The Void
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The Void

Inhalt / Kritik

The Void
„The Void“ // Deutschland-Start: 19. Mai 2017 (DVD/Blu-ray)

Es sah für den Polizisten Daniel Carter (Aaron Poole) schon alles nach einem gemütlich-langweiligen Nachtdienst aus, als er einen blutüberströmten Mann am Straßenrand entdeckt. Für den treuen Gesetzeshüter ist klar, dass er dem Fremden helfen muss und bringt ihn deshalb flugs ins Krankenhaus, wo auch seine getrennt lebende Frau Allison (Kathleen Munroe) arbeitet. Doch damit nimmt das Grauen erst seinen Lauf. Aus unersichtlichen Gründen läuft eine der Krankenschwestern Amok. Und dann wären da auch noch die seltsamen vermummten Männer, die vor dem Krankenhaus auftauchen und jede Flucht verhindern.

Ein kanadischer Low-Budget-Horror-Film, der per Crowdfunding finanziert wurde und kaum bekannte Schauspieler enthält, das hört sich erst einmal nicht unbedingt nach etwas an, das man gesehen haben müsste. Und doch ist The Void, der zunächst während der Fantasy Filmfest White Nights lief und nun regulär in den Handel kommt, durchaus einen Blick wert. Da wäre zum einen das stimmungsvolle Setting: Krankenhäuser sind ja schon unter normalen Umständen ein Ort des Grauens. Der Sprung zu einem echten Alptraum ist da nicht mehr weit, wie es unter anderem die „Silent Hill“-Spiele oder auch der finnische Beitrag Demonic Possession gezeigt hat. Hier war es eben ein Brand, der dem Gebäude zugesetzt und dazu geführt hat, dass kaum noch ein Mensch hier ist. Und menschenleer war schon immer eine gute Voraussetzung.

Ein surreal-widerlicher Alptraum

Atmosphärisch ist The Void dann auch gut gelungen. Immer irgendwo zwischen surreal und widerlich angesiedelt, ist der kanadische Ausflug in die Hölle seinem türkischen Kollegen Baskin recht ähnlich. Gemetzelt wird auch hier kräftig, wobei das Ergebnis weniger ans Eingemachte geht. Das liegt auch an den Monstern, die wabernde Fleischmassen sind, die eher etwas komisch als wirklich furchteinflößend sind und damit die ungeheure Spannung des ersten Drittels wieder etwas zunichtemachen.

Immerhin: Das ist hier alles noch schön per Hand gemacht. Wo die Konkurrenz sich inzwischen größtenteils auf Computer verlässt und durch dessen Hochglanzoptik oft für unfreiwillige Distanz sorgt, geht es hier noch dreckig-erdig zu. Wohltuend altmodisch. Ein Zufall ist das natürlich nicht, das Regie- und Drehbuchduo Jeremy Gillespie und Steven Kostanski wollen hier ganz bewusst Erinnerungen an die seligen 80er wecken, an den damals zelebrierten Body Horror von Klassikern wie Hellraiser. Nostalgisch veranlagte Zuschauer dürfen dem Ganzen dann auch einen kleinen Sympathiebonus geben, zumal auf die heutzutage inflationär benutzten Jump Scares verzichtet wird.

Unnötig wirre Geschichte

Aber auch der reicht nicht aus, um die inhaltlichen Mängel auszugleichen. Dass die Figuren selbst nicht übermäßig spannend sind, sieht man Gillespie und Kostanski noch nach. Denn wie oft kommt das bei Horrorwerken schon vor? Sehr viel Geschichte braucht das Genre normalerweise auch nicht. Bei The Void ist diese aber gleichzeitig zu viel und zu wenig. Immer wieder werden neue Elemente eingeführt, die aber nicht zu Ende gedacht, manchmal sofort fallengelassen werden, damit am Ende unbefriedigend bleiben. Was den Film wohl hätte komplexer machen sollen, macht ihn so nur umständlich, manchmal auch sehr wirr. Die Handlung kommt dadurch nie so recht voran, weil man sich hier immer irgendwo selbst im Weg steht. Das bedeutet zwar nicht den Totalausfall für die Indie-Produktion, ist aber schon recht schade, da einiges hier doch zu Höherem berufen wäre, als es am Ende dann ist.

Credits

OT: „The Void“
Land: Kanada
Jahr: 2016
Regie: Jeremy Gillespie, Steven Kostanski
Drehbuch: Jeremy Gillespie, Steven Kostanski
Musik: Blitz//Berlin, Joseph Murray, Menalon Music, Lodewijk Vos
Kamera: Samy Inayeh
Besetzung: Aaron Poole, Kathleen Munroe

Bilder

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Mal surreal, mal ziemlich widerlich ist „The Void“ eine im Grundsatz sympathische Hommage an den Body Horror aus den 80ern. Zumindest das erste Drittel ist auch ziemlich gelungen, gerade das unterbesetzte Krankenhaus macht anfangs mächtig Stimmung. Die eher komisch wirkenden Monster und die zunehmend wirre Handlung schwächen den starken Ersteindruck aber wieder ab.
6
von 10