Yosuga no Sora Vol 1

Yosuga no Sora Vol. 1 [Midview]

Sie können einem schon leid tun, die beiden Kasugano-Zwillinge, die schon in jungen Jahren durch einen tragischen Autounfall zu Vollwaisen wurden. Glücklicherweise sind aber die Großeltern für sie da und laden die zwei dazu ein, bei ihnen zu wohnen. Dass dies auf dem Land sein muss, macht die Umgewöhnung nicht unbedingt einfacher. Immerhin findet Haruka, der mit seiner Schwester Sora den Neuanfang sucht, Trost bei den vielen hübschen Mädels, die alle ein Auge auf ihn geworfen haben – Sora eingeschlossen.

Schon wieder eine angeblich mit Tabus belegte Beziehung zwischen Geschwistern, dazu pralle Brüste und peinlicher Humor? Ganz so schlimm wird es bei Yosuga no Sora nicht, zumindest nicht wenn man die erste Volume als Ausgangspunkt nimmt. Die inzestuösen Tendenzen finden sich in den vier Folgen nur angedeutet, denn hier ist es Musikerin Kazuha, die am Ende das Herz und andere Körperteile des Jungen gewinnt. Grundlage der Serie bildet eine Visual Novel, die nach dem beliebten Bäumchen-wechsel-dich-Prinzip funktioniert: Je nach Entscheidung des Gamers landet man mit einer anderen Schönheit am Ende im Bett. Ein völlig missverstandenes, lüsternes Gespräch darf da nicht fehlen, dazu „versehentlich“ nassgespritzte Oberweiten und feuchte Tagträume. Anders als die auch hierzulande immer populärer werdenden Ecchi-Serien tut man hier jedoch so, als wäre das Herumgeturne mit romantischen Gefühlen verbunden.

Für den ganz großen Kitsch reicht es allein schon aus zeitlichen Gründen nicht, dicker aufgetragen wird hier aber schon, sowohl inhaltlich wie musikalisch. Dass hier jeder irgendwelche tragischen Vorgeschichten hat, versteht sich von selbst. Außerdem braucht es mal wieder nur wenig Zeit, damit die Jugendlichen von der großen Liebe faseln. Dafür zeigt sich die Optik zurückhaltender, abgesehen von den obligatorisch groß geratenen Brüsten und dem herrlich deplatzierten Dienstmädchenoutfit begnügt man sich bei dem Animationsstudio Feel (Bikini Warriors) mit dem Standard. Eine Katastrophe ist das nicht, eher ein bisschen langweilig, zumal sich anbietende Themen wie Stadt-Land-Culture-Clash und die Verarbeitung einer Depression niemanden wirklich interessiert.



(Anzeige)