Manglobe ist tot, lang lebe Manglobe! Auch wenn manche es hatten kommen sehen, ein Schock war es schon, als es im letzten Herbst hieß, dass das gerade mal zwölf Jahre alte Animationsstudio Bankrott ist und aufgelöst wird. Jenes Studio, das uns so ungewöhnliche wie empfehlenswerte Werke wie Samurai Champloo, House of Five Leaves und Samurai Flamenco beschert hat. Immerhin, eine Serie durften sie zuvor noch abschließen. Dieses Mal nahm Shūkō Murase auf dem Regiestuhl Platz, den manche sicher für seine Arbeit bei Witch Hunter Robin oder Ergo Proxy kennen werden. Und wer diese Titel gesehen hat, der weiß schon, dass es der Japaner gern ein wenig düsterer mag.
Das gilt dann auch für GANGSTA., welches auf dem gleichnamigen Manga von Kohske beruht. Farben sind zumindest in den drei Folgen der ersten Volume Mangelware, von gelegentlich blutroten Einlagen, wenn es doch mal etwas brutaler zugeht, ist die Welt der beiden „Dienstleistler“ Worick Arcangelo und Nicolas Brown größtenteils in freudlosem Grau gehalten. Dass es hier etwas härter zur Sache gehen darf, zeigt schon die Eröffnungsszene, wo die Prostituierte Alex Benedetto misshandelt wird. Ansonsten ist der Anime bislang erstaunlich ruhig, trotz des Gangstermilieus hält sich der Actionteil vornehm zurück.
Vornehm ist übrigens auch die Jazzmusik, welche das Geschehen meistens begleitet und einen doch deutlichen Kontrast zu einer Welt bildet, wo sich Verbrecher und Polizisten dieselben Schläger teilen. Das hört sich jedoch dreckiger an, als es ist, von Woricks Narbe einmal abgesehen ist GANGSTA. noch ein bisschen zu makellos. Und auch noch ein bisschen zu inhaltslos: Volume 1 hat noch keine wirkliche Geschichte zu erzählen, sondern ist noch sehr damit beschäftigt, die Figuren einzuführen und dabei das eine oder andere Rätsel mit auf den Weg zu geben, etwa die mysteriösen Tätowierungen und eine nie aufgeklärte Entführung. Wie es weitergeht, ob die Rätsel gelöst werden, dürfen wir dann ab dem 29. Juli erfahren, wenn Volume 2 hierzulande erscheint.
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