Pets
© Universal Pictures

(„The Secret Life of Pets“ directed by Chris Renaud, 2016)

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„Pets“ läuft ab 28. Juli im Kino

Max hat ein sehr erfülltes Leben. Wenn er nicht gerade isst, schläft oder mit Frauchen Katie spielt, verbringt er seine Tage damit, vor der Eingangstür auf Katie zu warten. Diese schöne Routine wird jedoch jäh durchbrochen, als Katie völlig unnötig einen zweiten Hund mit nach Hause bringt. Mehr noch, das pelzige Ungeheuer namens Duke ist groß, unverschämt und nimmt Max von Futter bis zum Schlafplatz alles weg. Schlimmer kann es nicht kommen? Oh doch, denn während eines Ausfluges werden die beiden von Katzen attackiert, Hundefängern geschnappt und bekommen es am Ende mit dem wildgewordenen Kaninchen Snowball zu tun, welches zusammen mit anderen verstoßenen Tieren äußerst finstere Pläne verfolgt.

Erfolg verpflichtet! So schön es natürlich für Filmemacher ist, wenn ihre Werke mächtig Geld in die Kassen spülen, es führt aus naheliegenden Gründen oft dazu, dass sie ihre Treffer zu wiederholen versuchen. Das französische Animationsstudio Illumination Mac Guff beispielsweise war nach dem Überraschungshit Ich – Einfach unverbesserlich mehr oder weniger dazu gezwungen, die Cash Cow mit einer Fortsetzung (Ich – Einfach unverbesserlich 2) und dem Spin-off Minions noch weiter zu melken. Und auch wenn Werk Nummer fünf endlich mal wieder Neuland betreten darf, so ist das Ergebnis doch ein wenig ernüchternd. Denn was hier als neue Geschichte verkauft, ist so neu denn nicht.

„Das ist doch wie Toy Story, nur mit Tieren!“, lautete schon im Vorfeld ein oft geäußerter Vorwurf. Von der Hand zu weisen ist der natürlich nicht. Doch wer die ersten paar Minuten von Pets gesehen hat, der wird das dem Film kaum zum Vorwurf machen wollen. Tatsächlich ist der überaus charmante Einstieg der mit Abstand beste Part des gesamten Films, wenn tierische Eigenheiten liebevoll aufs Korn genommen werden: Hunde, Katzen, Vögel, hier kommt alles mal dran, was Leute sich in den eigenen vier Wänden halten. Das Problem kommt erst später, wenn der Film sich von diesem Szenario löst.

Schon die vorangegangenen Filme des Studios litten unter einem deutlichen Ungleichgewicht: Die Figuren waren immer deutlich interessanter als die Geschichten, in denen sie auftauchen. Und das zeigt sich erneut bei Pets. So witzig die Tiere auch gestaltet sind, sowohl die der Menschen wie die um Außenseiter Snowball, die komplette zweite Hälfte besteht aus einer bloßen Abfolge von temporeichen, teils absurden Slapstickgags. Als Kurzfilm hätte das funktioniert oder auch in Maßen eingesetzt wie etwa bei Findet Dorie. Hier wurden jedoch offensichtlich versucht, die mangelnden Ideen zu kompensieren, indem man die Zuschauer nicht zu Atem kommen lässt. Als Folge ist der Film zwar schon recht unterhaltsam, gerade Kinder werden ihren großen Spaß haben, auf Dauer ist das ständige Herumgerenne, verbunden mit den obligatorischen Unfällen, jedoch eher ermüdend. Streckenweise sogar langweilig.

Dass Pets zum Schluss seine rührselige Seite entdeckt, Max und Duke jedem Klischee folgend zu besten Freunden werden, passt dabei zum Bild: Nur kein Risiko eingehen! Immerhin ist das Bild dabei wieder sehr schön geworden. Klar, mit den umwerfenden Szenerien des doppelt so teuren Zoomania kann es der Film hier nicht ganz aufnehmen, das ist alles dann doch noch eine Spur kleiner. Aber die Franzosen holen schon eine Menge aus dem Budget heraus: Wenn Max und Co. durch die Straßen tollen, über Gebäude klettern oder Hinterhöfe erkunden, dann gibt es eine Menge zu sehen, zwischendrin wird mit schönen Ausblicken auf die Stadt gleichzeitig New York die Liebe erklärt. Lieben wird man den Film eher nicht, sofern man nicht gerade Tierfanatiker oder Kind ist, dafür ist das turbulente Geschehen im Anschluss zu schnell wieder vergessen. Irgendwie sympathisch ist Pets aber schon, gerade auch im Vergleich zum knapp zuvor gestarteten Ice Age – Kollision voraus!



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Was machen Tiere eigentlich, wenn Herrchen und Frauchen nicht da sind? Das Animationsabenteuer „Pets“ gibt darauf eine schön bebilderte Antwort, die anfangs sehr charmant ist und witzige Figuren bereithält, die ihre Ideenlosigkeit aber mit hohem Tempo, Klischees und eintönigem Slapstick zu kaschieren versucht.
6
von 10