Patlabor 3
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(„Weisuteddo Sātīn Kidō Keisatsu Patoreibā“ directed by Fumihiko Takayama, 2002)

Patlabor 3Wer könnte nur hinter den Angriffen auf die Labors in der Bucht von Tokio stecken? Ist es vielleicht ein Sabotageakt auf deren Hersteller, der in allen Fällen derselbe war? Eine Antwort auf diese und weitere Frage sollen die beiden Polizisten Shinichiro Hata und Takeshi Kusumi finden, denen der Fall übertragen wird. Dann häufen sich jedoch die Hinweise auf ein mysteriöses Wesen, das im Meer sein Unwesen treiben soll. Einfacher wird die Geschichte dadurch aber nicht. Schließlich müssen die beiden nicht nur herausfinden, was hinter der Sache steckt, sondern vor allem auch, wie sich die Bestie aufhalten lässt.

WXIII: Patlabor 3 ist so etwas wie das ungeliebte Stiefkind in der langlebigen und überaus beliebten Anime-Reihe, die 1988 mit einer Direct-to-Video-Produktion begann und anschließend je zwei Filme (Patlabor, Patlabor 2) und Serien spendiert bekam – von den zeitgleich erschienenen Mangas ganz zu schweigen. Das mag zum einen daran liegen, dass der viele Jahre später erschienene dritte Teil nicht von Mamoru Oshii inszeniert wurde, der den OVAs und zwei Filmen seinen Stempel aufgedrückt hatte. Zum anderen daran, dass die titelgebenden Riesenroboter hier noch unwichtiger sind als beim zweiten Teil. Eigentlich hat das Ganze mit der Reihe auch nicht wirklich etwas zu tun, erzählt wird eine Nebengeschichte über eine völlig unabhängige Polizeieinheit, geschrieben von dem sonst als Mangakünstler bekannten Miki Tori, der zuvor nichts mit dem Franchise zu tun hatte.

Auf den ersten Blick merkt man davon relativ wenig. Auffallend ist vielleicht, dass der gelegentliche Humor nun völlig verschwunden ist, auch auf die ungewöhnlichen Perspektiven der Vorgänger muss man hier weitgehend verzichten. Ansonsten aber sind Regisseur Fumihiko Takayama und das Animationsstudio Madhouse (Robotic Angel, Redline), welches erstmals bei der Reihe dabei ist, recht geschickt darin, den speziellen Stil der vorangegangenen Animes zu kopieren. Das bedeutet im Klartext, dass auch WXIII: Patlabor 3 sehr viel mit Bildern arbeitet, mehr auf Worte denn auf Taten setzt, die Ermittlungen des Duos zuweilen gerne auch ohne jegliche Sprache vonstattengehen. Ein wenig Action gibt es zwar doch noch, aber wohl eher der Vollständigkeit halber, zudem sind die Kämpfe nicht gerade überragend: Das Design der Unterwasserbestie ist nur wenig inspiriert, die Laufanimationen der Figuren wie so oft in dem Bereich eine kleine Zumutung.

Ansonsten aber hat WXIII: Patlabor 3 dem Auge so einiges zu bieten. Da wäre zum einen die Liebe zum Detail, seien es integrierte Fernsehaufnahmen, flimmernde Fernseher oder auch Spiegelungen in einer Brille bzw. einer Kanne. An den Hintergründen und den realistisch gestalteten Figuren gibt es ohnehin nur wenig auszusetzen, zusammen mit der nur sparsam eingesetzten Synthiemusik ergibt sich das Bild eines zukünftigen Tokios – dunkel, melancholisch. Zu der etwas ungewohnten Horrorausrichtung passt die sehr schöne, schwermütige Atmosphäre nur bedingt, das war aber auch schon bei Patlabor 2 der Fall, dessen Kriegsüberlegungen ebenfalls nur sehr ruhig dargestellt wurden. Wer bei diesen übrigens den Science-Fiction-Anteil vermisste, der bekommt hier wieder ein wenig mehr, schließlich dürfen Wissenschaftler die Grenzen des ethisch Vertretbaren ausloten. Richtig futuristisch ist das dennoch nicht, inhaltlich fordernd sowieso nicht.

Das sind die auf der deutschen Blu-ray enthaltenen drei Kurzfilme auch nicht. Für Fans sind die humorvolleren, Minipato genannten Super-Deformed-Episoden dennoch ein Muss. Schließlich arbeiteten Oshii (als Drehbuchautor) und sein Stammstudio Production I.G hier erneut zusammen, Regie führte der im Sci-Fi-Anime-Bereich durchaus versierte Kenji Kamiyama (Ghost in the Shell: Stand Alone Complex, Eden of the East).



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„WXIII: Patlabor 3“ verzichtet zwar auf den Humor der Vorgänger und bewegt sich dafür stärker in Richtung Horror, ist ansonsten aber eine erstaunlich gelungene „Kopie“. Viel Action gibt es nicht, die Geschichte fordert kaum, atmosphärisch und visuell überzeugt aber auch der letzte Teil der bekannten Aci-Fi-Anime-Reihe.
7
von 10