Wolkenkinder Das Himmelsrennen
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Wolkenkinder

(„Cloudbabies“ directed by Tim Harper, 2012)

„Wolkenkinder“ ist seit 23. März 2017 auf vier Volumes verteilt auf DVD erhältlich

Sternschnuppen sollen entstehen, indem Meteore in der Atmosphäre verglühen? Alles Quatsch. In Wahrheit handelt es sich dabei um kleine Sterne, die mithilfe eines Katapults in den Himmel geschossen werden. So erfahren wir es in der Folge „Funkelstern“ der britischen Fernsehserie Wolkenkinder, die manche vielleicht von der Ausstrahlung auf Kika kennen. Wissenschaftlich ist das eher weniger akkurat, soll es aber auch gar nicht sein: Zielgruppe der Produktion sind kleine Vorschulkinder, die noch voller Staunen und Träume in den Himmel blicken und sich fragen, was das alles zu bedeuten hat.

Die Antworten geben Baba Pink, Baba Gelb, Baba Blau und Baba Grün, die besagten Wolkenkinder, die hoch da oben im Himmel leben und sich um alle Himmelskörper kümmern. Um Herr Sonne, der uns tagsüber Licht und Wärme schenkt. Um Frau Mond, die nachts über uns wacht. Und um die Wolken. Fluffy ist eine davon, noch recht jung, noch nicht so ganz sicher in dem, was sie zu tun hat. Schließlich sind auch angehende Regenmeister nicht vom Himmel gefallen, wie eine der Episoden zu erzählen weiß.

Die Unsicherheit von Fluffy, das langsame Ertasten der Welt, das teilt sie mit den menschlichen Figuren, die wie eine Mischung aus Regina Regenbogen, den Teletubbies und Monchhichis aussehen. Und natürlich auch mit den Zuschauern. Bei Wolkenkinder geht es darum, mit vielen bunten Farben und kleinen Alltagsgeschichten kleine imaginäre Schritte in die Welt da draußen zu setzen. Die pädagogischen Ansprüche sind dabei eher gering. Durch die fantasievolle Verwandlung und Personifizierung der Wettererscheinungen hält sich der Wissenszuwachs in Grenzen. Wer seinen Kindern erklären will, warum es regnet oder wieso morgens die Sonne aufgeht, der ist hier an der falschen Adresse.

Dafür zeigt die Serie viel Einfühlungsvermögen und Gespür für die Gefühlswelt kleiner Kinder. Ob es um kleine Eifersüchteleien geht, der Wunsch, etwas Besonderes zu sein, oder besagte Unsicherheit – da wurde so manchem Mini-Zuschauer aus dem Herzen gesprochen. Dabei ist Wolkenkinder eigentlich alles andere als emotional. Meistens steht Unterhaltung im Vordergrund. Unterhaltung durch Chaos. Durch Missgeschicke. Das nimmt zwar nie die Ausmaße an, wie sie Slapstickkollegen à la Pets oder Ice Age zeigen. Aber auch hier darf viel rumgerannt und gesucht werden. Manchmal wortwörtlich, da immer wieder Figuren oder Gegenstände verlorengehen.

Abwechslungsreich ist das nicht allzu sehr, bietet meistens aber genug Stoff, um die zehn Minuten Laufzeit einer Folge zu füllen. 52 davon gibt es insgesamt, verteilt auf vier DVDs. Für Eltern sind diese auch einen Blick wert, zumal auch die Optik recht ansprechend geworden ist. Die ist zwar dem Inhalt gleich eher simpel gehalten, bietet aufgrund des Schauplatzes auch eher weniger Abwechslung – was will man in den Wolken schon groß zeigen? Sie ist aber sehr sauber, ohne nennenswerte Fehler, arbeitet viel mit Rundungen und Farben. Eine insgesamt sehr nette, irgendwie putzige Angelegenheit. In die Geschichtsbücher der Animationskunst eingehen wird Wolkenkinder sicher nicht, ist aber doch ganz gut dazu geeignet ist, regnerische Nachmittage zu füllen, wenn sich Fluffy doch noch ein Herz gefasst hat.



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„Die Wolkenkinder“ nimmt einen mit in den Himmel und zeigt ein bisschen, was bei Sonne, Mond und Sterne so passiert. Das hat zwar nichts mit der naturwissenschaftlichen Variante zu tun, ist aber doch zielgruppengerecht kindlich und nett, gibt sich auch bei der farbenfrohen Optik keine Blöße.
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