Auch wenn die größte Aufmerksamkeit meist den Filmfesten in Berlin und München gilt, wer sich etwas umschaut, findet reizvolle Alternativen in kleineren Städten. Das Filmfest Emden-Norderney hat sich hier schon vor Langem einen Namen gemacht: Zum nunmehr 28. Mal öffnet das Publikumsfestival im äußersten Nordwesten der Republik seine Pforten und zeigt zwischen dem 7. und 14. Juni 2017 fast 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme.
Einige davon kennen wir bereits aus dem Kino, haben aber eine zweite Chance verdient. So dürfen wir uns auf ein Wiedersehen freuen mit dem norwegischen Kriegsdrama A War, dem französischen Gute-Laune-Film Nur wir drei gemeinsam, dem niederländischen Jugend-Reformations-Abenteuer Storm und der verbotene Brief und dem australischen Liebesdrama Tanna – Eine verbotene Liebe, das immerhin für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert wurde.
Schwerpunkte Frankreich und Großbritannien/Irland
Schon der kurze Einblick zeigt: Beim Filmfest Emden-Norderney wird viel Wert auf Internationalität gelegt. Dabei ist es vor allem der europäische Film, der hier Aufmerksamkeit erhält. Frankreich ist beispielsweise mit La Fille de Brest vertreten: Das bislang nicht für Deutschland angekündigte Drama über einen Medikamentenskandal brachte Hauptdarstellerin Sidse Babett Knudsen Nominierungen sowohl bei den Prix Lumières wie auch beim César ein. Zudem dürfen Besucher des Festivals jetzt schon das gelungene Familiendrama Der Wein und der Wind sehen, welches erst im August regulär startet, sowie Lieber leben, das in einer Reha-Klinik spielt.
Traditionell stark vertreten ist aber auch das britische Kino, welches eine eigene Sektion („New British & Irish Cinema“) hat. Aus dieser stammt auch der Eröffnungsfilm Der wunderbare Garten der Bella Brown, eine märchenhafte Tragikomödie über eine ungewöhnliche Freundschaft. Erschreckend real ist im Gegensatz Thank You for the Rain, welches sich mit dem Klimawandel und den fatalen Folgen auseinandersetzt. Abgerundet wird das Programm durch Preisverleihungen sowie Filmgespräche. Mehr Infos und das komplette Programm findet ihr auf www.filmfest-emden.de.
Unsere Rezensionen vom Filmfest Emden-Norderney 2017
(Anzeige)