Schubert in Love
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Schubert in Love

(„Schubert in Love: Vater werden ist (nicht) schwer“ directed by Lars Büchel, 2016)

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„Schubert in Love“ läuft ab 8. Dezember im Kino

Weltverbesserer, Poet und Sexbombe. Olafs (Olaf Schubert) facettenreiche Persönlichkeit ist sein größter Stolz und so weit von der Wahrheit entfernt wie der Papst vom nächsten Puff. Das bekommen vor allem seine Mitmenschen zu spüren, denen seine hochgesteckten Zukunftsvisionen und ignoranten Allüren gehörig gegen den Strich gehen. Besonders sein werter Papa (Mario Adorf) hat genug vom Lotterleben seines Sprössling und fordert Nachwuchs, um die ruhmreiche Schubert-Dynastie vor dem sicher geglaubten Untergang zu bewahren. Als dieser wenig später eine Herzattacke erleidet, gibt Olaf nach. Eine Frau muss her! Kinder machen kann doch nicht so schwer sein. Bei seiner unerbittlichen Suche nach temporärer Partnerschaft mit Koitus begegnet er Pamela (Marie Leuenberger), die in dem verblendeten Nichtsnutz einen liebevollen Kindskopf entdeckt, der von Liebe bislang keinen blassen Schimmer hat.

Von der Bühne, ins Fernsehen, auf die Leinwand. Der Zyklus hiesiger Komiker ist schon längst kein Geheimnis mehr und durchaus nachvollziehbar, wären die damit verbundenen Filme nicht meist solche Schnarchnasen. Olaf Schubert, seinerseits eine Kunstfigur des Kabarettisten Michael Haubold, ist seit Jahren eine baumwollfeste Größe in der deutschen Comedyszene. Mit Auftritten in der Heute Show und seinen Liveshows begeistert er die Massen. Seine lyrische Wortakrobatik, bübische Unschuld und unverkennbare Vorliebe für hässliche Pullunder haben den Dresdner schlussendlich auf die Leinwand katapultiert, wo er unter der Regie von Lars Büchel (Jetzt oder Nie – Zeit ist Geld) das Baby-machen genau unter die Lupe nimmt und dabei auf die wahre Liebe trifft. Eine scheinbar urkomische Aneinanderreihung typischer Schubert-Momente und Begegnungen mit dem anderen Geschlecht.

Denn der wohl größte Gegner des Films ist zugleich sein Aushängeschild. Olaf ist ein Charakter der Situationskomik, dessen Monologe und Gesangseinlagen oft nur wenige Minuten dauern und mit äußerster Präzision die Lachmuskeln der Zuschauer beanspruchen. Diese Kunst auf Spielfilmlänge zu strecken und in das ungewohnte Korsett eines Handlungsstrangs zu pressen, ist für die Figur und den Darsteller eine Herausforderung, an der schon viele zuvor zerbrochen sind. Da Filme von seinen Kollegen inhaltlich zu vernachlässigen waren und ihren Fokus stattdessen auf ihr Witze spuckendes Zugpferd setzten, ist zu erwarten, dass es diesmal keine Ausnahme wird.

Mit jeder Menge abwechslungsreichen Szenarien versucht Büchel, genau dem entgegenzuwirken. Wenn der Inhalt dennoch dürftig ist, wird die Vielfalt nur Mittel zum Zweck und streut mehr Verwirrung als neue Impulse. Im Grunde führen drei Wege zum Abspann: Olafs Interaktionen mit seinem Vater, seine Anbandeleien mit Pamela, der eine fragwürdige Suchanzeige voran geht, und sein fast normaler Alltag als Künstler und Gutmensch. Keiner davon kann überzeugen, und das liegt vor allem an Schubert selbst. Ein bekannter Komiker macht noch keinen guten Film. Zwar gibt es eine typische Gesangseinlage, aber seine stilechte Originalität blinzelt nur selten hinterm Vorhang hervor.

Vom eigentlichen Charme des sächsischen Leichtgewichts fehlt jede Spur. Das „Wunder im Pullunder“ bleibt aus, stattdessen regieren peinliche Alltagsaktionen beim Bäcker oder auf der Arbeit, die in Sachen Fremdscharm und Humorlosigkeit ein Wettrennen führen, bei dem selbst Usain Bolt neidisch werden würde. Die vermeintliche Liebe zu Pamela ist eine Einbahnstraße ihrerseits, bis Olaf kurz vor zwölf doch noch so etwas wie Gefühle entwickelt. Typisch für ihn, sympathisch verpackt sieht trotzdem anders aus. Ach ja, und ein Frettchen wird auch noch getreten. Das Niveau legt die Latte für den neunzig minütigen Qualitätslimbo auf die niedrigste Stufe und führt den Fluch der unterirdischen Komiker-Kinofilme fort!



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Schubert, bleib bei deinen Leisten! Ein fehl am Platz wirkender Mario Adorf, eine zu bemitleidende Marie Leuenberger und ein trüber Olaf Schubert. Das schlappe Drehbuch wird nur durch seine primitive und auf schnelle Lacher getrimmte Umsetzung übertroffen. Ein Film, der dem Comedian keineswegs gerecht wird und kurz vor der Körperverletzung des Zuschauers den Schlussstrich zieht.
3
von 10