(„Ippatsu-Hicchuu! Devander“ directed by Hiroshi Sasegawa, 2012)
Bis vor Kurzem war eigentlich alles noch normal gewesen im Leben von Kazuma Harukaze: Er lebte glücklich und ganz gewöhnlich mit seiner kleinen Schwester und ihrem Pferd auf einer Farm nahe des Berg Fuji. Doch dann wurde es eines Nachts ungewöhnlich hell. War das womöglich ein Meteorit gewesen, der da auf die Erde plumpste? Mitnichten: Als sie an den Mort ankommen, werden sie von einem kleinen Alien, das eine nur wenig schöne Nachricht für sie hat. Die Erde wird gerade ihrer ganzen Energie beraubt. Und nun liegt es an Kazuma und seinem magischen Anzug, die Welt zu retten.
Ein runder Geburtstag muss gefeiert werden, egal ob man nun ein Mensch oder ein Animationsstudio ist. Vor allem, wenn es sich dabei um den 50. Geburtstag handelt. Einen solchen konnte Tatsunoko Production anno 2012 für sich in Anspruch nehmen – zur Überraschung mancher: Auch wenn die Japaner durchaus an namhaften Serien mitgearbeitet haben, etwa an Neon Genesis Evangelion oder Psycho-Pass 2, hierzulande dürften eher weniger Leute etwas mit dem Namen anfangen können.
Durchgeknallter Trip
Daran wird Devander auch nichts ändern, eine etwas obskure Direct-to-Video-Produktion, die hierzulande über den Anime-Streamingdienstleister Viewster zu sehen ist. Fans der ganz frühen Serien des Studios werden sich vielleicht an ein paar Anspielungen erfreuen. Da diese aber nie nach Deutschland kamen, ist die Zahl sicher sehr überschaubar. Als eigenständiges Werk hat der nur 27 Minuten lange Film seine Vorteile vor allem im Absurden: Die Geschichte um energieraubende Aliens und einen unfreiwilligen Helden wird an manchen Stellen schön bescheuert. Manchmal hat man gar das Gefühl, auf einem kleinen Drogentrip zu sein, ohne dass man wüsste, wie man dort angekommen ist.
Sprechende Roboterpferde, verschwindende Superanzüge, die allseits beliebten Mechas – bei Devander hatte man offensichtlichen Spaß daran, einfach mal alles zusammenzuwerfen, ohne sich über eine Geschichte oder einen roten Faden größere Gedanken zu machen. Was dem Inhalt an Tiefe fehlt, das macht er durch Tempo und Energie wett, zum Teil auch durch schrill-albernen Humor. Aufgrund der geringen Kürze ist das sogar nicht ganz ohne Reiz, der Anime ist bereits vorbei, bevor man die Zeit hätte, sich zu langweilen. Von einem Höhepunkt japanischer Zeichentrickkunst kann man jedoch kaum sprechen, allein schon der enttäuschend billigen Optik wegen: Die nur wenig harmonisch eingebauten CGI-Objekte waren eigentlich schon 2012 überholt, gerade von einem Geburtstags-Geschenk an das Publikum hätte man da doch mehr erwarten können.
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