(„Lego Nexo Knights“, Season Two, directed by Dave Osborne)
Business as usual in der Welt der Nexo Knights: Egal wohin sie gehen, egal was sie tun, immer tauchen der böse Hofnarr Jestro und dessen noch böseres Buch der Monster auf. Dass die beiden, begleitet von zahllosen Monsterschergen, beispielsweise bei der Geburtstagsparty des Königs vorbeischneien, um mal wieder nach mächtigen Schriften zu suchen, hätte nun wirklich nicht sein müssen. Das ist nicht nur Gift für die Feierlaune, die Ritter würden sich eigentlich lieber auf die diversen Wettbewerbe konzentrieren. Und selbst als Clay seinen wohlverdienten Urlaub antritt, muss dieser feststellen, dass das Böse niemals schläft. Vielmehr will es magische Bücher an sich reißen, um so die Weltherrschaft zu erlangen. Und da kann kein Ritter von Welt tatenlos zusehen.
Dass die Reise der Lego Nexo Knights ein wenig ins Nirgendwo führt, hatte sich bereits zum Finale von Staffel eins angekündigt. Was so unterhaltsam begonnen hatte, begann sich zu wiederholen, man recycelte Monster und Gags, bis man gar nicht mehr so genau wusste, ob das tatsächlich noch neue Folgen sind. Bei den Episoden 4 bis 6 von Staffel 2, welche auf Volume 2.2 enthalten sind, verstärkt sich das noch weiter. Das Gefühl, Teil eines Abenteuers zu sein, ist nun völlig verloren gegangen. Ritter und Jestro reisen nicht mehr wirklich durchs Land, sie tauchen einfach irgendwo auf – zufälligerweise zeitgleich natürlich.
Für ein echtes Abenteuer war die Serie aber auch aufgrund seines jungen Zielpublikums ohnehin nur gelegentlich zu gebrauchen. Große Schlachten funktionieren mit den Klötzchen-Figuren nun mal weniger, die Optik ist dafür zu simpel. Das hat wie bei den meisten Lego-Animationswerken natürlich einen gewissen Charme, wenn aber alle Schauplätze und Szenarien am Ende gleich aussehen, dann wird da nicht viel für den Langzeitspaß getan. Bei den ewig gleichen Monstern war das von Anfang an ein Problem, da fehlt es schlicht an Abwechslung. Wenn beispielsweise Jestro ausnahmsweise doch mal ein Buch bekommt und es seinem papiergefertigten Begleiter zu essen gibt, passiert: nichts. Die Monster sind identisch, sollen jetzt aber böser sein. Wovon man als Zuschauer aber nichts mitbekommt.
Simple Geschichte und simple Optik waren in den ersten Abenteuern der Lego Nexo Knights zwar kein Stück weniger zu übersehen, nur schafften es die Drehbuchautoren seinerzeit, die Mängel durch Humor auszugleichen. Doch eben an dieser Stelle enttäuscht Volume 2.2. Das kuriose Nebeneinander von Magie und Science Fiction ist natürlich immer noch nett, hat sich nach nunmehr 16 Folgen aber doch abgenutzt. Und auch die Witze scheinen immer schon erzählt zu sein, bevor sie eigentlich anfangen. Die Selbstironie, welche die Serie anfangs noch zeigte, hat repetitiven Gags Platz gemacht, welche wohl nur für Kinder funktionieren werden. Erwachsene werden höchstens in Folge sechs, wenn es Clay in ein grausames Hotel verschlägt, ein bisschen schmunzeln dürfen. Die restliche Zeit wirkt Lego Nexo Knights wie der kaum mehr verhüllte Versuch, das gleichnamige Spielzeug zu verkaufen, ohne viel dafür tun zu wollen.
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