(OT: „Lego Jurassic World: The Indominus Escape“, Regie: Michael D. Black, USA, 2016)
Es ist ein ganz normaler Tag im Dino-Vergnügungspark. Oder er hätte es zumindest sein können. Dummerweise gibt es da aber noch Simon, der sich mal wieder ein wenig ungeschickt anstellt und dabei eine der Hauptattraktionen zerstört. Doch zum Glück haben sie schon eine Lösung, wie man den Besuchern den Atem raubt. Und das Geld natürlich auch. Sogenannte Hybrid-Dinos, Kreuzungen verschiedener Rassen, sollen für neuen Schwung sorgen. Nur dass der Indominus Rex das ein bisschen zu wörtlich nimmt, schon nach kurzer Zeit ausbricht und sich aus dem Staub macht. Jetzt muss Dino-Trainer Owen ran und die Sache geradebiegen. Glücklicherweise hat das extrem intelligente Ungetüm jedoch eine Schwäche. Hot Dogs.
Eines muss man Lego ja lassen, sich orientieren sich wirklich an der Spitze: Die DC Comics haben diverse Ableger, Star Wars auch, da darf doch Jurassic World nicht fehlen, immerhin einer der erfolgreichsten Filme der letzten Jahre. Zu einem richtigen Sub-Franchise hat die Verbindung von kleinen Klötzchenmännchen und riesigen Echsen bislang jedoch nicht gereicht. Zumindest nicht in filmischer Hinsicht. Aber vielleicht wurde deshalb ja Indominus Rex bricht aus produziert, das bereits auf Netflix zu sehen ist und dieser Tage auf DVD erscheint. Eine Werbesendung, nur etwas länger, dafür aber mit Kosten verbunden. Könnte klappen. Lego Nexo Knights verfährt ja auch schon seit Längerem so.
Harmloser Spaß für die Jüngeren
Zumindest Kinder – die anvisierte Zielgruppe – könnten hier tatsächlich ihren Spaß haben. Der Animationsmini von nicht einmal 25 Minuten ist turbulent, rasant, chaotisch und so rein gar nicht ernst. Auch der große Bruder versuchte zwar, nicht allzu düster zu werden, um Familien nicht abzuschrecken. Die kleine Variante macht daraus dann endgültig einen freundlichen Happen für zwischendurch, der niemandem ernsthaft weh tun könnte. Außer den Hot Dogs natürlich, welche die Spielzeugvariante des Dinos unentwegt futtert.
Statt Spannung ist dann auch eher Humor angesagt, der größte Angriff ist der auf das Zwerchfell. Der ist mal mehr, mal weniger erfolgreich. Vieles in Indominus Rex bricht aus entspricht dem typischen Lego-Humor. Am witzigsten sind noch die Beispiele für Selbstironie: Ein wirklich intelligenter Film war Jurassic World ja nicht. Bei der Neuerzählung der Ereignisse ließ man es sich dann auch nicht nehmen, sich über die Vorlage lustig zu machen. Ein paar Meta-Scherze sind auch noch dabei, welche Erwachsene im Publikum ein Lächeln auf die Lippen malen könnte.
Saubere Optik
Das ist insgesamt schon nett, zumal die Optik ihren Dienst erfüllt. Große Technikfeuerwerke braucht natürlich niemand zu erwarten, die Umgebungen sind aber besser als bei den Lego Nexo Knights. Vor allem sind sie bunt. Ein paar kleinere Elemente aus dem Blockbuster sind hier zu entdecken, dazu gibt es bekannte Melodien. Muss man das gesehen haben? Nein, sicher nicht. Aber es schadet auch nicht, dafür ist das Ganze viel zu schnell vorbei. Zur Beschäftigung der Kleinen reicht es auf jeden Fall, Fans von Jurassic World können auch mal reinschauen. Und Nicht-Fans, die sich darüber lustig machen wollen, ebenso.
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