(„Lego Nexo Knights“ directed by Dave Osborne, 2016)
Auch ein Ritter kann noch dazulernen, in der richtigen Umgebung zumindest. Und eben eine solche sollte die Ritterakademie doch sein, in die sich die fünf Nexo Knights Clay, Aaron, Lance, Macy und Axl begeben. So ganz leicht tut sich das Quintett bei den strengen Unterrichtseinheiten zwar nicht, bald hat es aber ohnehin besseres zu. Denn der böse Hofnarr Jestro und sein Buch der Monster haben es immer noch auf magische Bücher abgesehen, mit denen sie die Weltherrschaft erlangen wollen. Und eines dieser Bücher soll ausgerechnet in der Akademie zu finden sein.
Der Start einer neuen Staffel ist ja immer eine gute Gelegenheit, ein bisschen zurückzublicken und darüber nachzudenken, was man besser oder zumindest anders machen könnte. Bei einer Kinderserie wie Lego Nexo Knights sind allzu große Hoffnungen in der Hinsicht eher weniger angebracht, ein paar kleine Verschiebungen gibt es dann aber doch. Am grundsätzlichen Inhalt wurde nicht wirklich geschraubt, noch immer sind der grundsätzlich eher unfähige Jestro und sein verschlagenes Buch darauf aus, alle anderen zu unterjochen, noch immer müssen die Ritter das verhindern.
Für zumindest etwas Abwechslung wird in den drei Folgen von Volume 2.1 aber durch die Schauplätze gesorgt. Anstatt sich wie oft irgendwo in der Wildnis zu bekriegen, spielt die Serie nun in besagter Ritterakademie, in dem Schloss von Lance’ Familie und in einem Dorf, in dem gerade eine Comic-Convention stattfindet. Dadurch verschiebt sich der Fokus auch mehr in Richtung der Menschen. Das ist durchaus ein kleiner Vorteil, denn während sich auf Monsterseite in Lego Nexo Knights ohnehin nur alle Schaltjahre etwas tut, das sehr eingeschränkte Bösewichtpersonal zu der dezenten Eintönigkeit der Serie beiträgt, darf es bei den Interaktionen mit strengen Bibliotheksaufseherinnen und wildgewordenen Comicfans ein bisschen unterhaltsamer werden.
Ansonsten aber ist der Auftakt von Staffel 2 enttäuschend humorlos geworden. Der Hang zur Selbstironie und Metakommentaren, welche von The LEGO Movie bis zu Lego Star Wars: Die Droiden Saga viele Produktionen rund um die dänischen Kultklötzchen auszeichnet, fehlt hier fast völlig. Lediglich bei der absurden Comic Con darf auch mal ein bisschen über den Tellerrand geschaut und gelacht werden. Stattdessen wurden die Action- und Abenteueranteile ein wenig erhöht, was für die junge Zielgruppe spaßig sein kann und sie zum Kauf der vielen Lego-Spielzeuge animieren soll – denn seien wir mal ehrlich, Lego Nexo Knights ist oftmals nicht mehr als eine verkappte Werbesendung. Für Erwachsene bietet das jedoch trotz des hohen Tempos recht wenig, dafür sind die Kämpfe aufgrund der ungelenken Figuren dann doch zu eingeschränkt, die Optik wie zuvor schlicht zu primitiv, als dass man sie sich gerne anschauen mag.
Fans der Vorgängerstaffel dürfen natürlich dennoch zugreifen oder auch wer ein bisschen nett-witzige Berieselung für die Kleinen sucht. Der sich zuletzt in Volume 1.3 bereits angedeutete qualitative Abstieg scheint sich jedoch fortzusetzen.
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