühen ans Tageslicht gelangen. Denn nicht alle sind so, dass man sie tatsächlich hätte hören wollen: Manche sind übertrieben, andere banal, zum Schluss scheint es auch nur noch darum zu gehen, wer in dem Dorf eigentlich mit wem außerehelichen Sex hat. Interessant ist das nicht gerade, zum Ende hin begegnet man dem munteren Treiben mit einer gewissen Gleichgültigkeit. Das Drehbuchschreiben liegt Hood dann insgesamt auch weniger als das Inszenieren, was sich in der Geschichte, ebenso in den wenig aussagekräftigen Figuren wiederfindet. Immerhin sind die gut besetzt. Cumberbatch steht durch seine Popularität natürlich im Vordergrund, den schauspielerischen Mittelpunkt bildet dieses Mal jedoch seine Kollegin Claire Foy, die etwas verloren zwischen den beiden Brüdern steht und sich nach und nach damit auseinandersetzen muss, dass das Landleben nicht ganz so ideal ist. Und ihr Mann genauso wenig.



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Eine Frau, zwei Brüder und viele, viele Geheimnisse. Atmosphärisch macht „Wreckers“ einiges richtig, deutet gekonnt dunkle Vorgeschichten an. Sobald es zur Sache geht, wird es jedoch deutlich weniger interessant, da kann auch die gute Besetzung nicht mehr rettend eingreifen.
6
von 10