Meine kleine Bäckerei in Brooklyn
© 2016 El Capitan Pictures, La Canica Films, Capinicia AIE

Meine kleine Bäckerei in Brooklyn

(„My Bakery in Brooklyn“ directed by Gustavo Ron, 2016)

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„Meine kleine Bäckerei in Brooklyn“ ist seit 30. September auf DVD und Blu-ray erhältlich

Die Bäckerei von Tante Isabelle ist mehr als nur ein Ort für warme Croissants und leckere Törtchen. Seit Jahrzehnten ist das Familienunternehmen Teil der Gemeinde, umso größer ist die Bestürzung, als Isabelle unerwartet verstirbt. Die Boulangerie und einen Haufen Schulden vermacht sie zu gleichen Teilen an ihre Nichten Vivien (Aimee Teegarden) und Chloe (Krysta Rodriguez), denen keine andere Wahl bleibt, als das Geschäft neu zu eröffnen und den Forderungen der Bank nachzukommen. Während Letztere bislang eher widerwillig für eine Küchenshow die Pfannen schwingt und die Bäckerei endlich auf Vodermann bringen will, sieht sich Vivien gezwungen, ihre seit langem geplante Reise durch Europa auf Eis zu legen, um ebenfalls auszuhelfen. Es dauert nicht lange, bis sich die beiden wortwörtlich in die Haare kommen und das Vermächtnis ihrer Tante auf die Probe gestellt wird. Zwischen Backmehl und überfälligen Rechnungen müssen die beiden lernen, ihre unterschiedlichen Ansichten zu ihrem Vorteil zu nutzen und gemeinsam die Probleme zu lösen, welches ihnen im Geschäft und in der Liebe von großem Nutzen sein wird.

Eine Romanze kommt selten allein und darum gibt es hier gleich zwei, sogar drei, aber dazu später mehr. Zunächst gerät der Druck der Bank und die Existenzangst der beiden Cousinen ins Augenmerk des Betrachters. Kurz nach dem Todesfall ihrer Tante lernt Vivien dann einen attraktiven jungen Mann namens Paul (Ward Horton) kennen, der sich als einer der verantwortlichen Banker entpuppt, welche die Bäckerei am liebsten gleich dicht machen würden. Dem gegenüber steht Chloe, die es satt hat für den arroganten Fernsehkoch Fernando (Aitor Luna) zu arbeiten, ihre Zuneigung zu ihm dennoch nicht ganz verstecken kann und ihn zappeln lässt. Das dritte Liebesduo bilden der tollpatschige Ian (Griffin Newman) und die bestimmte Daniella (Blanca Suárez), die sich natürlich durch einen Zufall über den Weg laufen, überwiegend autark von der eigentlichen Geschichte agieren und sogar einem Mord auf die Spur kommen. Schlussendlich gibt es noch Onkel Dave (Ernie Sabella) und den umstrittenen Dimitry (Enrique Arce), die beide ihren Platz in der Welt suchen und dadurch eine enge Freundschaft zueinander entwickeln.

Wer nicht wüsste, dass es sich hierbei um einen Film von Gustavo Ron (Ewiges Leben) handelt, der könnte auf den ersten Blick einen Vergleich zum Altmeister Woody Allen (Irrational Man) ziehen. Mit verträumten Szenarien, skurrilen Begebenheiten und nicht immer zusammenhängenden Handlungssträngen zeigt sich das Original allerdings im Detail. Zwar weiß sich Rons neuestes Werk durch märchenhafte Illustrationen und tänzelnde Melodien in Szene zu setzen, brilliert mit eins zwei sehenswerten Momenten und trifft selbst in seiner Thematik einen Punkt, der junge Mädchenherzen höher schlagen lässt. Aufgrund der wilden Szenensprünge, der zu glatten Charaktere und des losen Handlungskorsetts könnte er trotzdem zu gewöhnungsbedürftig für die jeweilige Zielgruppe sein und mit seinem schwachen Fokus auf die eigentliche Romantik diese sogar verfehlen.

Meine kleine Bäckerei in Brooklyn ist definitiv nicht der einfallsreichste Name des Jahres, bringt den Film aber auf den Punkt. Dazu schöne Menschen soweit das Auge reicht, eine katastrophale deutsche Synchronisation und eine Geschichte die dennoch nicht nach Schema F verläuft, wie man es vom Trailer hätte erahnen können. Was nicht immer positiv sein muss. Anstatt einer gradlinigen Liebesgeschichte wird das Drama um die Bäckerei schnell zum Bankwärmer, das nur in seltenen Fällen wieder zur Tagesordnung und am Ende plump abgehakt wird. Es dominieren die Konflikte der Cousinen, die gelegentlichen Reibereien mit ihren Lovern und die bizarren Begegnungen zwischen Ian und Danielle, die mehr besorgniserregend als emotional tiefgreifend wirken. Es fehlt die Struktur, die genaue Richtung, ist es jetzt eine Romanze, eine Komödie, ein Drama oder vielleicht sogar ein heimlicher Krimi? Es wird mehr Verwirrung gestiftet als Klarheit verbreitet und so verliert man oft den Fokus, wodurch die handlungstragenden Charaktere zwar interessant, aber belanglos erscheinen.



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Heiße Latinos, gestriegelte Banker und zwei unabhängige Frauen die ihrer Tante den letzten Willen erfüllen wollen. Eine weitere Rom-Com, die es mal anders versucht, sich aber nicht mit einem Handlungsweg zufrieden geben will und dadurch den Faden verliert. Zu konfus, zu glatt, zu wenig.
5
von 10