Der deutsche Film ist einfach nur Mist, so lautet ein ebenso weit verbreitetes wie auch falsches Vorurteil. Interessante Werke gibt es nämlich durchaus, sehr viele sogar. Man muss nur lernen, auch außerhalb der Kinocharts zu suchen, vielleicht auch nach neuen Stimmen und Gesichtern Ausschau zu halten. Nun hat natürlich nicht jeder Zeit und Muße, sich sämtliche Kinoprogramme durchzulesen oder Veröffentlichungslisten zu studieren. Ist aber auch nicht nötig, da diverse Filmfeste sich speziell des hiesigen Angebots annehmen, um dem Publikum so die eine oder andere Perle zu zeigen.
Eines davon ist das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein, welches sich 2005 aufmachte, qualitativ wertvolle neue deutsche Filme aufzuspüren und zu fördern. Das kann finanzieller Natur sein: Vergeben werden unter anderem der Filmkunstpreis und ein Drehbuchpreis. Aber auch das Publikum darf abstimmen und so einen eigenen Preis verleihen. Zu sehen bekommt es im Laufe der zweieinhalb Wochen natürlich mehr als genug: Filme aus Kino, Fernsehen oder auch als Direct-to-Video buhlen um die Aufmerksamkeit der inzwischen 120.000 Besucher des jährlichen Festivals.
Das ist bei der 13. Ausgabe, die mehr als 60 Beiträge aus jedem Genre bereithält, nicht anders. Manches kennen wir schon aus dem Kino, etwa das wild-anarchische Tiger Girl, der melancholische DDR-Abgesang In Zeiten des abnehmenden Lichts oder der schön verschrobene Kinderfilm Nur ein Tag. Andere haben den Sprung auf die große Leinwand noch vor sich, beispielsweise der Eröffnungsfilm Die Anfängerin, in dem eine 58-Jährige davon träumt, Eiskunstläuferin zu werden. An die ganz Jungen richtet sich hingegen das Kinderfilmfest. Eine eigene Open-Air-Sparte lädt zu Filmgenüssen in lauen Sommernächten ein.
Das vollständige Programm findet ihr auf www.festival-des-deutschen-films.de. In der fortlaufend aktualisierten Galerie unten sind sämtliche von uns besprochenen Filme mit der jeweiligen Rezension verlinkt.
Unsere Rezensionen vom FddF 2017
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