Frankenweenie
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Frankenweenie

(„Frankenweenie“ directed by Tim Burton, 2012)

FrankenweenieAls 1818 der Roman „Frankenstein or The Modern Prometheus“ veröffentlicht wurde, konnte die Schriftstellerin Mary Shelley natürlich nicht ansatzweise ahnen, dass ihr Werk einmal nicht nur zu den bedeutendsten britischen Romanen gehören, sondern darüber hinaus auch noch etliche Male filmisch adaptiert werden würde. Die erste Verfilmung gab es bereits 1910, als das Medium noch in den Kinderschuhen steckte. 1984 nahm sich Tim Burton das erste Mal dieses Stoffes an und drehte einen etwa halbstündigen Kurzfilm namens Frankenweenie. 2012 adaptierte er diesen, nun allerdings nicht mehr mit realen Darstellern, sondern als Stop-Motion-Film mit einer Laufzeit von etwa einer Stunde mehr. Die Art der Umsetzung erinnert an Burtons Kurzfilm Vincent, so besinnt er sich hier also (nicht nur, aber hauptsächlich) auf zwei seiner Werke zurück – eine sehr gute Entscheidung nach seinem bis dato letzten Film Dark Shadows (obwohl dieser zumindest finanziell wesentlich erfolgreicher war als Frankenweenie).

Sparky (Frank Welker), der geliebte Hund des jungen Schülers Victor Frankenstein (Charlie Tahan), wird von einem Auto überfahren und stirbt. Als Victors Naturwissenschaftslehrer Rzykruski (Martin Landau) der Klasse zeigt, dass ein toter Frosch mit elektrischen Stromschlägen kurzzeitig Lebenszeichen zeigt, gräbt ersterer seinen toten Freund aus und baut eine Maschine, mit Hilfe derer er Sparky (nicht der einzige sprechende Name im Film) zurückholen möchte.

Kaum Verbesserungen zur Kurzfassung
Die zusätzliche Stunde des Langfilms wird etwa zwischen der 25- und der 30-Minuten-Marke des Originals eingeschoben und überwiegend darauf verwendet, zu zeigen wie Victors Klassenkameraden nach und nach Wind von seinem Experiment bekommen und es zu reproduzieren versuchen. Anders als Sparky werden ihre Haustiere allerdings nicht lediglich wiederbelebt, sondern zu Monstern, die die Stadt terrorisieren. Ansonsten hält sich der Film ziemlich genau – teilweise in shot-for-shot-Manier – an den Vorgänger.

Frankenweenie (2012) ist ziemlich stylish, punktet inhaltlich aber kaum gegenüber Frankenweenie (1984). Daran stören kann man sich logischerweise nur, wenn man den Kurzfilm kennt. Ist dieses Vorwissen gegeben, erscheint der Spielfilm teilweise langatmig, dafür beinhaltet er einige clevere Referenzen auf diverse klassische Horrorfilme, manche sehr bekannt und prominent in Szene gesetzt, andere versteckt. Auf der Metaebene passt das gut, so re-animiert Burton mit dem Film nicht nur seinen eigenen Kurzfilm auf zweierlei Weise (Stoff wiederbeleben/animiertes Remake), sondern auch das alte Horrorkino. Vielleicht soll der Film als Hommage an letzteres dienen und uns zeigen, wie großartig die (vergessenen?) Klassiker waren/sind.



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Für Genre- und vor allem Burtonfans muss wohl eine klare Empfehlung ausgesprochen werden, Stylefetischisten werde ihre Freude an dem Film haben und auch als casual viewer kann man "Frankenweenie" einen Abend widmen.
7
von 10