(OT: „Lego Nexo Knights“, Regie: Dave Osborne, Dänemark, 2017)
Und täglich grüßt das Klötzchentier. Eigentlich ist es ein wenig vergebene Liebesmühe, eine Inhaltsangabe für Lego Nexo Knights schreiben zu wollen. Neun Volumes wurden bislang von der dänischen Serie veröffentlicht, insgesamt 30 Folgen stehen nun schon zum Kauf bereit. Und sie alle erzählen im Grunde dieselbe Geschichte: Monstrox, einst ein Buch, nun eine Wolke, will zusammen mit dem ehemaligen Hofnarren Jestro das Land unterwerfen. Das Land will das nicht. Also reisen das Duo plus dessen Schergen umher, um mächtiger zu werden, die Nexo Knights wollen dies verhindern.
Wenig überraschend dreht sich also auch auf den „neuen“ drei Folgen von Volume 4.1 alles um dieses ewige Duell zwischen beiden Seiten. Wobei, eine Sache ist tatsächlich neu: Zum Ende der dritten Staffel erstarrte Clay zu einer Statue und wurde im Team durch den jungen Robin ersetzt. Dies geschah jedoch nicht ausschließlich, um eine weitere Figur verkaufen zu können (obwohl …), diese Wendung hat tatsächlich Einfluss aufs Geschehen. Als Statue den besonderen Kräften von Monstrox ausgeliefert kämpft der stolze Ritter nun plötzlich für die Gegenseite – ohne das wirklich zu wollen. Oder auch zu merken.
Ein bisschen Drama schadet nicht
Auf jeden Fall gewinnt Lego Nexo Knights dadurch eine dramatische Note: Die Ritter müssen jetzt gegen ihren eigenen Verbündeten kämpfen, ihn aufhalten, ohne ihn dabei zu verletzten. Schließlich ist er ihr Freund, irgendwo da drinnen. Das reicht zwar nicht, um ein wirkliches Dilemma daraus zu konstruieren – das verbieten sowohl die 20-minütige Laufzeit einer Folge sowie das junge Zielpublikum –, aber es sorgt doch für ein wenig Abwechslung in einer Serie, die genau das normalerweise nicht bietet.
Auch sonst geht es überraschend düster zu. Jestro, früher nicht mehr als eine rückgratlose Marionette des Monsterbuches, hat nun sichtlich Gefallen an der Boshaftigkeit gefunden. Aus der Witzfigur von einst wurde ein ernstzunehmender Gegner. Passend dazu wurde auch der Actionanteil in den ersten Folgen noch einmal erhöht. So ganz überzeugt das Ergebnis aber nicht, was in der Natur der Sache liegt: Die Figuren sind zu unbeweglich und eingeschränkt, um wirklich eindrucksvolle Kämpfe darstellen zu können. Stattdessen: Eine Figur schlägt, die andere wird getroffen und fliegt durch die Gegend. Mehr erlaubt das Repertoire nicht.
Das Beste zum Schluss
Besser wird es in der dritten Folge. Ein völlig neues Setting sorgt für schmerzlich vermissten frischen Wind. Zudem wird da auch die Humorquote wieder angehoben – und das war schließlich anfangs die Stärke der Serie gewesen. Manches verlässt sich wieder auf englische Wortspiele, weshalb Lego Nexo Knights im Original minimal unterhaltsamer ist. Anderes ist sprachenunabhängig, gefällt einfach durch absurde Einfälle. Kleinere Kameraspielereien runden den Abschluss ab. Das ist zwar zu wenig und zu spät, um Volume 4.1 von den vielen anderen abzuheben. Aber zumindest zeigt es, dass die Serie doch noch ein bisschen mehr kann oder könnte, als immer nur alte Szenen zu wiederholen.
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