Candice Renoir Staffel 2
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Candice Renoir – Staffel 2

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(„Candice Renoir – Saison 2“ directed by Nicolas Picard Dreyfuss, Olivier Laneurie, Stéphane Malhuret, Olivier Barma, 2014)

Candice Renoir Staffel 2
„Candice Renoir – Staffel 2“ ist seit 1. April auf DVD erhältlich

Seit einigen Monaten schon ist Candice Renoir (Cécile Bois) nach ihrer langen Auszeit als Teamleiterin der Mordkommission von Sète im Einsatz. Und so langsam bekommt sie die Aufgabe auch in den Griff, macht sich mit den Abläufen vertraut, auch die Zusammenarbeit mit Antoine Dumas (Raphaël Lenglet), Jean-Baptiste Medjaoui (Mhamed Arezki) und Chrystelle Da Silva (Gaya Verneuil) ist inzwischen deutlich routinierter. Stress gibt es nur immer wieder mit ihrer Chefin, welche Candice nicht übermäßig schätzt. Und natürlich auch daheim: Ihre vier Kinder halten sie auf Trab, ihr noch-nicht-ganz-Ex-Mann wohnt plötzlich gegenüber, was ihre Affäre mit dem attraktiven Ex-Nachbar nicht unbedingt einfacher macht.

Die erste Staffel der französischen Krimiserie Candice Renoir war, wie der Titel bereits verriet, völlig auf die aus der langen Mutterzeit zurückgekehrten Protagonistin zugeschnitten, die nicht nur Job und Familie unter einen Hut bringen musste, sondern auch mit etwas anderen Ermittlungsmethoden ihr Team an den Rand des Nervenzusammenbruchs brachte. Als Barbie war die adrette Blonde mit den farbenfrohen Kleidern und den Stöckelschuhen verschrien, die lieber mit den Verdächtigen einen netten Plausch hielt, anstatt sich ans Protokoll zu halten. Das bildete natürlich einen enormen Kontrast mit den grausigen Taten und den abgebrühten Kollegen und sorgte so für eine Menge Erheiterung.

Das ist in der zweiten Staffel natürlich ähnlich, wenn auch mit etwas anderen Schwerpunkten. Dass man die Konflikte zwischen Candice und ihrem Team nicht ewig fortführen konnte, ohne dabei unglaubwürdig zu werden, war offensichtlich auch den Drehbuchautoren bewusst. Stattdessen rückt das Privatleben mehr in den Vordergrund. Da wäre nach wie vor das amouröse Chaos im Leben von Candice, das eher größer statt kleiner wird, sowie die Auseinandersetzungen mit den Kindern. Und auch beim Team tut sich ein wenig was. Wir lernen Antoines herrische Mutter kennen, Jean-Baptiste hadert ein bisschen mit seiner neuen Rolle als Vater, Chrystelle versucht ebenfalls, ihrem bislang verheimlichten Sohn mehr Platz einzuräumen. Dabei bleibt die Serie jedoch schön zurückhaltend. Wo sich Krimikollegen neuerdings mit dramatischen Einzelschicksalen gegenseitig übertreffen wollen, da ist Candice Renoir dem südfranzösischen Flair entsprechend deutlich entspannter und am Ende auch glaubwürdiger. Ein bisschen mehr wäre da vielleicht sogar schön gewesen, manches Element wird nach der Einführung kaum mehr aufgegriffen.

Dafür ließ man sich bei den Fällen einiges einfallen. Tatsächlich ist, was die reinen Szenarios der zehn Folgen angeht, Candice Renoir sogar eine der abwechslungsreichsten derzeitigen Krimiserien: Ob Graffitimilieu oder angekündigte Herzinfarkte, der Mord per Parfüm oder im Umfeld eines Klosters – hier wird wirklich jedes Mal etwas Neues mitgebracht, die skurrilen Fällen passen wunderbar zu dem tendenziell humorvollen Ton der französischen Produktion. Weniger gelungen sind aber die oft konstruierten Motive der Täter und die eintönigen Ermittlungen. So schön es ist, einer Polizistin bei der Arbeit zuzusehen, die stärker ihrer Intuition und einem sanften Zugang zu den Menschen vertraut, so langweilig ist es auf Dauer, wenn sie ihre Fälle immer dadurch löst, dass einer in ihrem Umfeld etwas aus dem Alltag sagt und sie eine entscheidende Querverbindung zum Fall herstellt. Da machte man es sich dann doch ein bisschen zu einfach. Aber auch wenn die Serie am Ende nicht so gut ist, wie es die einzelnen Bestandteile versprechen und wie es die sympathischen Figuren auch verdienen würden, Spaß macht Candice Renoir und ist allein schon aufgrund des enormen Charmes eine würdige Alternative zum Krimieinerlei.



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Die zweite Staffel von „Candice Renoir“ setzt zwar etwas andere Schwerpunkte, hält sich insgesamt aber an die gewohnten Stärken: Witz, Charme und etwas andere Ermittlungsmethoden. Letztere sind auf Dauer etwas eintönig, dafür sind die Szenarien der Fälle schön abwechslungsreich.
6
von 10