(„Girls und Panzer – Kore ga Hontō no Antsio-sen desu!“ directed by Tsutomu Mizushima, 2014)
Die Panzermeisterschaft zwischen den verschiedenen Schulen ist im vollen Gange, die Gegner werden härter. Gegner wie die Anzio High School, die sich auf italienische Kampfmaschinen spezialisiert hat. Ob die Ōarai dagegen eine Chance hat? Yukari schafft es, sich beim Gegner einzuschleichen und geheime Informationen über das Fahrzeugarsenal der anderen zu beschaffen. Und das ist nicht die einzige Überraschung, die auf die Mädels der Ōarai wartet – sowohl im wie abseits vom Kampfgetümmel.
Wenn ein Anime gut läuft, dann gibt es in Japan keine falsche Bescheidenheit: Die Kuh muss bis zum Umfallen gemelkt werden. Und Girls und Panzer gab offensichtlich eine Menge her, zumindest aus kommerzieller Sicht. Neben diversen Manga, Light-Novel- und Spieleadaptionen folgten daher auch einige Direct-to-Video-Produktionen, welche die Geschichte um die kriegerischen Schulmädchen ein bisschen weiterspinnen sollten, ohne dabei aber zu viel zu verraten – man brauchte schließlich noch etwas für die „richtige“ Fortsetzung.
Nachdem die OVA Collection ein bisschen aus dem Alltag plauderte, die Charaktere etwas näher vorstellte – beispielsweise beim Bikinikauf – geht es nun in This Is the Real Anzio Battle! richtig zur Sache. Fans der Serie werden da erst einmal etwas stutzig werden. Anzio? Haben wir gegen die nicht schon mal gekämpft? Stimmt, Folge 7 von Girls und Panzer war es, als die im italienischen Stil operierende Schule die Überlegenheit von Ōarai anerkennen musste. Da seinerzeit aber nicht viel Raum blieb, um etwas über den eigentlichen Kampf zu erzählen, holte man das hier einfach einige Jahre später nach. Eine neue Geschichte erzählt die OVA also nicht, erweitert vielmehr die bekannte.
Damit ist This Is the Real Anzio Battle! in erster Linie etwas für die besonders eingefleischten Fans der Serie. Neulinge werden hier nämlich so gut wie gar nichts verstehen, weder werden die Figuren noch die Situation in irgendeiner Form vorgestellt. Man muss das Original schon kennen, um zu verstehen, warum hier dem Titel entsprechend Mädchen in Panzer umherfahren. Alteingesessene wiederum erfahren nicht wirklich etwas Neues. Die Protagonistinnen sitzen größtenteils nur in ihren Kampfmaschinen, weshalb nicht viel von ihrer Persönlichkeit übrigbleibt. Und wie der Kampf ausgeht, wissen wir schon seit Längerem, das hat die Serie ja schon verraten.
Richtig spannend ist der Anime dann auch nicht, unterhaltsam aber irgendwie schon. Das komische Potenzial der Prämisse wird während der rund 37 Minuten zwar fast völlig außer Acht gelassen. Dafür darf hier endlich mal ein Kampf beobachtet werden, der den Namen auch verdient. Kleinere Kniffe und Strategien geben dem inhaltlichen Leichtgewicht zumindest ein bisschen mehr Drive. Auch visuell hat man dieses Mal ein bisschen zugelegt. Eine richtige Schönheit ist Girls und Panzer zwar immer noch nicht geworden, vor allem bei den Hintergründen mangelt es an Abwechslung. Dem üblichen Studio Actas ist es aber immerhin gelungen, die CGI-Panzer darin besser zu integrieren, wenn es mal wieder über Stock und Stein geht, immer auf der Suche nach dem Gegner.
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