Bastard 2015
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Bastard (2015)

(OT: „Bastard“, Regie: Powell Robinson/Patrick Robert Young, USA, 2015)

Bastard 2017
„Bastard“ ist seit 20. Oktober 2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich

Frisch verheiratet und voll verliebt morden sich West (Dan Creed) und Hannah (Ellis Greer) den amerikanischen Highway entlang. Auf ihrem Weg lesen sie die beiden Ausreißer Jake (Will Tranfo) und Betty (Rebekah Kennedy) auf. Die zwei ungleichen Pärchen gelangen schließlich zu einem abgelegenen Dorf in den Bergen, wo sie bei der Pensionsbesitzerin Rachael (Tonya Kay) unterkommen. Als wenig später ein Mörder am nahegelegenen See sein Unwesen treibt, macht sich Unruhe breit. Die Fremden werden zu Verdächtigen und, nachdem der Killer erneut in Erscheinung tritt, zu Opfern.

Frischfleisch
Die Geschichte lässt sich kurz und knapp zusammenfassen. Kein Hick, nur Hack Hack, auf die Köpfe unachtsamer Pärchen – bevorzugt mit Haken oder Schlachtermesser. Michael Myers wäre stolz! Gerade deshalb sind Regiedebüts gerngesehene Schleifsteine des Genres, die der stumpfen Messerklinge des modernen Horrors eine neue Schärfe abgewinnen wollen. Unverbrauchte Regisseure, die ihrem Bedürfnis nach Blut und verteilter Gehirnmasse Ausdruck verleihen möchten. Natürlich schwanken auch hier die endgültigen Ergebnisse von der interessanten Neuinterpretierung bis zum chaotischen Mördermurks. Eine blutgetränkte Wundertüte, die man in einem Genre, in dem schon jeder kreative Stein umgedreht zu sein scheint, gerne öffnet.

Kennt jemand den Weg zum Plot?
Wagt man einen Blick, kann man nie wirklich sicher sein, was einem da gerade aufgetischt wird. Wie Bonnie und Clyde setzen sich West und Hannah frei von jeglichen Gesellschaftszwängen. Sie nehmen sich, was sie brauchen und vor allem was sie wollen. Sei es ein Auto oder das Leben eines Menschen. Das Gewissen scheint sich bei beiden seit Jahren nicht mehr gemeldet zu haben – so weit, so unterhaltsam. Währenddessen packen Jake und Betty zu Hause ihre sieben Sachen, wo sie nicht länger willkommen sind. Kurz darauf im Auto zweier Killer zu landen, hätten sie wohl selbst nie für möglich gehalten.

Umso überraschender, dass sie, anstatt im Kofferraum und in viele Einzelteile zerlegt, auf der Rückbank Platz nehmen. Die mörderische Einleitung wird fortan ausgeblendet. Es bleiben vier Teenies auf einem Road Trip. Dem Halt im Dorf folgt der erste Streich des Killers am See, die Einnistung der Protagonisten in der Pension und ein ominöser Mann, der wohl ebenfalls dort lebt. Nicht sonderlich einfallsreich, aber erst mal abwarten, wo uns der Horrorzug hinbringen will.

Ein Amateur im Wolfspelz
Im Stakkato fliegen einem neue Twists um die Ohren. Kannibalismus, Inzucht, aus Bäuchen herausgeschnittene Babies und den saufenden, schwulen und obendrein selbstmordgefährdeten Polizisten Michael (Burt Culver) gibt es gratis obendrauf. Als einzelne Clips vielleicht noch erträglich, kräuseln sich beim Verschmelzen aller Aspekte die Fingernägel. So konfus, gar deplatziert, hat man selten in die filmische Tonne gegriffen. Eine stringente Strukturierung lässt sich bei bestem Willen nicht aus dem visuellen Kauderwelsch erschließen. Ein Extrem jagt das nächste. Hauptsache krass – krass unausgegoren!

Mensch ärgere dich nicht
Wo fängt man an, wenn sich alle Sinne in Rage gestimmt haben? Wo hört die Kritik auf und wo beginnt die Körperverletzung? Von absoluter Neutralität kann in diesem Falle keine Rede mehr sein. Zu tief sitzt der persönliche Angriff auf ein schwächelndes, aber alteingesessenes Genre, das sich trotz vieler moderner Einbußen, seine jährlichen Highlights nicht nehmen lässt und den Verschleiß der letzten Jahre zum Anlass nimmt, um zu reflektieren. Das dürftige Debüt der Regisseure tritt diesen Fortschritt mit Füßen und drückt ihm anschließend die Zigarette im Augapfel aus. Absolut daneben!



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Anfänglicher Road Trip Flair weicht billigem Einzellerhorror. Benny Hill Theme Song an und durch oder gleich ganz bleiben lassen. Der wahre Grusel liegt im Drehbuch des Films.
2
von 10