(OT: Hackers, Regie: Iain Softley, USA, 1995)
Mit dem Internet kamen in den 1990ern auch schon bald die ersten Hacker, die das junge Medium für ihre eigenen Zwecke nutzen – manchmal durchaus mit bösen Absichten, oft aber stand schlicht die Herausforderung im Mittelpunkt, in besonders sichere Systeme einzudringen. Cyberkriminalität ist bis heute ein Problem, dessen Ausmaß viele gar nicht erfassen können. Und auch wenn Angela Merkel für „Das Internet ist für uns alle Neuland“ weithin in selbigem belächelt und verunglimpft wurde, haben die meisten der feixenden Menschen keine Ahnung, wie viel Wahrheit in diesem Satz steckt.
1988 bringt der elfjährige Dade (Jonny Lee Miller) mit einem Hack 1507 Systeme zum Abstürzen. Neben einer hohen Geldstrafe für seine Familie erhält er die Auflage, bis zur Volljährigkeit keinen Computer mehr benutzen zu dürfen. Am Abend seines achtzehnten Geburtstags hackt er sich in einen Fernsehsender, um das Programm zu ändern. Währenddessen erhält er allerdings eine Nachricht eines Hackers namens Acid Burn, sich aus dessen Angelegenheit rauszuhalten. Schon bald stellt sich raus, dass sich hinter dem Internetpseudonym Kate (Angelina Jolie) verbirgt, welche mit Dade auf eine Schule geht. Die beiden bieten sich einen Hackerwettstreit, um herauszufinden, wer von ihnen die besseren Skills hat – als Jury fungieren die Klassenkameraden Joey (Jesse Bradford), Cereal (Matthew Lillard), Nikon (Laurence Mason) und Phreak (Renoly Santiago). Lange liegen die beiden gleich auf und eine Entscheidung ist nicht in Sicht – bis es gilt, sich gegen einen gemeinsamen Feind zusammenzuschließen.
Bemühter Humor und eine vergleichsweise coole Optik
Cheesy Schauspiel, elektronische 90er-Musik, pseudocoole Spitznamen, verrückte Kostüme, ein geleckter Bösewicht – alles an Hackers – Im Netz des FBI schreit „guilty pleasure“. Die humoristischen Teile von Hackers sind allerdings eher bemüht ausgefallen. So beteuert Joey beispielsweise in einer Selbsthilfegruppe, nicht süchtig (nach Computern) zu sein – während er ostentativ an einer Zigarette zieht und beinahe panisch eine Nachfüllmöglichkeit für seine sich schnell leerende Kaffeetasse sucht. Eine amüsante Note an sich ist der Szene natürlich nicht abzusprechen, da Joey aber im gesamten restlichen Film nie Kaffee trinkt und nur einmal sonst raucht, wirkt sie wie einzig für den Gag konstruiert und somit dann doch fehl am Platz. Einige coole Shots und Effekte sind ziemlich gelungen – zumindest für die damalige Zeit, welcher Hackers in dieser Hinsicht teilweise sogar voraus war. Für heutige Augen ist der Großteil des Films visuell allerdings ziemlich veraltet, vor allem die Kameraführung und Bildqualität wirkt stellenweise amateurvideohaft.
(Anzeige)