Die Familie Reinholtz hat es nicht einfach. Als wäre das Leben unter der sozialistischen Obrigkeit nicht auch so schon schwierig genug, die Rumänien 1968 mit eiserner Hand regiert, muss sie auch den Tod der Mutter beklagen. Und so liegt es an Mihai (Alex Margineanu), die Familie noch zusammenzuhalten. Seinen Vater William (Ovidiu Schumacher), der jeglichen Lebensmut verloren hat und zudem schwer krank ist. Der jüngere Bruder Emil (Razvan Enciu), der offen gegen das System rebelliert. Gemeinsam machen sie sich eines Tages auf nach Dresden, der einzige Ort im Osten, der William noch operieren könnte. Doch kaum in Deutschland müssen sie feststellen, dass die Russen brutal gegen den Aufstand der Tschechoslowakei vorgeht und eine Weiterfahrt erst einmal unmöglich ist.
Den Prager Frühling von 1968, als der tschechoslowakische Versuch der Öffnung von den Russen brutal beendet wurde, dürften viele nur aus dem Geschichtsbuch kennen. Doch was bedeutet er eigentlich für die Menschen? Die Regisseurin und Autorin Anca Miruna Lazarescu nimmt sich in ihrem Spielfilmdebüt Die Reise mit Vater dieses Themas an, verknüpft es jedoch mit einem sehr persönlichen Road Trip, der auf der Lebensgeschichte ihres Vaters basiert. Das ist vor allem für die Freunde leiser Geschichten ein Geheimtipp, denn hier treffen feiner absurder Humor auf Melancholie und Nostalgie. Wer den Film letztes Jahr im Kino verpasst hat, kann dies ab dem 19. Mai 2017 daheim nachholen. Wir geben bei dieser Reise ein wenig Starthilfe und verlosen gleich drei DVDs. Und ihr müsst dafür nicht einmal aus dem Haus gehen.
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