Auf einmal waren sie da, keiner weiß warum oder woher sie kamen. Klar ist nur, dass die Riesen ausgesprochen gefährlich sind, Appetit auf Menschenfleisch haben und einen Großteil der Bevölkerung ausgelöscht haben. Deren kümmerliche Rest hat sich in einer Stadt verbarrikadiert, die von 50 Meter hohen Mauern geschützt sind. Jegliche Versuche, die Welt da draußen zu erkunden und das Rätsel hinter den Titanen zu lösen, schlug fehl, kaum jemand kehrte von den Erkundungstrupps zurück. Dennoch schließen sich immer wieder junge Männer und Frauen diesem wahnwitzigen Unternehmen an. Männer wie der junge Eren Jäger, der bei einem erneuten Angriff der Ungetüme seine Eltern verloren hat.
Man hatte zwischenzeitlich die Hoffnung ja schon aufgeben: Oftmals angekündigt, wurde der Release von Attack in Titan immer und immer wieder verschoben, bis er für viele schon zu einem Running Gag geworden war. Seit dem 28. Oktober 2016 hat das Warten jedoch ein Ende, zum Teil zumindest: Die ersten sieben Folgen der Mangaadaption erschienen hierzulande auf DVD und Blu-ray, bis Ende Februar sollen auch die drei weiteren Volumes erhältlich sein. Lust auf mehr macht die von Regisseur Tetsurō Araki (Death Note, Highschool of the Dead) umgesetzte Serie ja schon: Das Szenario kombiniert ein mittelalterliches Ambiente mit viel Mystery – was hat es mit den Titanen auf sich? – und natürlich einer Menge Action, die nicht selten mit dem vorzeitigen Tod, zumindest aber einer Menge Blutvergießen einhergeht.
Letzteres sieht im Großen und Ganzen auch ganz ordentlich aus. Ein bisschen irritierend ist es ja schon, wie sehr sich das noch neue Animationsstudio Wit Studio (Seraph of the End: Vampire Reign, The Rolling Girls) zusammen mit den Veteranen von Production I.G (Ghost Hound, Psycho-Pass) auf die Arbeit mit den Computern verlässt. Und dass gleich zu Beginn viele Standbilder zum Einsatz kommen, ist bei einer derart auf Action ausgelegten Serie sicher nicht ideal. Die detaillierten Hintergründe sind aber durchaus gut anzusehen, durch die ungewöhnlich dicken Konturen der Figuren bekommt Attack on Titan zudem ein eigenes Gesicht. Durch eine Wendung zum Schluss, die ein etwas anderes Licht auf die Aggressoren wirft, endet Volume 1 an einem neugierig machenden Punkt, auch wenn der enorme Hype um die Serie zum jetzigen Zeitpunkt zumindest dann vielleicht doch etwas übertrieben war.
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