Früher wurde Afrika immer mal wieder als der schwarze Kontinent bezeichnet. Filmisch gesehen handelt es sich aber vielmehr um einen weißen Flecken: Als Otto-Normal-Kinogänger erfährt man so gut wie nichts über ihn. Zumindest Berliner dürfen sich da glücklich schätzen, denn einmal im Jahr können sie dank des Filmfests Afrikamera die ganze Vielfalt des afrikanischen Kontinents kennenlernen und sich von ein paar stereotypen Bildern und Meinungen verabschieden. Denn Afrika besteht nicht nur aus Problemen wie Gewalt, Krankheiten und Naturkatastrophen, sondern hat auch ganz eigene Geschichten zu erzählen. Afrikamera versteht sich dabei als eine permanente Plattform des Dialogs zwischen afrikanischen Filmemachern und dem Berliner Publikum und als Ort des Austauschs zwischen Filmschaffenden, Produzenten und Verleihern. Hierfür arbeitet Afrikamera mit den großen afrikanischen Filmfestivals von Marrakesch bis Durban zusammen.
Eröffnet wird die 10. Ausgabe am 13. November 2017 mit Wùlu: Das französisch-malische Thrillerdrama erzählt in Anwesenheit von Hauptdarsteller Ibrahim Koma die Geschichte eines 20-jährigen Minibusfahrers, der ins Drogengeschäft einsteigt, um so seine Schwester aus der Prostitution herauszuholen. Bis zum 19. November werden eine Reihe zeitgenössischer Filme gezeigt, etwa das satirische I Am Not a Witch über ein Hexencamp im Sambia, aber auch der Klassiker Ceddo über ein zwischen Religionen aufgeriebenes Dorf. Dazu gibt es einen Auftritt der senegalesischen Rapper Xuman und Cheikh Tidiane Kourouma, sowie eine Podiumsdiskussion. Das komplette Programm und weitere Infos findet ihr auf www.afrikamera.de.
Unsere Rezensionen von Afrikamera 2017
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