Johnnos Dead

(„Johnno’s Dead“ directed by Chris Shepherd, 2016)

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„Johnno’s Dead“ läuft im Rahmen des Internationalen Trickfilm Festivals Stuttgart (2. bis 7. Mai 2017)

Dass Kurzfilme nicht unbedingt die komplexesten Geschichten erzählen, liegt irgendwo auf der Hand. Müssen sie auch nicht, oft geht es mehr darum, nur einen einzelnen Aspekt aufzugreifen oder einfach ein bisschen zu experimentieren. Dass ein Kurzfilm fortgesetzt wird, in Form eines zweiten Kurzfilms, das ist dann schon recht ungewöhnlich. Umso mehr, wenn 13 Jahre zwischen den beiden Werken liegen. Bei Johnno’s Dead ist genau das der Fall. Für seinen Kurzfilm Dad’s Dead hatte der Engländer Chris Shepherd 2003/2004 eine ganze Reihe von Preisen erhalten. Erzählt wurde darin die Geschichte einer Freundschaft, die nicht wirklich eine war. Endete damit, dass der Protagonist bewusstlos in einer brennenden Wohnung zurückgelassen wurde und zu Unrecht für das Verbrechen verurteilt wurde.

Der neue Film beginnt nun damit, dass der Protagonist nach zwölf Jahren wieder aus dem Gefängnis kommt. Anknüpfungspunkte gibt es dadurch einige. Neben der offensichtlichen inhaltlichen Kontinuität übernahm Ian Hart erneut die Rolle des Erzählers – nur eben jetzt zwölf Jahre älter. Und: Shepherd experimentierte auch dieses Mal kräftig mit verschiedenen Stilen, kombinierte Realaufnahmen mit verschiedenen Animationstechniken.

Wilder Stilmix mit banalem Inhalt
Letztere sind dann auch der Grund, weshalb man sich Johnno’s Dead einmal anschauen kann. Da werden mal richtige Aufnahmen verzerrt, in animierte Formen umgewandelt. Es wird mit Perspektiven und Größenverhältnissen gespielt, auch verschiedene Darstellungsformen ausprobiert. Der ständige Stilwechsel passt recht gut zu dem Inhalt, der ebenfalls von einer inneren Unruhe geprägt ist – der Erzähler sinnt schließlich auf Rache und streift durch die Stadt, um Johnno kaltzumachen.

Langweilig wird es einem während der 8 Minuten, die das Ganze dauert, daher sicherlich nicht. Einen bleibenden Eindruck hinterlässt der Kurzfilm am Ende aber doch nicht, da er einfach zu willkürlich ist, am Ende auch zu banal. Eine reine Demonstration technischer Möglichkeiten bleibt, die das Rachemotiv lediglich als losen Faden für Spielereien benutz. Das ist wie gemacht für einen Wettbewerb, etwa auf dem Internationalen Trickfilm Festival in Stuttgart, wo er Anfang Mai 2017 zu sehen ist. Ob es aber für einen erneuten Preisregen reicht, das ist aber eher fraglich.



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„Johnno’s Dead“ knüpft zwölf Jahre nach „Dad’s Dead“ nahtlos an den Vorgänger an, inhaltlich wie stilistisch. Die wilde Rachejagd ist aufgrund der vielen verwendeten Techniken sicher auch unterhaltsam, hat aber dann doch zu wenig zu erzählen, um als Geschichte in Erinnerung zu bleiben.
6
von 10