Deadbeat Staffel 2
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Deadbeat – Die komplette 2. Staffel

(„Deadbeat – Season 2“ directed by Todd Biermann, Heath Cullens, 2015)

Dass das Leben aber auch immer so anstrengend sein muss! Kevin Pacalioglu (Tyler Labine) zum Beispiel hat mir seiner besonderen Gabe, Geister sehen und mit ihnen sprechen zu können, eigentlich alles, was er für Ruhm und Reichtum braucht. Wie viel Geld man damit verdienen kann, das beweist seine Kollegin Camomile White (Cat Deeley). Die hat diese Gabe zwar nicht, ist aber schön und klug genug, um aus dem Konzept eine erfolgreiche Fernsehsendung zu machen. Kevin ist weder das eine, noch das andere. Dafür ist er aber verliebt, in Sue Tabernacle (Lucy DeVito)! Allerdings gibt es da zwei Probleme: 1. Sie ist die frühere Assistentin von Camomile. 2 Sie ist selbst ein Geist. Und damit das auch so bleibt, hat das Medium wider Willen einen ihrer Finger versteckt – was immer mal wieder für Chaos sorgt.

Die erste Staffel von Deadbeat gehörte zu den schöneren Überraschungen, die der amerikanische Sitcom-Bereich in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Eine Slackerkomödie mit übernatürlichen Elementen zu verknüpfen, das hatte schon was, eine Art Frighteners, nur mit mehr Drogen und weniger Kompetenz. Daran hat sich prinzipiell beim zweiten Auftritt nichts geändert: Das Konzept ist gleich geblieben, das Personal mehr oder weniger auch. Roofie (Brandon T. Jackson), Kevins Drogenhändlerfreund wurde jedoch etwas zur Seite gedrängt, der unidentifizierbare Geist Blob ist sogar fast völlig verschwunden, ohne dass wir je erfahren durften, was es eigentlich sein soll.

An würdigen Nachfolgern mangelt es ihm jedoch nicht. Nach dem bewährten „Ghost of the Week“-Motto werden in den 13 Folgen jedes Mal neue Verstorbene eingeführt, die aus welchen Gründen auch immer den Weg ins Jenseits nicht angetreten haben. Meistens handelt es sich dabei um recht bescheuerte Gründe, schließlich soll das Publikum zum Lachen gebracht werden. Und selbst die an und für sich tragischen Schicksale darunter – ein Vater, der sich für den Berufswunsch seiner Tochter schämt oder auch eine Selbstmordgruppe – werden so präsentiert, dass die Geister zu Witzfiguren degradiert werden.

Abwechslungsreich ist das nicht, vor allem da der zweiten Staffel die Richtung fehlt: Abgesehen von der sich langsam entwickelnden Liebesgeschichte zwischen Kevin und Sue tritt die Serie meistens auf der Stelle. Das macht sie aber durch viele kuriose Situationen und skurrile Figuren wieder wett. Ein Teil des Spaßes besteht dann auch in der Vorfreude bzw. Neugierde darauf, welche verrückten Einfälle das Drehbuchteam wohl dieses Mal wieder einbaut. Und enttäuscht wird diese nicht: Immer wenn man denkt, man hätte bereits alles gesehen, zeigt ein neues Beispiel, dass es auf der Dümmlichkeitsskala der Menschen keinen wirklichen Bodensatz gibt.

Insgesamt ist der zweite Anlauf dennoch etwas schwächer als der vergnügliche Einstieg. Das mag an den Abnützungserscheinungen liegen, die auch das originellste Szenario irgendwann entwickelt. Das Ergebnis ist jedenfalls, dass die Lacher irgendwie etwas rarer gesät sind, mancher Einfall in der Theorie wohl lustiger klang, als er es am Ende auch ist. Dabei haben Labine und seine Mitstreiter nach wie vor ein beachtliches komödiantisches Talent, werden dieses Mal sogar von Gaststars wie Danny DeVito (der Vater von Sue-Darstellerin Lucy) und James Franco unterstützt. Man sieht ihnen auch gern zu, wie sie Geister jagen, sich streiten oder in eine chaotische Situation nach der anderen geraten – anders als etwa beim unsympathischen Ghostbusters. Ein bisschen die Luft raus ist nach 23 Folgen aber schon. Immerhin: Das Ende der zweiten Staffel bringt einige Veränderungen mit sich, die sich in der dritten und letzten Staffel bemerkbar machen werden – man darf gespannt sein!



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Die zweite Staffel von „Deadbeat“ kombiniert erneut Slackerhumor mit übernatürlichen Elementen und vielen bescheuerten Figuren. Das ist nach wie vor witzig und sympathisch, auch wenn die Gags dieses Mal nicht mehr ganz so gut zünden wollen wir beim Einstieg.
6
von 10