LEGO DC Comics Justice League Gefängnisausbruch in Gotham
© Warner Bros.

Lego DC Comics Super Heroes Justice League: Gefängnisausbruch in Gotham City

(„LEGO DC Comics Super Heroes: Justice League: Gotham City Breakout“ directed by Matt Peters, Melchior Zwyer, 2016)

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„LEGO DC Super Heroes Justice League: Gefängnisausbruch in Gotham City“ erscheint am 13. Oktober auf DVD und Blu-ray

Eigentlich ist Batman ja dafür bekannt, vielleicht sogar berüchtigt, dass er alles und jeden vorhersehen kann. Aber das hier übersteigt dann sogar seine kombinatorischen Fähigkeiten: Urlaub. Denn genau den haben Nightwing und Batgirl für ihn geplant. Sein geliebtes Gotham City soll er der Obhut von Superman überlassen, während er selbst ein bisschen die Seele baumeln lassen kann. So zumindest war der Plan. Am Ende kommt es aber doch wieder komplett anders. Nicht nur, dass in Gotham die Hölle ausbricht – genauer der Joker und die anderen Verbrecher in Arkham Asylum –, auch der Besuch von Batmans alter Mentorin Madame Mantis endet in einem neuen Abenteuer.

So ganz einfach ist es ja nicht, bei der Flut von Adaptionen der DC Comics noch den Überblick zu behalten. Neben den großen Blockbuster-Varianten für die Leinwand gibt es diverse parallel erscheinende Zeichentrickreihen, und auch die Lego-Versionen der beliebten Figuren bringen es inzwischen auf sechs Auftritte. Gesehen haben muss man die diversen Vorgänger zwar nicht, um Gefängnisausbruch in Gotham City zu verstehen, dafür ist der Inhalt zu simpel, schaden kann es aber nicht. Denn wenn hier ein Dutzend Figuren durch die Gegend laufen, schreien und kämpfen, ist es doch ganz schön zu wissen, wer die überhaupt sein sollen. Vor allem hilft es dabei, manche Witze besser zu verstehen, die sich auf die Helden selbst bzw. deren Verhältnis untereinander beziehen.

Und Witze gibt es mehr als genug, wie bei den Lego-Abenteuern üblich nimmt sich hier keiner so wirklich ernst. Das ist gerade für die Zuschauer eine Wohltat, die sich an den Nolan-Batmans oder auch den Znyder-Interpretationen stören, denen bei ihrem unbedingten Willen zum Düsteren der spielerische Spaß abhanden gekommen ist. Das allein bringt hier schon Sympathiepunkte. Nur ist der Humor dieses Mal insgesamt weniger gelungen als bei diversen Vorgängern der Klötzchen-Fraktion, zu bemüht, zu altbacken. Am unterhaltsamsten ist noch Neuzugang Madame Mantis, die ausnahmsweise mal keinem Comic entsprungen ist. Denn wer hier eine grauhaarige, alte Dame mit ihrem Gehstock böse Burschen vermöbelt und selbst Batman gehörigen Respekt vor ihr hat, dann ist das eine mehr als augenzwinkernde Abwandlung der gewohnten Mentoren-Figuren der Superheldensaga.

Ansonsten ist Gefängnisausbruch in Gotham City zwar turbulent und chaotisch, aber auf eine sehr erwartbare Weise: Wirkliche Überraschungen sind bei den Witzen wie auch der Geschichte nicht dabei. Kinder, welche bei Lego-Filmen nun mal meistens die Zielgruppe darstellen, sind bei der kontinuierlichen Slapstick-Gag-Parade gut aufgehoben. Erwachsene durften aber beispielsweise bei Lego Star Wars: Die neuen Yoda Chroniken und The LEGO Movie mehr lachen, da gelang die Balance aus unbeschwertem Blödsinn und Metahumor deutlich besser. Immerhin sehen die Comic-Helden hier gut aus, oder zumindest so gut es Konzept der Klötzchenfiguren zulässt. Die Mimik von Batman und Co. ist ausdrucksstark, die Hintergründe sind vergleichsweise detailliert und stimmungsvoll ausgeleuchtet. Ein netter Spaß ist der sechste Teil der Reihe also schon, sowohl für die jüngere Zielgruppe wie auch ironiebefähigte Comicfans, zumal The LEGO Batman Movie noch bis Februar auf sich warten lässt.



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„Gefängnisausbruch in Gotham City“ bietet die übliche Lego-Mischung aus Action und Humor. Das ist sympathisch, turbulent, sieht streckenweise auch vergleichsweise gut aus, ist insgesamt aber nicht so spaßig wie frühere Auftritte der Klötzchen-Helden.
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von 10