The Heroic Legend of Arslan 2015

The Heroic Legend of Arslan Vol. 1 [Midview]

The Heroic Legend of Arslan Vol 1
„The Heroic Legend of Arslan Vol. 1“ ist seit 11. August auf DVD und Blu-ray erhältlich

Während die Romanreihe „The Heroic Legend of Arslan“ von Yoshiki Tanaka in Japan  große Popularität genießt, bislang 15 Bände seit 1986 erschienen sind, sind die Geschichten um den weißhaarigen Prinzen Arslan, der sein Königreich von der Armee Lusitanias befreien will, hierzulande recht unbekannt. Wie auch, wenn weder die Bücher, noch die Manga- und Animeadaptionen ihren Weg in die heimischen Verkaufsregale fanden? Zumindest teilweise wird dieses Versäumnis 2016 wieder wettgemacht: Seit Februar ist die Massenkeilerei „Arslan: The Warriors of Legend“ für PS 4 und Xbox One erhältlich, für Oktober ist der Start der zweiten Mangareihe angekündigt. Und auch die aktuelle Animeserie wird hiesigen Fantasyfans nicht vorenthalten.

Im Vergleich zu der zwischen 1991 und 1995 entstandenen Direct-to-Video-Produktion, welche ebenfalls vor Deutschlands Grenzen Halt machte, hat die 2015 entstandene TV-Serie zwei große Vorteile. Der erste ist, dass sie deutlich mehr Zeit bekommt, um ihre Geschichte zu erzählen. Standen seinerzeit nur rund drei Stunden zur Verfügung, sind es dieses Mal weit über acht – die Folgestaffel noch nicht einmal mitgerechnet. Und das war auch bitter nötig: Im Gegensatz zur teilweise durch die zusammengeraffte Erzählung nahezu unverständlichen OVA lässt sich Regisseur Noriyuki Abe viel Zeit, um seine Figuren und das Szenario vorzustellen, sodass sich das Gefühl von Epik sehr viel besser einstellt. Trotz teils identischer Szenen hat man hier mehr den Eindruck, Teil eines wirklichen Abenteuers zu sein.

Und auch visuell hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten eine Menge getan. Die nahezu leeren Hintergründe sind nun ausufernden Landschaften und mächtigen Schlössern gewichen, die auch dank dynamischer Kamerafahrten gut in Szene gesetzt werden. Ein wirklich optisches Highlight ist das von den Animationsstudios Liden Films (Terra Formars) und Sanzigen (Black Rock Shooter) umgesetzte The Heroic Legend of Arslan jedoch nicht, dafür ist der Computer an vielen Stellen zu sichtbar, die Soldaten sehen auf kuriose Weise nahezu identisch aus, die Animationen sind teilweise erschreckend dürftig. Aber mit den höchsten Ansprüchen sollte man ohnehin nicht an die Serie gehen. Interessant sind die Ausführungen zu Religion und der Sklaverei, welche zumindest teilweise dem großen Krieg zu Grunde liegen. Ansonsten aber ist der Inhalt in den ersten 13 Folgen von Volume 1 nicht übermäßig erwähnenswert, besteht aus den üblichen Intrigen, Kämpfen und Belagerungen, die man bei einem pseudo-mittelalterlichen Anime mit leichtem Fantasyeinschlag erwarten kann. Wer anschließend übrigens zur zweiten Hälfte der Staffel greifen möchte, muss sich noch ein wenig gedulden: Volume 2 ist nach derzeitigem Stand erst im Januar 2017 fällig.



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