Three Little Pigs and the Magic Lamp

3 Little Pigs and the Magic Lamp

(„3 Little Pigs and the Magic Lamp“ directed by Wei Liu, 2015)

Three Little Pigs and the Magic LampAuch ein Schwein hat ein Anrecht auf ein bisschen Abenteuer und Spaß. Dieser Meinung sind zumindest Melanie, Danny und Bobby. Die drei kleinen Schweine sind beste Freunde und ein bisschen gelangweilt von ihrem Alltag im Schweine-Kindergarten. Bis sie eines Tages auf eine Karte stoßen, die ihnen den Weg zu einer Lampe weisen soll. Aber nicht irgendeine Lampe. Magisch soll sie sein, Wünsche erfüllen können. Vor allem den, über den Wald zu herrschen. Dummerweise wollen das aber auch die Wölfe, die nun alles dafür tun würden, um den Ferkeln ihren Schatz wieder wegzunehmen.

Die meisten von uns dürften das alte Volksmärchen um die drei kleinen Schweine kennen, deren Zuhause von einem großen, bösen Wolf einfach umgepustet wurde. Das hat nicht nur in gedruckter, sondern auch in animierter Form viele Generationen unterhalten – etwa in dem oscargekrönten Kurzfilm von Disney oder auch in der Muppets-Märchensammlung Muppet Classic Theater. Inzwischen sind die tierischen Protagonisten sogar bis nach China gewandert, wo sie nicht auf dem Grill, sondern in einem computergenerierten Film gelandet sind. Was aber kein sehr viel erfreulicheres Schicksal darstellt. Zumindest aus Zuschauersicht.

Einfach, aber hässlich
Animationswerke aus dem Reich der Mitte sind bis heute eine ziemliche Seltenheit. Zumindest solche, die ihren Weg auch in den Westen schaffen. Am ehesten gelingt das noch internationalen Co-Produktionen wie der Serie Shaolin Wuzang. Allein deshalb schon durfte man gespannt sein, was denn chinesische Filmemacher aus der europäischen Materie rausholen würden. Das Ergebnis ist aber mindestens eine Enttäuschung, wenn nicht gar eine Frechheit. Schon die Figuren sind wohlwollend ausgedrückt funktional gehalten. Man darf die mangelnden Details aber auch billig nennen. Noch schlimmer wird es aber, wenn man den Blick losreißt und ein bisschen durchs Land streifen lässt. Denn dort wartet: nichts. Von einem kurzen Ausflug in einen magischen Vergnügungspark abgesehen, besteht die Welt der Schweine eigentlich nur aus einfarbigen Flächen. Grüne Wiesen, blauer Himmel, rote Steine. Objekte? Schattierungen? Abwechslung? Alles Fehlanzeige. Würde da nicht die Zahl 2015 stehen, man könnte kaum glauben, dass die völlig veraltete Optik tatsächlich aus diesem Jahrtausend stammen soll.

Inhaltlich gab man sich ähnlich sparsam. Mit der ursprünglichen Geschichte um den Wolf und die drei Schweinchen hat das hier natürlich nur wenig zu tun. Stattdessen beschränkt sich die Handlung darauf, dass die Protagonisten durch die Gegend reisen, später verfolgt von den Wölfen. Das kann mal leichte Slapstickanleihen haben. Doch die zaghaften Versuche von Humor verpuffen so schnell wie der Lampengeist. Und damit auch jede Chance, an dieser Sauerei seinen Spaß zu haben. Es ist nicht einmal so, dass 3 Little Pigs and the Magic Lamp so trashig würde, dass man sich darüber aufregen kann – siehe etwa das unterirdische Izzies Weg nach Hause. Der Film ist nur langweilig.

Keine Sau da … zum Glück
Für besonders anspruchslose Kinder mag das vielleicht noch reichen, zumal Freundschaft und Treue angepriesen werden. Immerhin. Angesichts der zahlreichen Konkurrenz ist es aber wirklich kein großer Verlust, dass das Werk nicht in Deutschland erschien. Dafür aber in den USA für die besonders importmutigen. Und in Südkorea. Warum der Film nach so langer Zeit dort letzte Woche veröffentlicht wurde, und das sogar als Kinoversion, ist schon ein Wunder. Noch verwunderlicher ist nur noch der Umstand, dass in Fernost das Publikum dafür wohl sogar dankbar war und 3 Little Pigs and the Magic Lamp es daraufhin in die wöchentlichen Top 10 schaffte. Es gibt Dinge, die muss man einfach nicht verstehen.



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Ein chinesischer Animationsfilm, der auf einem europäischen Märchen basiert? Hört sich interessant an. Ist es aber nicht. Die Geschichte hat mit dem Original nichts zu tun, ist langweilig und ohne jeden Witz. Zudem sieht das optisch billige „3 Little Pigs and the Magic Lamp“ so aus, als wäre es 20 Jahre alt.
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