Kung Fu Yoga
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Kung Fu Yoga – Der goldene Arm der Götter

(OT: „Kung Fu Yoga“, Regie: Stanley Tong, China/Indien, 2017)

Kung Fu Yoga Der goldene Arm der Goetter
„Kung Fu Yoga – Der goldene Arm der Götter“ ist seit 28. September 2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich

Jack (Jackie Chan) kann es kaum glauben, was er da vor sich sieht: eine alte Karte, die ihn tatsächlich zum alten Schatz von Magadha führen soll. Nach diesem hatte er sein Leben lang gesucht – erfolglos. Aber vielleicht klappt es ja dieses Mal? Gemeinsam mit seinen Assistenten (Miya Muqi, Yixing Zhang), dem Schatzsucher Jones (Aarif Rahman), der indischen Professorin Ashmita (Disha Patani) und ihrer Assistentin Kyra (Amyra Dastur) macht sich der chinesische Archäologe auf nach Tibet. Doch als sie in einer Eishöhle kurz vor ihrem Ziel stehen, werden sie von Randall (Sonu Sood), dem Anführer einer militanten Rebellengruppe aufgehalten und fast getötet. Und das ist nur der Anfang eines Abenteuers, der sie an vergessene Orte führen wird.

Viel wurde in den letzten Jahren über den Trend gesprochen, dass sich westliche Filme an den chinesischen Markt anbiedern, um neue Zielgruppen zu erschließen – bei 1,4 Milliarden Menschen ist das Zuschauerpotenzial enorm. Doch da geht noch mehr, dachten sich die Macher von Kung Fu Yoga, und spannten gleichzeitig noch die benachbarten Inder ein. Die bringen es immerhin auf 1,3 Milliarden Menschen. Ein Film, der beide Länder anspricht, das ist etwas, vor dem sich dann selbst Hollywood fürchten darf. Theoretisch. So ganz funktioniert das mit der Kombination von chinesischem Kung Fu und indischem Yoga dann aber doch nicht, trotz diverser Gemeinsamkeit und vieler heimischer Stars.

Eine Mischung aus Westen und Osten
Inhaltlich orientierte man sich ohnehin lieber am Westen. Er liebe Indiana Jones, sagt Jack an einer Stelle und versucht daher noch nicht einmal, die offensichtlichen Einflüsse zu verheimlichen. So wie der Blockbuster Wolf Warrior 2 das chinesische Äquivalent des 80er Jahre Actionkinos ist, ohne jegliche Selbstironie das tut, was vor 30 Jahren amerikanische Studios gedreht haben, so ist Kung Fu Yoga eben auch die verspätete Antwort auf das Abenteuergenre. Das ist im Westen nahezu ausgestorben, dafür ist das Bild einer unerforschten Gegend in der heutigen globalisierten Welt einfach zu veraltet. Nur historisch angesiedelte Geschichten wie Kong: Skull Island oder Die versunkene Stadt Z werden noch vereinzelt mal gedreht. In China ticken die Uhren da noch anders. Da darf auch heute noch von versteckten Schätzen und alten Mythen geträumt werden – sie Mojin – The Lost Legend oder eben Kung Fu Yoga.

Leider erinnert aber nicht nur der Inhalt an längst vergangene Zeiten, auch die Optik wirkt immer mal wieder kräftig angestaubt. Der sehr CGI-lastige Einstieg über vergangene Abenteuer ist dabei weniger das Problem, diese Art überzeichnete Künstlichkeit passt zu einer Einleitung, die von Legenden spricht. Richtig schlimm wird es jedoch, wenn später Tiere aus dem Computer hüpfen, mit denen die Figuren interagieren sollen. Ob es nun Hyänen sind oder Schlangen, das Ergebnis sieht viel zu billig aus, als dass man so etwas im Jahr 2017 noch sehen wollte. Jedes Gefühl von Gefahr oder Epik verschwindet da schnell in einem dünnen Effektinferno.

Mit Sinn für Selbstironie
Andererseits: So richtig ernst nimmt sich der Film ja ohnehin nicht. Von Anfang an macht sich Jackie Chan gern zum Hanswurst. Wo westliche Actionkollegen auch jenseits der 50 – oder 60 – so tun, als wären sie junge Männer, geht der Veteran die Geschichte mit einer gehörigen Menge Selbstironie an. Ein Held, der sich von einer jungen Frau retten lassen muss? Im Westen wäre das undenkbar. Richtig witzig sind die Scherze zwar nicht immer, da erneut zu sehr auf Altbekanntem ausgeruht wird. Zumindest aber wenn in einer bizarren Szene China und Bollywood aufeinandertreffen, ist das ein derart grotesker Anblick, dass man vor lauter Verblüffung vergisst, wieder auszuschalten. Wirklich gesehen haben muss man Kung Fu Yoga sicher nicht, dafür ist das alles zu dünn und zu flach, diverse Mitglieder des Teams nimmt man nie als Individuen wahr. Aber irgendwie ist die Abenteuerkomödie doch in ihrer Albernheit sympathisch und bietet zudem zumindest streckenweise ein bisschen was fürs Auge in Form von schönen Landschaften, Kostümen oder kleineren Kämpfen.



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„Kung Fu Yoga“ orientiert sich an Abenteuerfilmen aus den 80ern, nimmt sich dabei jedoch wenig ernst und reichert das Altbekannte mit einer Mischung aus Kung Fu und Bollywood an. Das ist nicht unbedingt ganz stimmig, leidet unter dünnen Figuren und veralteter Optik. Irgendwie ist dieser alberne Mischmasch aber auch sympathisch.
5
von 10