Die Motive mögen unterschiedlich sein, eines eint aber die aus mehreren Ländern zusammengestellte Suchgruppe: Sie wollen den Roten Drachen finden. So hofft Ibuki, Sohn des verstorbenen Königs, der selbst einen Pakt mit dem mächtigen Wesen geschlossen hat, dieses zu besänftigen und sein altes Reich zu retten. Donatia wiederum ist mit dem Schwarzen Drachen verbunden und will – ohne dass Ibuki etwas davon ahnt – den Rivalen vielmehr ausschalten. Stoff für Konflikte gibt es mehr als genug, zumal es die Truppe auch noch mit gefährlichen Wiederkehrern zu tun bekommt. Das sind im Grunde Zombies, aber solche, die nach wie vor beträchtliche Kampffertigkeiten besitzen. Und diese auch einsetzen.
Dass es bei Chaos Dragon nichts zu sehen gibt, kann man dem Anime sicher nicht vorwerfen. Eigentlich passiert hier ständig etwas, Kämpfer und Zuschauer kommen beide kaum zur Ruhe. Die moralisch fordernden Opferungen, welche Ibuki in Volume 1 noch sehr beschäftigten, sind etwas weniger geworden, stattdessen ist jetzt mehr klassisches Fantasy angesagt. Oder das, was das Kreativteam, dem unter anderem Gen Urobuchi (Psycho-Pass, Expelled From Paradise) und Ryōgo Narita (Baccano!) angehörten, zum Thema Fantasy einfiel.
Das ist nicht wenig: Schön ist bei den neuen vier Folgen, wie Folklore und Legenden etwas vertieft werden. Weniger schön ist, dass wohl auch des begrenzten Platzes wegen vieles per mühseligen Texttafeln erklärt wird. Das wäre sicher auch etwas natürlicher und organischer gegangen. Aber was heißt schon natürlich in einer Welt, in der mächtige Drachen und Ritter ebenso selbstverständlich sind wie Überwachungskameras? Noch immer ist deshalb nicht ganz klar, in welche Richtung die Reise bei Chaos Dragon gehen soll. Aber vielleicht dürfen wir das in der dritten und letzten Volume erfahren, die am 7. November erscheinen soll.
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