(„Dinopaws“ directed by Harold Harris, 2014)
Aller guten Dinge sind drei? Das muss nicht immer stimmen, wie die dritte Volume von Dinotaps beweist. Wer die vorangegangenen 26 Folgen der britischen Vorschulserie gesehen hat, der dürfte schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon haben, was ihn dieses Mal hier erwartet. Noch immer folgen wir drei jungen Dinosauriern, entdecken mit ihnen die Welt, erleben dabei ein paar kleine Alltagsabenteuer. Ungefährliche natürlich, bei den Riesenechsen gibt es vielleicht mal ein bisschen Streit, die gefährlichen Beißerchen setzt hier aber keiner ein, Feinde gab es zur Zeit der Giganten keine. Dafür aber gute Freunde, die mit dir durch dick und dünn gehen.
Das ist erneut charmant, gerade auch wegen der drei grundverschiedenen Protagonisten: Die aufgekratzte Gwen, die alles besser weiß, der gutmütige Brontosaurus Bob und der besonders kindliche Mini-T-Rex Toni, der noch immer nicht gelernt hat zu sprechen. Allgemein hält sich das mit der Entwicklung ja in Grenzen, jede Folge beginnt wieder von Neuem, ohne dass die Abenteuer einen Einfluss gehabt hätten. Das geht so lange in Ordnung wie die einzelnen Folgen für sich genommen auch genügend bieten. Doch ausgerechnet da hapert es bei Das Ding, das ganz wundervollst war und den anderen zwölf enthaltenen Episoden.
Zuvor überzeugte die Serie durch eine wohldosierte Mischung aus harmloser Albernheit, gelegentlicher Absurdität und tatsächlich aussagekräftigen Episoden, die dem jungen Zielpublikum etwas mit auf den Weg geben sollen. Vergleichbares will sich nach der noch einmal etwas besseren zweiten Volume diesmal aber irgendwie nicht zeigen. Da läuft das Trio mal ewig hinter einer fremden Stimme her, muss sich mit anderen Kleinstdinos rumplagen, die das Spiel einfach nicht verstanden haben, oder springen auf riesigen Pilzen herum, um sich gegenseitig aus einer misslichen Lage zu befreien. Das wird da anvisierte Zielpublikum sicher zum Quieken bringen, der Rest findet aber nur wenig Anlass, bis zum Ende dabei zu bleiben.
Problematisch ist dabei vor allem die mangelnde Abwechslung und die teils zu sehr in die Länge gezogenen Geschichten, welche die manchmal etwas enervierenden Charakterzüge der drei etwas unschön betont. So witzig es auch ist, dass ständig Wörter umgewandelt werden, irgendwann ist dafür dann doch eine Toleranzschwelle erreicht – ebenso für Gwens ständiges „Ich weiß, ich weiß“ und Tonis Knurr- und Quietschlaute. Da wäre es dann doch schöner gewesen, wenn das Konzept ein wenig variiert worden wäre. So aber stellen sich im Laufe der rund 140 Minuten recht schnell Abnützungserscheinungen ein.
Das gilt dann auch für die Optik, die wie zuvor schon nur sehr, sehr wenig zu bieten hat. Am besten gelungen sind dabei noch die Designs der Miniechsen, die alle schon irgendwo ganz süß geworden sind und mit vielen, vielen Rundungen arbeiten. Ansonsten ist das aber schon sehr karg, was uns die Briten da auf die Fernseher brachten. Objekte gibt es so gut wie keine, und wenn, dann sind sie sehr einfach. Stilisiert hätte das vielleicht noch funktioniert, man konnte sich hier jedoch nicht so recht zwischen realistisch und comichaft entscheiden, versuchte am Ende beides – mit einem nur wenig attraktiven Ergebnis. Den jungen Zuschauern kann das egal sein, die werden sich an den leeren Landschaften und simplen Texturen nicht stören. Aber selbst diese bekamen in den ersten beiden Volumes mehr geboten.
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