(OT: „Lego Nexo Knights“, Regie: Dave Osborne, Dänemark, 2017)
Wie sollen sie denn nun die Säulen nennen, die sie gerade mühselig zum Leben erweckt haben? Es ist nicht der einzige Punkt, bei dem sich der ehemalige Hofnarr Jestro und die böse Wolke Monstrox nicht einig werden. Und es ist auch nicht der größte Punkt. Da wäre beispielsweise auch der riesige Felsen, der ihre schöne kleine Steinarme kaputtzumachen droht. Von Clay ganz zu schweigen, der zu einer Statue erstarrt nun auf der richtigen Seite kämpfen sollte. Der bösen natürlich. Aber irgendwie will das alles nicht so recht klappen, zumal auch diese nervigen Nexo Knights immer wieder auftauchen. Nimmt das denn nie ein Ende?
Oh doch, das tut es. Im Dezember. Dann nämlich soll Volume 4.3 von Lego Nexo Knights erscheinen, der Abschluss der Serie. Kaum zu glauben, aber mit der zwölften Ausgabe heißt es dann wohl Abschied nehmen von den tapferen Rittern, von dem unfassbar bösen Wolkenbuch, von dem herrischen Ex-Kaspar, der ebenfalls nix Gutes im Schilde führt. Davon ist in Volume 4.2 aber noch relativ wenig zu spüren. Nichts deutet hier wirklich darauf hin, dass es zu einer entscheidenden Veränderung kommen könnte. Denn eigentlich ist hier noch alles so, wie es im Januar 2016 begonnen hat.
Und wenn sie nicht versteinert sind …
Jestro und Monstroy wollen die Welt erobern und sammeln dafür unterwegs mächtige Artefakte, die Nexo Knights tauchen auf und geben ihnen nach einigen Anlaufschwierigkeiten mächtig eins auf die Narrenmütze. Der Reiz der Serie lag dann auch nie darin, die eigentliche Geschichte zu verfolgen, dafür war die einfach zu vorhersehbar, die Folgen auch zu formelhaft – Beschwörung der gemeinsamen Kräfte zum Ende eingeschlossen. Zwischendrin gab es dann aber doch immer mal wieder nette Einfälle und ausgefallene Szenarien. Dass es Clay gezwungenermaßen auf die andere Seite verschlägt zum Beispiel oder auch die gelegentlichen selbstironischen Einlagen.
Letztere sind diesmal wieder etwas stärker vertreten. Nach dem doch recht ernsten Auftakt zur vierten Staffel darf jetzt wieder mehr gelacht werden. Da gibt es übertrieben geheime Agentenauftritte und eine Anspielung an The Big Lebowski. Das Buch der Monster wird hierbei sicher nicht neu geschrieben, der Einband ist ebenfalls eher abgegriffen – aber ein echter Hinkucker war Lego Nexo Nights ja ohnehin nie gewesen. Wer die Serie bis dahin geschaut hat, sollte deshalb hier keine Überraschungen erleben, weder positive, noch negative. Die Ritter haben es sich in ihrem kleinen Königreich gemütlich gemacht und tun dort das, was sie schon immer getan haben. Das ist nett, gerade für die jüngere Zielgruppe, wenn wieder Monsterheere durch die Luft fliegen oder sich die Knights Sprüche um die Ohren hauen. Aber eben auch nicht mehr als das.
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